Beim FC Bayern München geht es traditionell um Titel, sowohl in der Fußball- als auch in der Basketballabteilung. Nach zwei äußerst erfolgreichen Spielzeiten in Europas Königsklasse soll nun national wieder Edelmetall her, denn Zweiter zu werden ist nicht der Anspruch der Münchner.
Text: Robert Heusel
„Wir wollen in den nationalen Wettbewerben wieder Titel gewinnen“, gab Bayern-Präsident Herbert Hainer direkt nach der Finalserie der vergangenen Saison bereits die Marschroute für die Spielzeit 2022/2023 vor. „Zweiter zu werden ist nicht unser Anspruch.“ Die Erfolge der Bayern in der EuroLeague, wo man in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils das fünfte und entscheidende Playoff-Spiel erreichte, waren schön, wobei der Stachel von drei verpassten deutschen Meisterschaften in Serie doch tief steckt. Von den vergangenen sechs nationalen Titeln gingen fünf nach Berlin, nur 2021 holten sich die Münchner den Pokal. Das soll sich schleunigst ändern und beim TOP FOUR des MagentaSport BBL Pokals haben die Jungs von Andrea Trinchieri die erste Möglichkeit, die Saison mit einem Titel zu krönen.
Die deutsche Rotation gestärkt
Um nicht nur international zu überzeugen, sondern auch in Bundesliga und Pokal wieder Trophäen zu gewinnen, haben die Verantwortlichen um Geschäftsführer Marko Pesic und Sportdirektor Daniele Baiesi den Kader für diese Spielzeit umgebaut und besonders die deutsche Rotation gestärkt. Der Vertrag mit Nick Weiler-Babb, der im Vorfeld der EuroBasket, einen deutschen Pass erhielt, wurde verlängert und zudem verpflichtete man mit Isaac Bonga einen Nationalspieler mit NBA-Erfahrung. Niklas Wimberg kam aus Chemnitz und Elias Harris aus Japan nach München, um die deutsche Achse um Scharfschütze Andi Obst und Paul Zipser zu verbreitern. Als während der Saison noch Niels Giffey nach einem kurzen Intermezzo in Murcia auf den Markt kam, schlugen die Bayern zu und haben sowohl was die Breite als auch die Spitze angeht, die beste deutsche Rotation der Liga.
Rookies auf den Schlüsselpositionen
Neben den deutschen Leistungsträgern spielen auf den Schlüsselpositionen Eins und Fünf zwei Europa-Rookies eine tragende Rolle. Cassius Winston hat als Spielmacher die Fäden in der Hand und glänzte in der easycredit BBL bislang als bester Scorer mit durchschnittlich 15,9 Zählern pro Spiel. Center Freddie Gillespie hat seine Stärken besonders in der Verteidigung und zählt mit seiner enormen Spannweite von knapp 2,30 Metern zu den besten Ringbeschützern der Liga. Zusammen mit Bonga und Weiler-Babb hat München damit ein Trio von herausragenden Defensespielern.
In den ersten Pokalrunde hatten die Bayern keine größeren Probleme mit Brose Bamberg (85:68) und medi bayreuth (80:63), so richtig ins Rollen kam die Mannschaft aber bislang noch nicht. Zu oft bremsten Verletzungen entscheidende Akteure aus. Am Beginn der Saison fehlte Bonga nach einer Fußverletzung, Corey Walden kämpfte lange mit den Nachwirkungen einer Corona-Infektion, mit Vladimir Lucic und Obst fielen beide Kapitäne um den Jahreswechsel wochenlang mit Ellbogenverletzungen aus, aktuell sind Harris und Lucic für das TOP FOUR wohl definitiv raus und es gibt einige weitere Fragezeichen. Aber egal, mit welchem Personal: Bringen die Bayern ihren besten Basketball aufs Parkett, sind sie ein Favorit auf den Pokalsieg beim TOP FOUR in Oldenburg. Ein weiteres Titel-Banner im Audi Dome würde mit Sicherheit nicht nur Präsident Hainer gut gefallen.
Das komplette TOP FOUR wird nicht nur kostenfrei für alle hier auf MAGENTA SPORT übertragen, sondern auch hier auf unserem Twitch-Kanal. Die Hosts Phil Onyema und Fabrice Kao führen nicht nur am Samstag von 14 bis 22 Uhr durch die Halbfinals (u.a. mit Oldenburgs Legende Rickey Paulding zu Gast) und am Sonntag von 13.30 bis 17 Uhr durch das Finale (u.a. mit Philipp Hartwich), am heutigen Donnerstag begrüßen die beiden im Trophy Talk ab 19 Uhr auch Spieler der vier teilnehmenden Teams.
Und hier gibt es das digitale Programmheft zum TOP FOUR 2023.