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Home/Newscenter/Coach Gavel als Bindeglied an große Bamberger Zeiten: Einmal Tono mit allem, bitte!

NewsCoach Gavel als Bindeglied an große Bamberger Zeiten: Einmal Tono mit allem, bitte!

10. September 2024
Lange waren sie in Bamberg verwöhnt. Erfolgsverwöhnt. Angefangen mit dem ersten Titelgewinn anno 2005 als Bad Boys der Liga über die Chris Fleming-Dynastie bis hin zur Ära unter Andrea Trinchieri - die Franken dominierten über fast zwei Jahrzehnte das Konzert der Großen. In der Gegenwart geht es darum, den Anschluss an die Playoff-Teams nicht zu verlieren, weswegen die Bamberg Baskets nun auf die Macher-Qualitäten der zurückgekehrten Club-Legende Anton Gavel vertrauen.

Lange waren sie in Bamberg verwöhnt. Erfolgsverwöhnt. Angefangen mit dem ersten Titelgewinn anno 2005 als Bad Boys der Liga über die Chris Fleming-Dynastie bis hin zur Ära unter Andrea Trinchieri - die Franken dominierten über fast zwei Jahrzehnte das Konzert der Großen. In der Gegenwart geht es darum, den Anschluss an die Playoff-Teams nicht zu verlieren, weswegen die Bamberg Baskets nun auf die Macher-Qualitäten der zurückgekehrten Club-Legende Anton Gavel vertrauen.

Saisonziel: Vergangene Saison fehlten Bamberg am Ende zwei Siege für die Play-Ins. Diese Lücke will geschlossen werden, um mindestens in dem Vierer-Feld zu landen (Plätze sieben bis zehn), das sich über die Extra-Runde für die Playoffs qualifizieren kann.

Die große Personalie: Zugegeben, Anton Gavel (fünf Deutsche Meisterschaften und vier Pokalsiege als Spieler) ist nach außen etwas ruhiger geworden, der Bart wuchert mit zunehmendem Saisonverlauf weniger wild als noch zu aktiven Profi-Zeiten. Trotzdem hat durch den wilden Playoff-Run seiner Ulmer anno 2023 bewiesen, dass er seine Leidenschaft und Kämpfer-Mentalität auch von der Coaching Box aus auf eine Mannschaft übertragen kann. Mit einem Dreijahres-Vertrag ausgestattet hat der ehemalige Nationalspieler genügend Vertrauen erhalten, das Programm nicht überstürzt, dafür umso nachhaltiger wieder in den oberen Bundesliga-Gefilden zu etablieren - wobei ihm mit Arne Woltmann und Stefan Weissenböck zwei erfahrene Assistenten zur Seite stehen.

Spielweise: Bevor in „Freak City“ nicht die Defense im Fokus steht, bezeichnen sich die Franken eher als Bayern. Zumal mit Coach Tono Gavel ein ehemaliger Deluxe-Verteidiger an der Seitenlinie quivert. Als Beweis, dass sich an dieser Ausrichtung auch zukünftig wenig ändern wird, seien an dieser Stelle die 54 Zähler aufgeführt, welche die Baskets den SKYLINERS aus Frankfurt unlängst während der Vorbereitung lediglich erlaubten. Den ambitionierten Artland Dragons (ProA) wurden nur 72 Punkte gestattet.

Wichtigster Zugang: Seit vielen Jahren ist Bamberg dafür bekannt, in vermeintlich kleineren Ligen Spieler aufzutun, denen anschließend eine große Karriere beschieden ist (Grüße und beste Wünsche für den Ruhestand gehen raus an Kyle Hines). Der zuletzt in Finnland aktive Aufbau Kyle Lofton passt genau in dieses Schema. Nach einer dekorierten Zeit am College bewies er 2023/24 in Kouvot (13,8 Punkte, 3,8 Assists), dass er für den europäischen Basketball gemacht ist.

Karsten Tadda wird der Bamberger Mannschaft mit seiner Erfahrung helfen. (Foto: Daniel Löb)

Alte Bekannte: Kein Bamberg ohne Karsten Tadda. Der Edelverteidiger und designierte Capitano ist der älteste aktive in Deutschland geborene Spieler unserer Liga. Im November wird er zarte 36 Jahre alt, ist neben seinem Dreier aus der Ecke und seiner bissigen Defense aber vor allem als integraler Motor und Führungspersönlichkeit von unschätzbarem Wert - zumal die Baskets durch ihre Teilnahme an der European North Basketball League (ENBL) einer Doppelbelastung ausgesetzt sind.

Der nächste Schritt: Mit Moritz Krimmer lockte Bamberg einen der besten deutschen ProA-Akteure der vergangenen Saison von der Mosel an die Pegnitz. Der Linkshänder zeichnete für Trier in insgesamt 42 Partien für durchschnittlich 11,6 Punkte und 5,0 Rebounds bei einer soliden Dreierquote von 35,6 Prozent verantwortlich. Besonders dürfte den Verantwortlichen dabei gefallen haben, dass der Power Forward seinen Output aus der Distanz in der heißesten Phase der Saison - lies: den Playoffs - sogar auf starke 40,5 Prozent von Downtown schraubte.

Under Pressure: Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass der Jahrgang 1998 mit einigen starken Spielern gespickt ist. Zu diesen gehört auch Big Man Filip Stanic, der den Erwartungen an ihn als mit grandiosen physischen Voraussetzungen gesegnetes Talent bislang jedoch nur bedingt gerecht werden konnte. Wobei gefragt werden könnte, ob er nach seinen 10,2 Punkten und 6,6 Rebounds nicht schon jetzt zu den besten deutschen Pivoten zählt? Um dies zu beantworten, wäre mindestens eine Bestätigung dieser Zahlen ein guter Anfang.

Kraftpaket Filip Stanic dominiert unter den Körben. (Foto: Daniel Löb)

Jung und talentiert: Sehen wir Nik Dragan über die Saisonvorbereitung hinaus im Aufgebot der Franken? Der junge Slowene (Jhg. 2000) erhielt aufgrund des Ausfalls von Brandon Horvath (Finger) einen Tryout-Vertrag über sechs Wochen. Mit seiner Länge (1,98 Meter) gibt er Bamberg auf dem Flügel genau die Variabilität, die dem Team mit Blick auf unterschiedlich große Lineups über die Preseason hinaus gut zu Gesicht stünde.

Vermisstenanzeige: Der oben genannte Dragan könnte in die Fußstapfen treten, die eigentlich für Patrick Heckmann vorgesehen waren. Der Swingman kam bei dem Franken zuletzt nie richtig in Schwung, hielt sich - Mainzer Buben halten zusammen - den Sommer über bei Denis Wucherer in Frankfurt fit, ehe Hamburg ihn Ende August als Neuzugang vorstellte.

Zahlen, bitte: 1,4 … Assists pro Ballverlust legte Bamberg in der vergangenen Saison auf - der nächstbeste Wert hinter dem Dreigestirn aus München, Ulm und Bonn (je 1,6). Diese teamdienliche und wenig risikoreiche Spielweise muss konserviert werden, soll es für „Freak City“ in die Playoffs gehen.

Offene Fragen: Wie (un)geduldig sind die Verantwortlichen mit Blick auf die Konsolidierung des Basketball-Standortes Bamberg? Auch wenn Gavel vordergründig mit seinem Dreijahres-Vertrag viel Zeit eingestanden wird, hat die jüngere Vergangenheit belegt, dass dies noch lange keine Garantie sein muss. Seit 2018 haben die Franken mit Luca Banchi, Federico Perego, Roel Moors, Johan Roijakkers sowie Oren Amiel - und interimsweise Arne Woltmann - zahlreiche Übungsleiter im Programm gehabt.

In den kommenden zwei Wochen bis zum Start der easyCredit BBL am 20. September werden auf der Liga-Homepage alle 17 Klubs mit ihren Teams näher beleuchtet. Diese Woche die BBL-Mannschaften, die bereits in der ersten Pokalrunde antreten.