In dieser Woche nimmt mit dem FIBA Europe Cup auch der letzte internationale Wettbewerb seinen Spielbetrieb auf. Insgesamt gibt es in vier Wettbewerben acht Partien mit deutscher Beteiligung.
Autor: Horst Schneider
Diese Woche in Europa:
Dienstag, 18:00: Wolves Vilnius - Ulm (EC)
Dienstag, 18:30: Würzburg - Igokea Aleksandrovac (BCL)
Dienstag, 19:30: Ludwigsburg - Caledonia Gladiators (FEC)
Mittwoch, 19:00: Hapoel Jerusalem - Hamburg (EC)
Mittwoch 20:00: Vechta - Promitheas Patras (BCL)
Mittwoch, 20:00: Braunschweig - AEK Larnaka (FEC)
Donnerstag, 20:15: Panathinaikos Athen - München (EL)
Freitag, 20:30: FC Barcelona - Berlin (EL)
Der letztjährige Gewinner des FIBA Europe Cups, die NINERS Chemnitz, spielen in dieser Saison eine Etage höher in der Champions League, aber mit den MHP RIESEN Ludwigsburg hat die easyCredit BBL auch in dieser Saison ein heißes Eisen im niedrigsten Europapokal-Wettbewerb am Start. Die Ludwigsburger, die unter Trainer John Patrick in der Champions League schon zweimal das Final Four erreicht haben, starten am Dienstag als einer der Favoriten in den FIBA Europe Cup. Für die Basketball Löwen Braunschweig, die am Mittwoch zum ersten Mal seit zwanzig Jahren wieder europäisch antreten, geht es erst einmal darum, die ab Dezember nur noch 16 Teams umfassende zweite Runde des FIBA Europe Cups zu erreichen, für die sich die zehn Gruppensieger und die sechs besten Zweitplatzierten der ersten Runde qualifizieren.
EuroCup: : Wolves Vilnius - ratiopharm ulm (Di,18:00 Uhr)
Status quo: Nach den knappen, aber damit umso wertvolleren Siegen in Sopot und gegen Badalona sind die Ulmer in der Gruppe A neben Bahcesehir und Gran Canaria eines von nur drei unbesiegten Teams. Die Wolves haben ihre ersten Spiele gegen Bahcesehir und bei Hapoel Tel Aviv verloren.
Gegner: Die 2022 vom in der Luftfahrt-Branche erfolgreichen Gediminas Ziemelis gegründeten Wolves sind nach ihrer Debütsaison aus dem kleinen Alytus in die Hauptstadt umgezogen, wo Ziemelis auch die 10.000 Zuschauer fassende Twinsbet Arena gehört. Dort wollen die Wolves nicht nur den Lokalrivalen Rytas, sondern mittelfristig auch die Vormachtstellung von Serienmeister Zalgiris Kaunas angreifen. In der vergangenen Saison wurden die Wolves in Litauen bereits Dritter. Im EuroCup verpassten sie allerdings knapp die Playoffs.
Stars: Der zuletzt mit Brescia in Italien sehr erfolgreiche neue Trainer Alessandro Magro hat das Team vor allem im Backcourt mit den US-Guards Anthony Cowan und Andrew Andrews hochkarätig verstärkt. Geblieben sind als weitere Leistungsträger der NBA- und EuroLeague-erfahrene Allrounder Jeffery Taylor, US-Forward Tre'shawn Thurman und US-Center Garrison Brooks. Mit Kristupas Zemaitis, Vaidas Kariniauskas, Matas Jogelas, Regimantas Miniotas und Marek Blazevic sorgen fünf Nationalspieler für eine gute Tiefe.
Aktuelle Form: Die Wolves haben sich in der litauischen Liga an den Außenseitern Jonava und Mazeikiai schadlos gehalten, haben aber das erste Spitzenspiel bei Lietkabelis 81:83 verloren. Als überragende Scorer präsentierten sich Anthony Cowan (je 20 Punkte in den ersten beiden Spielen) und Andrew Andrews mit 26 Punkten am Samstag in Mazeikiai.
Alte Bekannte: Vaidas Kariniauskas spielte 2022/23 nur bis Dezember in Bamberg. Arnoldas Kulboka, der nach einer schweren Knieverletzung noch in der Reha steckt, stand in jungen Jahren bis 2019 in Bamberg unter Vertrag.
Livestream / TV: Alle Spiele des BKT EuroCups und der Turkish Airlines EuroLeague werden in dieser Saison live und auf Abruf auf MAGENTA SPORT übertragen. Jakob Lobach kommentiert das Spiel aus Vilnius ab 17:50 Uhr.
Champions League: : FIT/One Würzburg Baskets - Igokea m:tel Aleksandrovac (Di, 18:30 Uhr)
Status quo: Mit ihrem 86:80-Sieg Holon sind die Würzburger erfolgreich in die unberechenbare Gruppe A gestartet. Auch Igokea hat mit 86:80 gegen Nanterre am ersten Spieltag die Devise beherzigt, dass im Europapokal Heimsiege Pflicht sind.
Gegner: Der in der Republika Srpska ansässige zehnfache bosnische Meister (zuletzt dreimal in Folge) ist seit zwölf Jahren der bosnische Vertreter in der Adria-Liga, wo Igokea 2013 und 2021 sogar das Halbfinale erreichte. Seit 2020 spielt der Club aus dem kleinen Aleksandrovac, der seine Heimspiele aber 500 km nördlich in der modernen Sporthalle von Laktasi austrägt, auch regelmäßig in der Champions League, wo man aber bislang nie die "Round of 16" erreicht nat.
Stars: Mit Nenad Stefanovic hat Igokea im Sommer einen serbischen Trainer engagiert, der 2023 Serbiens U18 zu EM-Gold dirigierte und FMP Belgrad zweimal in die Playoffs der Adria-Liga geführt hat. Aus der vergangenen Saison im Team geblieben sind die Routiniers Dragan Milosavljevic und Marko Jeremic. Die beiden ehemaligen serbischen Nationalspieler haben im Backcourt jetzt den US-Point Guard Bryce Jones an ihrer Seite. US-Forward Sacar Anim, die sich auf der Vier abwechselnden Serben Borisa Samanic und Strahinja Gavrilovic sowie US-Center Terrell Carter sind die wichtigsten Spieler auf den großen Positionen.
Aktuelle Form: In der Adria-Liga musste Igokea nach Auftaktsiegen in Split und Zadar am Samstag eine 71:76-Niederlage gegen Buducnost Podgorica hinnehmen. In einer von schwachen Wurfquoten auf beiden Seiten geprägten Partie war der in der Zone fehlerlose bullige Terrell Carter mit 19 Zählern Igokeas größter Trumpf.
Alte Bekannte: Dragan Milosvaljevic spielte 2015 bis 2017 für Berlin und warf ALBA 2016 in München zum Pokalsieg. Sacar Anim spielte 2021/22 für Bayreuth. Sandro Antunovic spielte von 2018 bis 2022 für Westerstede, Crailsheim sowie die BSW Sixers und den MBC.
Livestream / TV: Bei Dyn kommentiert Chris Schmidt das Spiel ab 18:50 Uhr. Dyn ist das neue Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals und der Basketball Champions League sowie die deutschen Spiele im FIBA Europe Cup aus.
FIBA Europe Cup: : MHP RIESEN Ludwigsburg - Caledonia Gladators (Di, 19:30 Uhr)
Status quo: Mit dem französischen JDA Dijon und dem kosovarischen Meister BC Trepca haben die MHP RIESEN in der ersten Runde vergleichsweise starke Gegner erwischt. Die in der Quali zu Champions League mit 59:90 an Oradea gescheiterten Caledonia Gladiators sind in dieser Gruppe H der klare Außenseiter.
Gegner: Der 1998 als Edinburgh Rocks gegründete und 2022 nach Glasgow umgezogene Club hält in der britischen Basketball Liga, die nach Insolvenz und Neugründung jetzt SLB (Super League Basketball) heißt, mit wachsendem Erfolg die schottische Fahne hoch (zuletzt zweimal in Folge im Halbfinale). Europa ist für die sich seit 2022 Gladiators nennenden Schotten aber noch Neuland. Beim Debüt im Vorjahr kam man im FIBA Europe Cup nicht über die erste Runde hinaus.
Stars: Trainer Gareth Murray hat mit dem überragenden Spielmacher Patrick Whelan, dem vielseitigen Ian DuBose, dem defensivstarken Princeton Onwas und Center Fahro Alihodzic seine Schlüsselspieler behalten. US-Guard Isaiah Hill sowie die US-amerikanischen Big Men Trevond Barnes und Tanner Stuckman sind drei echte Verstärkungen, mit denen Caledonia zu den Titelfavoriten in der britischen Liga zählt.
Aktuelle Form: Bevor in Großbritannien die Liga ihren Spielbetrieb aufnimmt, wird die Saison mit der umfangreichen Gruppenphase des Liga-Pokals ("Trophy") eröffnet. Caledonia lag dabei nach einer 88:93-Niederlage am Freitag in Newcastle auch am Sonntag in Manchester bereits 63:71 zurück, doch Patrick Whelan (22 Punkte) drehte das Spiel im Schlussviertel noch mit drei Dreiern zum 91:87-Sieg.
Livestream / TV: Bei Dyn kommentiert Florian von Stackelberg das Spiel ab 19:20 Uhr. Dyn ist das neue Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals und der Basketball Champions League sowie die deutschen Spiele im FIBA Europe Cup aus.
