Der Höhepunkt des achten Spieltags der Turkish Airlines EuroLeague steigt am Donnerstag im Münchener SAP Garden. Die zuletzt viermal in Folge siegreichen Bayern empfangen den überraschenden Tabellenführer Zalgiris Kaunas. Berlin reist unterdessen zum Krisengipfel nach Belgrad: Wie ALBA hat auch Roter Stern seine vergangenen vier Spiele verloren.
Autor: Horst Schneider
Diese Woche in Europa:
Dienstag, 19:30: Ludwigsburg - Trepca Mitrovica (FEC)
Dienstag, 20:00: Vechta - ERA Nymburk (BCL)
Mittwoch, 17:30: Lietkabelis Panevezys - Hamburg (EC)
Mittwoch, 18:30: Würzburg - Nanterre 92 (BCL)
Mittwoch, 19:45: Buducnost Podgorica - Ulm (EC)
Mittwoch, 20:00: Braunschweig - Keravnos Nikosia (FEC)
Donnerstag, 19:00: Roter Stern Belgrad - Berlin (EL)
Donnerstag, 20:45: München - Zalgiris Kaunas (EL)
In München steht am Donnerstag natürlich vor allem der neue Zalgiris-Trainer Andrea Trinchieri im Brennpunkt, der von 2020 bis 2023 die Bayern trainierte und seit dem Jahreswechsel Headcoach von Zalgiris Kaunas ist. Wie in München, wo der Italiener dreimal den nationalen Titel verpasste, die Bayern aber 2021 und 2022 sensationell in die EuroLeague-Playoffs führte, funktioniert Trinchieri auch in Litauen vor allem auf europäischer Ebene. Im Juni verlor Zalgiris unter seiner Führung das Meisterschaftsfinale gegen Rytas Vilnius, startet jetzt aber in der EuroLeague mit einem deutlich gesteigerten Budget durch. Angeführt werden die Litauer dabei vom letztjährigen Münchener Spielmacher Sylvain Francsico.
EuroLeague: : Crvena zvezda Meridianbet Belgrad - ALBA BERLIN (Do, 19:30 Uhr)
Status quo: Wie die Berliner, die mit 1:6 Siegen Tabellenletzter sind, hat auch Roter Stern (3:4 Siege) seine letzten vier Spiele verloren - zuletzt aber in Kaunas (84:86) und in der Aleksandar Nikolic-Halle gegen Panathinaikos (77:81) ausgesprochen knapp. Auch das Spiel gegen ALBA findet wegen anderweitiger Belegung der großen Stark Arena in diesem nur 8.000 Fans fassenden berüchtigten Hexenkessel statt.
Gegner: Wie im früheren Jugoslawien kämpft der 15-fache jugoslawische Meister auch in Serbien um die Vorherrschaft und hatte dabei zuletzt mit neun Meistertiteln in Folge seit 2015 die Nase vorne. Auch in der Adria-Liga gewann Roter Stern sieben der letzten neun Titel. In der EuroLeague erreichte der rote Stern („Crvena zvezda“) bisher aber nur einmal (2016) die Playoffs und hatte seit der Rückkehr von Partizan in der EuroLeague im Vergleich zum Erzrivalen dort stets das Nachsehen.
Stars: Trainer Ioannis Sfairopoulos hat sein Team vor allem im Backcourt hochkarätig verstärkt. Neben Yago Dos Santos, Milos Teodosic und Nemanja Nedovic (11,5 PPG) sorgen jetzt die US-Guards Cody Miller-McIntyre (4,6 APG) und Isaah Canaan (10,7 PPG) für zusätzliche Korbgefahr. Auf dem Flügel haben Dejan Davidovac und Rokas Giedraitis jetzt die beiden aus Barcelona bzw. Bologna nach Serbien zurückgekehrten Nationalspieler Nikola Kalinic (11,1 PPG) und Ognjen Dobric an ihrer Seite. Unter dem Korb fehlt der am Knie verletzte Joel Bolomboy. Neben den Power Forwards Mike Daum und Luka Mitrovic sowie dem nachverpflichteten langen Filip Petrusev half zuletzt vor allem der junge Nationalcenter Uros Plavsic, die dadurch entstandene Lücke zu stopfen.
Aktuelle Form: In der Adria-Liga hat "Zvezda" schon zwei Spiele (in Dubai und Split) verloren und ist in der Tabelle mit 5:2 Siegen nur Vierter. Am Montag quälten sich die Belgrader nach dem EuroLeague-Doppelspieltag mit 15 Punkten von Isaiah Canaan zu einem 92:86-Sieg gegen Cedevita Ljubljana.
Alte Bekannte: Rokas Giedraitis erreichte mit ALBA 2019 das EuroCup-Finale und gewann mit den Berlinern 2020 das Double. Yago Dos Santos wurde mit Ulm 2023 Deutscher Meister. Luka Mitrovic spielte 2017/18 für Bamberg.
Livestream / TV: Alle Spiele der Turkish Airlines EuroLeague werden in dieser Saison live und auf Abruf auf MAGENTA SPORT übertragen. Sebastian Ulrich kommentiert die Übertragung aus Belgrad ab 18:45 Uhr.
EuroLeague: : FC Bayern München - Zalgiris Kaunas (Do, 20:45 Uhr)
Status quo: Die Bayern sind nach zuletzt vier Siegen in Folge mit jetzt 5:2 Siegen auf dem fünften Tabellenplatz auf Schlagdistanz zum überraschenden Tabellenführer. Zalgiris (6:1 Siege) musste sich im bisherigen Saisonverlauf lediglich am zweiten Spieltag in Piräus 68:74 geschlagen geben.
Gegner: Zalgiris, das schon in der früheren Sowjetunion das Aushängeschild des litauischen Basketballs war, hat im seit 1990 unabhängigen Litauen 29 Meistertitel gewonnen und verzeichnete in Europa mit dem Gewinn des Saporta Cups 1998 und der FIBA-Europaliga 1999 seine größten Erfolge. Auch in der EuroLeague gelang den Litauern mit dem Einzug ins Final Four 2018 sowie mit dem Einzug in die Playoffs 2019 und 2023 nennenswerte Erfolge, die das überraschende Verpassen des nationalen Titels 2022 und 2024 überstrahlen.
Stars: Der starke Saisonauftakt von Zalgiris überrascht umso mehr, weil US-Spielmacher Tyrone Wallace den Verein nach nur zwei Spielen verlassen hat. Sein Nachfolger, der am Donnerstag nach sechs NBA-Jahren sein EuroLeague-Debüt geben wird, ist kein geringerer als Lonnie Walker. Neben Sylvain Francisco (11,7 PPG und 5,6 APG) hatte bislang vor allem der junge Dovydas Giedraitis (11,0 PPG) großen Anteil daran, dass die Lücke im Spielaufbau kaum auffiel. Der vielseitige Deividas Syrvidis und der routinierter Kapitän Edgaras Ulanovas sowie Lukas Lekavicius komplettieren den Backcourt. Auf dem Flügel prägen Matt Mitchell und Arnas Butkevicius die starke Zalgiris-Defense, während Ignas Brazdeikis und Brady Manek ihre größten Stärken in der Offensive haben. Im Frontcourt muss Andrea Trinchieri in München improvisieren, denn neben Alen Smailagic droht auch Bryant Dunston auszufallen, womit Center Laurynas Birutis unter dem Korb auf sich allein gestellt wäre.
Aktuelle Form: In der litauischen Liga ist Zalgiris nach bereits zwei Niederlagen gegen die beiden Hauptstadtclubs Rytas und Wolves mit 5:2 Siegen nur Zweiter. Am Sonntag war der 84:67-Sieg gegen Utena mit 18 Punkten von Lukas Lekavicius aber nie gefährdet.
Alte Bekannte: Sylvain Francisco gewann mit den Bayern in der vergangenen Saison das Double. Andrea Trinchieri gewann mit den Bayern 2021 und 2023 den Pokal.
Livestream / TV: Alle Spiele der Turkish Airlines EuroLeague werden in dieser Saison live und auf Abruf auf MAGENTA SPORT übertragen. Lukas Schönmüller kommentiert die Übertragung aus München ab 20:15 Uhr, Tobias Wahnschaffe moderiert.