Hier kommen die Fundamentals - in aller Kürze das Wichtigste zum siebten Spieltag ... an dem zwei Teams ihre Negativserie stoppen: Bamberg fährt durch einen Sieg im Klassiker gegen Berlin den ersten Heimerfolg im Ligabetrieb ein und stößt die Albatrosse auf den vorletzten Platz. Vechta entführt nach vier Niederlagen nacheinander einen Sieg aus Ludwigsburg, womit sich Headcoach Martin Schiller gegen seinen Mentor John Patrick behauptet. Weißenfels baut hingegen eine Serie aus: Ein Heimerfolg über Oldenburg bedeutet den fünften Pflichtspielsieg nacheinander.
Beim Klassiker: Bamberg stößt Berlin auf den vorletzten Platz
Serie gestoppt: Im dritten Anlauf haben die Bamberg Baskets im Ligabetrieb den ersten Heimsieg eingefahren, durch einen 87:82-Erfolg über ALBA BERLIN fügten die Franken im Klassiker den Albatrossen die dritte Auswärtsniederlage im dritten Spiel zu – und stießen den Rivalen auf den vorletzten Platz. Neun Niederlagen aus 13 Pflichtspielen: Für Berlin ist es bislang eine enttäuschende Saison (und nun fällt auch noch Justin Bean mit gebrochenem Handgelenk laut Klub bis zu drei Monate aus). Geht es für Bamberg nach dem Sieg im Klassiker zurück zu früheren Erfolgstugenden: „Back to the Future“ stimmten die Bamberger Fans vor dem Spiel immerhin in einer unglaublichen Choreo an.
Nervenstark: Zum Bamberger Matchwinner avancierte Ibrahim Watson-Boye. In den letzten zwei Minuten verkürzten die Berliner dreimal ihren Rückstand auf vier Zähler Differenz, im Gegenzug gab der Bamberger Flügelspieler immer die passende Antwort, zweimal per Dreier, den zweiten bei 31 Sekunden zu spielen zur 84:77-Führung und damit zum Dagger. Neun seiner 23 Punkte erzielte Watson-Boye in den letzten 94 Sekunden der Partie.
Beim nächsten Statement: Weißenfels holt gegen Oldenburg fünften Sieg in Serie
Serie ausgebaut: Im Pokal-Achtelfinale Ludwigsburg ausgeschaltet, danach im Ligabetrieb die Bayern überrascht, nun mit 92:77 deutlich Oldenburg geschlagen: Der SYNTAINICS MBC ist das Team der Stunde, mit dem jüngsten Heimerfolg haben die Wölfe ihre vergangenen fünf Pflichtspiele, darunter vier Ligasiege, gewonnen.
Nervenschonend: Hatten sich die Wölfe gegen München in einer Crunchtime durchgesetzt, ließen sie nach dem 96:75-Erfolg in Hamburg den nächsten deutlichen Sieg folgen. Die Weißenfelser lagen nur 40 Sekunden lang im Rückstand, setzten sich im zweiten Viertel kurzzeitig auf 14 Zähler Differenz ab und lagen mit bis zu 21 Punkten in Führung. Nervenschonend war die Partie auch deshalb, weil das Wolfsrudel im Kollektiv überzeugte, sechs Spieler legten zwischen 13 und 18 Punkten auf, Charles Callison (14 PTS, 7/12 FG, 7 AST, 0 TO) und Michael Devoe (18 PTS, 5 REB, 3 AST) waren die effektivsten Akteure.
Beim Nervenkrimi: Vechta stoppt Negativserie in Ludwigsburg
Serie gestoppt: Nach vier Niederlagen in Serie stoppte RASTA Vechta seinen Negativtrend und entführte einen 79:77-Auswärtserfolg von den MHP RIESEN Ludwigsburg. Vor dem siebten Spieltag wohl gemerkt das Duell zwischen dem Vorletzten und dem Zweiten der Tabelle. Damit behauptete sich auch Vechtas Headcoach Martin Schiller gegen seinen Mentor John Patrick, dem er zwei Jahre lang assistiert hatte. Zum Matchwinner avancierte Brandon Randolph, der 15 seiner 28 Punkte im dritten Viertel auflegte – aber beinahe zum tragischen Helden avancierte …
Nervenkrimi: … denn bei 5,9 Sekunden auf der Uhr und einer 78:77-Führung im Rücken ging Randolph an die Linie, vergab aber beide Freiwürfe. Doch Vechta kam direkt wieder an den Ball, weil Joel Scott das Spielgerät ins Aus beförderte. Bei 0,8 Sekunden zu spielen ging Randolph erneut an die Linie, traf diesmal den ersten, vergab absichtlich den zweiten Freiwurf – doch donnerte den Ball gegen das Brett, ohne Ringberührung. So hatte Ludwigsburg Einwurf im Vorfeld, doch Ezra Manjon – der kurz zuvor an der Freiwurflinie den Ausgleich bereits vergeben hatte – verpasste ihn mit seinem vergebenen Mitteldistanzwurf erneut. Was für ein Nervenkrimi …
Statline des Spieltags: Zwölf Punkte in Serie
Der Vorname von Justinian Jessup bezieht sich bekanntlich auf einen römischen Kaiser. Da kann man schon mal herrschaftlich auftreten, das tat der Flügelspieler von ratiopharm ulm beim 82:72-Heimerfolg über die Veolia Towers Hamburg Ende des dritten Viertels. Als die Gäste zum 52:52 ausgeglichen hatten, übernahm Jessup, traf in den letzten dreieinhalb Minuten vor der Viertelpause jeden seiner vier Würfe, ließ dann einen Freiwurf folgen und besorgte zu Beginn des Schlussabschnitts per Dreier die 64:56-Führung – macht zwölf Ulmer Punkte in Serie! Jessup stopfte bei 1:52 Minuten zu spielen auch zur Entscheidung ein, 17 seiner 22 Punkte erzielte er in der zweiten Hälfte. Wahrhaft kaiserlich...
Im Blick des Bundestrainers
Andreas Obst: 17 PTS, 5/6 3P, 3 AST
Knoten geplatzt: Nur sechs seiner 33 Dreier, also 18,2 Prozent, hatte Andi Obst in seinen ersten sechs Ligaspielen getroffen – beim 90:72-Auswärtserfolg des FC Bayern München Basketball gegen die Basketball Löwen Braunschweig lief der Guard mit fünf von sechs Würfen von Downtown heiß. Mit 17 Zählern stellte er folgerichtig einen Saisonbestwert auf. Obst netzte im dritten Viertel zweimal von außen ein, verteilte zudem zwei Assists in jenem Durchgang, den die Bayern mit 29:19 bestimmten und sich absetzten.
Kostja Mushidi: 24 PTS, 9/12 FG, 4 REB, 2 AST
Es ist noch früh in der Saison, aber Kostja Mushidi scheint sich schon jetzt in die Diskussion der besten Nachverpflichtungen einbringen zu wollen: Zwar verlor die BG Göttingen mit 88:96 bei den NINERS Chemnitz, um weiter auf den ersten Ligasieg warten zu müssen, doch Mushidi stemmte sich mit 24 Zählern dagegen und stellte damit einen neuen Karrierebestwert auf. Der Flügelspieler war perfekt aus dem Zweierbereich (8/8) und traf insgesamt neun seiner zwölf Würfe aus dem Feld.
Robin Amaize: 16 PTS, 8 REB, 2 STL
An einem Karrierebestwert schnupperte Robin Amaize, mit acht Rebounds verfehlte der Flügelspieler der ROSTOCK SEAWOLVES beim 83:66-Heimsieg über die SKYLINERS seinen Bestwert nur um zwei Rebounds. Gleich vier Offensiv-Rebounds griff sich Amaize ab, und auch wenn er seinen Touch von außen nicht fand (1/8 3P), erzielte er immerhin 16 Zähler.
Herkenhoff, Jallow, Weidemann: 32 PTS, 11 REB, 7 AST, 4 STL, 4 BLK
Matchwinner beim Ulmer Heimerfolg über Hamburg mag Justinian Jessup gewesen sein, dass die Schwaben auch nach sechs Pflichtspielen zuhause im eigenen Wohnzimmer ungeschlagen bleiben, daran hatte auch ein deutsches Trio seinen Anteil: Karim Jallow machte in seinem zweiten Ligaspiel nach seinem Comeback seine mit Abstand beste Partie und erzielte 14 Punkte, vier Rebounds, zwei Assists sowie einen Karrierebestwert von drei Blocks. Nelson Weidemann präsentierte sich in 17-minütiger Einsatzzeit mit zehn Zählern, drei Rebounds und drei Assists effektiv. Und Philipp Herkenhoff schrieb sich acht Zähler, vier Rebounds, zwei Assists und zwei Steals in den Boxscore.
Must Listen: Moritz Wagners eigener Podcast
Moritz Wagner ist bekannt dafür, ein Energizer zu sein, der dies auf dem Parkett auch mal mit der ein oder anderen Portion Trash-Talk untermauert. Wer wäre also besser geeignet, einen eigenen Podcast an den Start zu bringen als der Weltmeister. Das hat Moritz mit dem Athletiktrainer der DBB-Auswahl Arne Greskowiak getan. In der ersten, einstündigen Episode, die es hier auf Spotify zu hören gibt, arbeiten die beiden den Olympia-Sommer auf.
Must Watch: Benka Barloschky hautnah am Spieltag
Das Ergebnis ist nur eine Illusion. Das einzige, was existiert, ist die DNA eines Teams. So könnte die Philosophie von Benka Barloschky lauten. Zumindest pusht der Towers-Trainer auf diese Weise seine Spieler in einer Auszeit. Zu hören und sehen bei Dyn Gametime, wo Barkloschky an einem Spieltag begleitet wurde. Die ganze Doku ist hier auf der Dyn-Website zu sehen.