Die besondere Brisanz: Pedro Calles hat mit den EWE Baskets Oldenburg zuletzt in der Liga in Berlin eine 70:105-Packung bekommen, dann das Nord-Derby in Hamburg gegen seinen alten Klub 78:87 verloren und ist anschließend im Pokal gegen den Aufsteiger Frankfurt mit 79:85 ausgeschieden, wobei sein Team zwischenzeitlich mit 31 Punkten hinten lag. Nun empfängt man als Drittletzter der Tabelle den Tabellenführer. Man darf sagen: Das ist durchaus brisant für den Oldenburger Headcoach …
Status quo: Ty Harrelson wiederum ist mit ratiopharm ulm auch im Pokal-Achtelfinale ausgeschieden, per Buzzerbeater in Bamberg, in der Liga aber immer noch ungeschlagen. Für die Ulmer ist Oldenburg der vorletzte Stop eines langen Auswärtstrips über sechs Stationen in fünf Ländern (Sieg in Vilnius, Niederlage in Bamberg, Niederlage in Istanbul, Niederlage in Portland, nun geht es noch nach Oldenburg und Gran Canaria). Und damit gibt es auch endlich eine Antwort auf die Frage, wie gut Profisportler in einem Pflichtspiel sein können, wenn sie in den fünf Tagen zuvor zwei Mal den Atlantik überquert haben
Duell im Fokus: Beide Teams haben auf der Zwei außergewöhnliche Distanzschützen. Oldenburgs Shooting Guard Justin Jaworski hat schon in der vergangenen Saison in seinen 13 Partien für Heidelberg mit durchschnittlich 19,5 Punkten gezeigt, dass er und sein rechtes Handgelenk sehr gut wissen, wo der Korb hängt. In dieser Saison kommt er bisher auf 19 Zähler im Schnitt, hat in den ersten drei Spielen bereits neun Dreier genetzt, aber seine Wurfquoten haben noch Luft nach oben (38,0 FG%, 30,0 3P%). Ulms Alfonso Plummer kann sich über seine Wurfquoten bisher nicht beklagen (55,0 FG%, 57,0 3P%) und hat im Pokalspiel sieben seiner neun Dreierversuche genetzt. Allerdings setzte er im Eurocup in Istanbul aus, beim Gastspiel in Portland war er wieder an Bord.
Zahlen, bitte: Oldenburg hat in drei Ligapartien im Schnitt 25,3 Fouls und 17,7 Ballverluste produziert, in beiden Fällen mehr als jeder andere Erstligist. Bei der Pokalniederlage waren es satte 31 Fouls, aber nur zwölf Turnover.
Die ewige Bilanz: Seit 1997 gab es 63 Duelle, Oldenburg liegt mit 33 Siegen knapp vorne. Die beiden Klubs trafen außerdem seit 2013 viermal in den Playoffs aufeinander (2-2), wobei oft die Ligalegenden Rickey Paulding und Per Günther im Mittelpunkt standen und aus dieser Paarung einen BBL-Klassiker machten.
Am Rande der Bande: Bei den Oldenburgern kehrten zuletzt die verletzten Spieler nach und nach wieder ins Team zurück, einzig Center Dossou-Yovo wird gegen Ulm sicher ausfallen. Bei den Ulmern setzten Karim Jallow und Isaiah Roby beim Spiel in Portland aus.
Im Blick des Bundestrainers: Philipp Herkenhoff wird diese Saison vor allem auf der Fünf eingesetzt und macht seinen Job gut. Er bekommt 25 Minuten im Schnitt, netzt 60 Prozent seiner Feldwürfe und ist Ulms zweiteffektivster Spieler. Das letzte seiner acht Länderspiele hat er im Februar 2022 absolviert, danach folgten einige Verletzungen, nun könnte er zurückkehren. Aber auch Nelson Weidemann und Oldenburgs Len Schoormann könnte Alex Mumbru für das nächste FIBA-Fenster im November im Blick haben.
Alte Bekannte: Seth Hinrichs (31 Jahre) und Phil Herkenhoff (25) haben 2017-19 zusammen in Vechta gespielt, damals beide auf der Vier, also quasi Mentor und Lehrling. Hinrichs wechselte anschließend für die Saison 2019/20 nach Ulm. Und der Ulmer Co-Trainer Tyron McCoy kann sich in Oldenburg mal wieder sein Trikot anschauen – das hängt nämlich unter der Hallendecke der EWE Arena.
Weise Worte: „Jeder einzelne von uns ist zutiefst enttäuscht über das Spiel in Frankfurt“, sagte Oldenburgs Headcoach Pedro Calles in einem Interview, das er auf der Website der EWE Baskets vor der Partie gab.
Sonstiges: In Justinian Jessup (13,3 PPG), Alfonso Plummer (11,7) und Ben Saraf (10,7) punkten drei Ulmer Spieler bisher in der Liga im Schnitt zweistellig – und alle drei sind Linkshänder. Keine Ahnung, ob sich die Gegner darauf speziell vorbereiten, aber wir fanden es hier erwähnenswert.
M/W/D – German Basketball is mad sexy: Die Ulmer werden in Portland auch Chris Fleming getroffen haben (Co-Trainer bei den Trail Blazers), der von 2014–2017 DBB-Bundestrainer war und sicher begeistert sein wird, dass der deutsche Basketball mittlerweile so mad sexy ist.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag, 19. Oktober, ab 18:15 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Christoph Knieper. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League und des FIBA Europe Cups aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.
