Die besondere Brisanz: Die SKYLINERS aus Frankfurt würden sicherlich gerne in die Fußstapfen von RASTA Vechta treten. Das Team aus Niedersachsen avancierte vergangene Saison zu einer der Überraschungsmannschaften der Liga, als Aufsteiger ging es in die Playoffs. Mit fünf Pflichtspielsiegen zum Start war früh zu erkennen, dass mit Vechta zu rechnen ist. Die Frankfurter sind in dieser Spielzeit der einzige Aufsteiger, grüßten nach einem Blowout-Erfolg über Göttingen zumindest nach dem ersten Spieltag von der Tabellenspitze und überraschten ihrerseits mit einem deutlichen Erfolg – da zwischenzeitlicher 31-Punkte-Führung – über Oldenburg im BBL Pokal-Achtelfinale. Da es im Viertelfinale gegen Göttingen geht, stehen die Zeichen für Frankfurt nicht schlecht, in dieser Saison auch als Überraschungsmannschaft aufzutreten.
Status Quo: Vor dem überzeugenden Sieg im Pokal in Braunschweig und der knappen 86:88-Niederlage in der Basketball Champions League gegen Patras hatte Vechta in der Liga bei den NINERS Chemnitz das Nachsehen (77:88). Mit einem Sieg aus drei Spielen belegt RASTA aktuell den 14. Platz. Frankfurt ist mit derselben Bilanz Tabellen-Dreizehnter, hat aber genau wie Vechta Selbstvertrauen aus dem Pokal gezogen.
Duell im Fokus: Gegen Oldenburg gingen bei Frankfurt mit Trey Calvin (27 PTS, 5/9 3P), Malik Parsons (24 PTS, 7/11 FG) und Booker Coplin (15 PTS, 5 REB, 6 AST) drei Guards voran. Calvin und Coplin starten, Parsons kommt von der Bank, doch am Ende von Partien schickt Frankfurts Trainer Denis Wucherer gerne alle drei Guards zusammen aufs Parkett. Calvin ist Rookie, Coplin spielt das erste Jahr in der Beletage, Parsons steht in seinem zweiten Profijahr – und dennoch kann Wucherer auf jenes Guard-Trio setzen. Auch bei Vechta zeigen drei Guards in dieser Saison immer wieder ihr Potential: Tyger Campbell überzeugte im Pokal-Achtelfinale mit 20 Punkten und sechs Assists bei keinem Ballverlust, agiert aber noch nicht so konstant. Joel Aminu avancierte gegen Braunschweig mit 25 Punkten zum Topscorer und hat bereits seinen Touch von außen gefunden. Und Brandon Randolph, der als offiziell gelistet Small Forward auch auf der Zwei agieren kann, zeichnet für spektakuläre Aktionen verantwortlich, gegen Bonn und Vechta überzeugte er mit je 19 Punkten. Welches Guard-Trio trägt sein Team zum Sieg?
Zahlen, bitte: Sowohl Frankfurt als auch Vechta lassen einige Punkte an der Freiwurlinie liegen. Die Hessen sind mit einer Quote von 66 Prozent von der Linie Letzter in dieser Kategorie, Vechta mit 67 Prozent Vorletzter. Überzeugen können die Niedersachsen beim Defensiv-Rebounding, wo sie mit 29,0 DRPG an der Ligaspitze sind. Die Frankfurter sind dagegen schwach am offensiven Brett: Nur 8,3 ODPG landen in ihren Händen.
Die ewige Bilanz: 8-3 für Frankfurt, darunter die vergangenen vier Duelle gewonnen, drei davon in der Saison 2020/21.
Am Rande der Bande: Bei Vechta Ryan Schwieger und Isaiah Cozart langzeitverletzt, Justin Robinson ist/war zur Geburt seines Kindes in den USA, mit Grant Sherfield ist man in Gesprächen über eine Vertragsauflösung (der türkische Club Yalova Belediye Spor hat Sherfields Verpflichtung derweil schon bekanntgegeben). Frankfurt aktuell ohne die Big Men Kamaka Hepa (Handverletzung) und Jacob Knauf (Kniebeschwerden)
Im Blick des Bundestrainers: …könnte spätestens nach seiner Pokal-Performance Joel Aminu sein. Mit 25 Punkten (4/6 Dreier), einer Feldwurfquote von über 53 Prozent und vier Rebounds führte der 27-Jährige RASTA zum deutlichen Sieg im Derby gegen Braunschweig. Ist Aminu in dieser Form ein Kandidat für das erste Länderspielfenster unter der Verantwortung von Álex Mumbrú?
Alte Bekannte: Vechtas Joschka Ferner und Frankfurts Timo Lanmüller und Christoph Philipps 2016/17 und 2017/18 zusammen in Ulm. Vechtas Luc van Slooten und Frankfurts Garai Zeeb 2020/21 zusammen in Braunschweig. Justin Onyejiaka wechselte im Sommer von Frankfurt nach Vechta, kommt bislang aber nur in der ProA zum Einsatz.
Weise Worte: „Vechta ist schon ein besonderer Standort, solange sie in dieser kleinen Halle spielen. In diesem Spiel geht es eigentlich nur darum, das Tempo zu kontrollieren und die Halle aus dem Spiel zu nehmen. Dies wird nicht über 40 Minuten gelingen, aber im Idealfall haben wir genug Momente, in denen sie nicht durchdrehen.“ Frankfurts Headcoach Denis Wucherer hat Respekt vor der Stimmung im RASTA Dome.
Sonstiges: Mit Denis Wucherer und Martin Schiller zwei deutsche Trainer an der Seitenlinie (ja, Schiller ist Österreicher, aber in Deutschland als Trainer sozialisiert)
M/W/D – German Basketball is mad sexy: Aus dem Frankfurter Nachwuchsprogramm entsprangen schon häufig deutsche Spieler, die eine große Karriere hinlegten bzw. gerade dabei sind. Man denke an Danilo Barthel, Konstantin Konga oder Johannes Voigtmann, die 2016 zusammen den FIBA Europe Cup gewannen, an Isaac Bonga, der – wie Voigtmann – ein Weltmeister ist. Zugegeben, aktuell mag der Club aus Mainhattan daran nicht anknüpfen können. An deren Stelle tritt derweil RASTA Vechta: Mit Jack Kayil, mittlerweile bei Mega Belgrad, gewann ein Vechtaer Spieler in diesem Sommer Gold bei der U18-EM, mit Johann Grünloh und Linus Trettin holten zwei RASTA-Talente ein Jahr zuvor Bronze bei der U18-EM. Die Wurzeln für Moritz Wagners Ausspruch, „German basketball is mad sexy“, liegen also auch in Frankfurt und Vechta.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag, 19. Oktober, ab 18:15 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Stefan Koch. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn Plattform und im Anschluss über die Dyn Social-Media-Kanäle frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.
