Zwei Tage nach der knappen Niederlage bei den Basketball Löwen Braunschweig müssen sich die EWE Baskets Oldenburg erneut bei einem niedersächsischen Rivalen geschlagen geben. Beim 91:98 in Vechta wachen die Gäste im Derby zu spät auf und warten auswärts weiter auf den ersten Saisonsieg. RASTA weist nun eine positive Bilanz auf.
Spielverlauf und Wendepunkt: Während RASTA Vechta sein letztes Pflichtspiel am 17. Dezember hatte, war Derbygegner EWE Baskets Oldenburg zuletzt am Freitag in Braunschweig gefordert. Wache Hausherren gegen müde Gäste? Diese Frage stellten sich vor der Partie wohl einige der 3.140 Zuschauer im ausverkauften RASTA Dome.
Die Gastgeber wählten zu Beginn der Partie den Vollgasmodus, um die Widerstandskräfte der Oldenburger gleich mal auf eine harte Probe zu stellen. Mit Erfolg: Über 18:8 (5. Minute) und 32:15 (9.) setzten sie sich bis zum Ende des Abschnitts auf 36:20 ab. Die Oldenburger bekamen ihre defensiven Probleme auch im zweiten Viertel nicht vollständig in den Griff und lagen beim Seitenwechsel zum Entsetzen der mehr als 300 mitgereisten Fans mit 41:59 im Hintertreffen.
Ähnlich wie schon am Freitag in Braunschweig, als die EWE Baskets den Start in den Sand gesetzt hatten, kamen sie im Verlauf der zweiten Halbzeit dichter heran. Allerdings benötigten sie dafür eine Menge Energie und Geduld, denn nach 30 Minuten war der Rückstand immer noch zweistellig (68:80). Erst in der 31. Minute landete das Defizit im einstelligen Bereich (72:80), mit noch 1:12 Minute auf der Uhr hieß es nach einem 7:0-Lauf plötzlich 89:90 aus Oldenburger Sicht.
Das Loch aber, das sich die EWE Baskets zuvor geschaufelt hatten, erwies sich unter dem Strich beim zweiten Krimi binnen drei Tagen als zu tief. Vechta brachte den Sieg nach Hause. Während RASTA mit einer Bilanz von 6-5 an den direkten Playoffplätzen schnuppert, verliert Oldenburg mit 5-8 und drei Niederlagen in Folge langsam den Anschluss an die Play-In-Plätze. Bemerkenswert: Alle bisherigen sieben Auswärtsspiele gingen verloren.
Duelle im Fokus: Zwei deutsche Center drückten der Partie ihren Stempel auf: Vechtas Johann Grünloh beeindruckte mit 14 Punkten, sieben Rebounds und der Einstellung seiner Bestmarke von der Dreierlinie (3/3), bei Oldenburg war Norris Agbakoko gut aufgelegt: Er kam auf elf Punkte und zwölf Rebounds. Sehenswert waren aber auch Duelle auf den kleinen Positionen. Justin Jaworski beispielsweise stellte die Guards von Vechta vor enorme Probleme. Der US-Amerikaner, der in Braunschweig noch sehr mit seinem Wurf gehadert hatte, erwischte in Vechta einen deutlich besseren Tag und erzielte am Ende 31 Punkte bei 6/13 Dreiern. Ty Nichols (9), Geno Crandall und Len Schoormann (jeweils 8) unterstützten Jaworski, während bei Vechta Tyger Campbell (17), Mike Bothwell (11) und Joel Aminu (9) verlässlich punkteten.
Zahlen, bitte: 30-mal stand RASTA an der Freiwurflinie (26 Treffer, 87 Prozent), Oldenburg hingegen nur neunmal (6/9, 67 Prozent). Die EWE Baskets hatten bei den Rebounds die Nase vorn (46:39), waren aber weniger effektiv von der Dreierlinie (Vechta: 47 Prozent, Oldenburg: 38 Prozent).
Spieler der Partie: Bei den siegreichen Schützlingen von Trainer Martin Schiller verdienten sich neben Tyger Campbell auch Brandon Randolph (23 Punkte) und Johann Grünloh eine lobende Erwähnung.
Die Deutschen: Neben Grünloh und Aminu bei Vechta sowie Agbakoko bei Oldenburg bot auch dessen Teamkollege Len Schoormann (acht Punkte) eine ordentliche Leistung.
Am Rande der Bande: Bei den EWE Baskets setzte erneut Eli Brooks aus, während wie schon in Braunschweig Aleksandar Zecevic erneut im Kader stand, aber ohne Einsatzzeit blieb.
Wie geht’s weiter: RASTA Vechta gastiert am Samstag, 4. Januar, bei den ROSTOCK SEAWOLVES, die EWE Baskets Oldenburg empfangen am 5. Januar die MHP RIESEN Ludwigsburg.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem Youtube-Kanal von Dyn und der Liga.