Die besondere Brisanz: Für den SYNTAINICS MBC und die MLP Academics Heidelberg geht es im direkten Pokal-Duell um Historisches, denn ein Team wird zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in das TOP FOUR einziehen. Für die Weißenfelser wäre es die erste Halbfinale-Teilnahme im Pokal-Wettbewerb überhaupt, die Heidelberger standen zuletzt in der Saison 1977/78 in einem Pokal-Halbfinale. Die Academics wissen derweil auch, wie man in Weißenfels gewinnt: Am 3. Oktober entführten sie einen 108:93-Erfolg von den Wölfen. Beim Start-Ziel-Sieg lagen die Gäste nie zurück und teils mit 23 Punkten Differenz in Führung, mit fünf Heidelbergern zwischen 15 und 20 Punkten war die Ausgeglichenheit Trumpf. Im Ligabetrieb haben die Heidelberger vier von fünf Partien in der Fremde gewonnen, damit ist die Jansson-Truppe das beste Auswärtsteam der Liga.
Auch der Status Quo spricht für Heidelberg, die drei vergangenen Partien hat der Tabellenzweite gewonnen, darunter waren gegen Rostock (86:81) und Hamburg (73:68) zwei Crunchtime-Erfolge, die die Academics durch starke vierte Viertel (28:18 gegen Rostock, 25:14 gegen Hamburg) perfekt machten. Die Wölfe mussten sich zuletzt bei den Serienstoppern aus Braunschweig mit 70:76 geschlagen geben, zuvor hatten die Weißenfelser mit sechs Siegen in Serie (inkl. Pokal) einen Vereinsrekord aufgestellt. Die Wölfe konnten gegen die Löwen in der Crunchtime nicht zubeißen.
Duell im Fokus: Im Liga-Duell deutete Spencer Reaves bereits an, dass er in dieser Saison zu einem der gefährlichsten Dreierschützen gehört: Sechs seiner acht Distanzwürfe versenkte der Shooting Guard und stellte mit 25 Punkten einen Karrierebestwert auf, seine 3,1 verwandelten Dreier pro Partie werden nur von zwei Spielern (Justin Jaworski, Brae Ivey) überboten. Neben dem Scharfschützen Reaves startet im Weißenfelser Backcourt ein traditioneller Einser, Charles Callison besticht durch ein starkes Assist-Turnover-Verhältnis (5,8 APG, 1,3 TPG). In dieser Saison fällt es bislang nicht negativ ins Gewicht, dass Callison beim Scoring Rückschritte gemacht hat (7,0 PPG nach 12,6 PPG im Vorjahr). Mit 30 (Callison) und 28 Jahren (Reaves) bringt das Weißenfelser Backcourt-Duo jede Menge Erfahrung mit, auf das Heidelberger Backcourt-Duo trifft dies nicht zu: DJ Horne absolviert sein erstes Profijahr, Alex Barcello geht in seine dritte Saison als Profi, beide debütieren in unserer Liga. Doch beide haben bislang kaum Anlaufschwierigkeiten gezeigt: Horne ist zweitbester Heidelberger Scorer (14,0 PPG), trifft hochprozentig von Downtown (40,4 3P%) und stellte gegen Rostock seinen persönlichen Saisonbestwert auf (22 PTS); Barcello ist dritteffektivster Heidelberger Akteur, verteilt die meisten Assists (3,7 APG) und trifft ebenfalls hochprozentig (38,5 3P%, 88,5 FT%).
Zahlen, bitte: Es treffen zwei offensivstarke Teams aufeinander. Weißenfels erzielt die meisten (85,8 PPG), Heidelberg die viertmeisten Punkte ligaweit (83,4 PPG). Bei den Academics fußt dies auf der zweitbesten Wurfquote der Liga (48,4 FG%), die Wölfe stellen das zweitbeste Dreierteam (38,1 3P%). Beide Teams passen zudem gut auf den Ball auf, die Weißenfelser rangieren bei den Ballverlusten auf dem zweiten (12,6 TPG), die Heidelberger auf dem vierten Platz (12,9 TPG).
Die ewige Bilanz: Von den bisher acht Duellen als Erstligisten haben beide Teams je vier Siege geholt. Einmal kam es im Pokal bereits zu einem Aufeinandertreffen, im Achtelfinale der vergangenen Saison hatten sich die Wölfe mit 98:94 durchgesetzt.
Am Rande der Bande: Bei Weißenfels setzte Gianni Otto auf Grund einer Wadenverletzung gegen Braunschweig aus. Bei Heidelberg hatte Bakary Dibba nach überstandener Knieverletzung sein Comeback gefeiert, fällt auf Grund erneuter Knieprobleme aber nun wieder aus. Gegen Rostock musste zudem Marcel Keßen erkrankt pausieren.
Alte Bekannte: Akeem Vargas wechselte in diesem Sommer nach zwei Jahren in Heidelberg nach Weißenfels, wäre aber gerne in seiner Heimat geblieben. „Der neue Trainer Danny Jansson wollte seine Jungs aus Tübingen, wo er vorher trainiert hat, mitnehmen und das muss man akzeptieren“, erklärte der 34-jährige letztjährige Heidelberger Kapitän vor Saisonbeginn in der Mitteldeutschen Zeitung. Der Verteidigungsspezialist war zuletzt auch offensiv gut drauf, mit elf Punkten und drei verwandelten Dreiern stellte er gegen Braunschweig zwei persönliche Saisonbestwerte auf. Weißenfels' Gianni Otto und Heidelbergs Erol Ersek sowie Mateo Seric waren in den vergangenen drei Jahren Teamkollegen in Tübingen. Seric kennt zudem Martin Breunig aus einem gemeinsamen Jahr in Ludwigsburg (2016/17).
Bewegte Bilder: Im Duell im Fokus wären auch Weißenfels' Ty Brewer und Heidelbergs Michael Weathers gut aufgehoben gewesen, gehören die beiden doch zu den athletischsten Spielern der Liga. Das zeigt Brewer auch in der aktuellen Top-Ten von Dyn, in der der Weißenfelser Flügelspieler per Dunk und Block auf den ersten Platz springt.
Sonstiges: Welches Team auch ins Halbfinale einzieht, es schreibt eine gewisse Cinderella-Story. Denn mit Weißenfels und Heidelberg stehen sich zwei der drei Teams mit dem geringsten Budget der Liga gegenüber (aus den 13 Clubs, die Zahlen angegeben haben) – außerdem standen beide Teams wie erwähnt noch nie im TOP FOUR (die Gäste waren als USC Heidelberg allerdings 1977 und 1978 Pokalsieger, damals gab es aber noch kein TOP FOUR). Wie es für den Sieger weitergeht, wird man nach dem Pokal-Duell zwischen München und Vechta am Montag erfahren, dann werden in der Dyn-Übertragung die Halbfinalduelle ausgelost. Das TOP FOUR wird am 15./16. Februar 2025 stattfinden.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag ab 18.15 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Patrick Fritzsche. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.