Die besondere Brisanz: Im Kampf um die direkten Playoff-Plätze deutet sich auch in dieser Saison wieder ein enges Rennen an. Sowohl die NINERS Chemnitz als auch die Telekom Baskets Bonn zählen zum Kreis derer, die sich an einem Rang unter den ersten Sechs orientieren. Diese Plätze sind aber alles andere als sicher gebucht: Chemnitz steht mit einer Bilanz von 6-4 Siegen aktuell auf dem sechsten Rang, Bonn mit 5-5 als Zehnter gerade so auf dem letzten Rang für die Play-Ins. Und dahinter lauert mit den EWE Baskets Oldenburg – welche die gleiche Bilanz vorweisen – nicht nur ein Team auf Niederlagen der Konkurrenz.
Status Quo: Zuletzt gab es in der easyCredit BBL für beide Teams Niederlagen. Chemnitz bot am vergangenen Wochenende den MHP RIESEN Ludwigsburg einen großen Kampf. Der Intensitätsgipfel der easyCredit BBL ging allerdings trotz zwischenzeitlicher Elf-Punkte-Führung mit 65:69 an die RIESEN. Bonn wiederum hatte beim Gastspiel in Bamberg keine Chance. Zwar kamen sie mit einem starken 16:0-Lauf zwischenzeitlich zurück, verloren nach dem Seitenwechsel aber komplett den Faden und unterlagen mit 73:92 deutlich.
Status Quo international: Auch in der FIBA Champions League bekamen beide Teams unter der Woche einen Dämpfer. Bonn verlor mit 65:96 deutlich AEK Athen (bei denen seit Kurzem Joshua Obiesie spielt) und verpasste so durch den direkten Vergleich den Gruppensieg. Jetzt steht also eine Extrarunde durch die Play-Ins an. Chemnitz hingegen kann nach der 68:79-Niederlage gegen Benfica Lissabon froh sein es noch in die Play-Ins geschafft zu haben. Auch hier entschied der direkte Vergleich gegen das Team aus Portugal, denn dieser reicht trotz fünf Niederlagen und nur einem Sieg zum Weiterkommen.
Weise Worte: „Heute stand nur eine Mannschaft auf dem Platz“ - so zitiert sportschau.de Bonns Trainer Roel Moors nach dem verpassten Gruppensieg in der Champions League. Ist natürlich übertrieben, spiegelt aber ein wenig die Ratlosigkeit wider, vor der er aktuell zu stehen scheint; eben aufgrund der schwankenden Leistungen seines Teams, auf welche der Artikel auch genauer eingeht und wofür auch Stefan Koch in seiner neuen Kolumne keine wirkliche Erklärung hat.
Duell im Fokus: Der eine startet immer, der andere fast nie. Der eine trifft seine Dreier in der laufenden Saison mit hoher Präzision (42,9 Prozent), der andere sucht in diesem Bereich noch nach Konstanz (34,1 Prozent). Der eine kennt die easyCredit BBL schon etwas länger und steht hier in seiner fünften Saison, der andere gibt gerade sein Debüt. Der eine, das ist DeAndre Lansdowne (Chemnitz), der andere Darius McGhee (Bonn). Was beide eint: Sie gehören in ihren Teams zu den Spielern mit der meisten Einsatzzeit (27:43 gegenüber 26:50 Minuten), sind verlässliche Scoring-Optionen (11,1 und 17,9 Punkte) und verteilen ordentlich den Ball (5,1 und 5,6 Assists). McGhee hält zudem seit ein paar Tagen den Saisonrekord im Punkten: In Oldenburg gelangen ihm am Nikolaustag 44 Punkte.
Zahlen, bitte: Profitiert Bonn von seiner offensiven Stärke oder setzt sich Chemnitz mit seiner intensiven Defensive durch? Die Telekom Baskets erzielen im Schnitt 82,1 Punkte; ein ordentlicher Wert, allerdings lassen sie auch 85,0 zu - mehr Punkte kassieren aktuell nur Oldenburg (87,2) und Göttingen (98,6). Die NINERS wiederum kommen auf 78,5 eigene Zähler. Das ist ausbaufähig, wird aber durch die resolute Verteidigung wettgemacht: 77,2 gegnerische Punkte markieren einen guten Schnitt.
Alte Bekannte: NINERS-Trainer Rodrigo Pastore spielte in der Saison 1999/2000 für die Telekom Baskets Bonn – übrigens an der Seite von Hurl Beechum, dessen Alltime-Dreierrekord (12 in einer Partie, 1998) vor Kurzem eben kräftig wackelte, als Darius McGhee in Oldenburg zehn verwandelte. Eddy Edigin (Chemnitz) lief gemeinsam mit Jonathan Bähre (Bonn) von 2022 bis 2024 für die MHP RIESEN Ludwigsburg auf.
Die ewige Bilanz: Elf Spiele haben die Clubs gegeneinander absolviert, Bonn liegt beim direkten Vergleich mit 7:4 in Führung. In der Saison 2022/2023 gewannen die Telekom Baskets Bonn zuletzt in Chemnitz – und das gleich zweimal: In der Liga mit 81:79 und im Playoff-Viertelfinale mit 89:83. Dieses bislang einzige Aufeinandertreffen in der Postseason ging zudem mit 3:0 klar an die Rheinländer.
Am Rande der Bande: Die NINERS spielten bei der knappen Niederlage in Ludwigsburg ohne Jeff Garrett, der auch in der Champions League fehlte. Die Telekom Baskets waren in Bamberg ohne Angelo Allegri angereist, der gegen Athen wieder knapp 30 Minuten auf dem Feld stand.
Im Blick des Bundestrainers: Bei Bonns vergangener Liga-Niederlage hatte immerhin Till Pape einen seiner besten Abende. Der Power Forward kratzte mit 22 Punkten an seiner persönlichen Bestleistung (24 Punkte), netzte dreie Dreier und sammelte acht Rebounds ein. Im Chemnitzer Trikot spielen Jonas Richter und Nicholas Tischler regelmäßig um die DBB-Nominierung mit, ihre Statistiken sind allerdings ausbaufähig.
M/W/D – German Basketball is mad sexy: Das Aufeinandertreffen der NINERS Chemnitz und der Telekom Baskets Bonn ist auch das Duell der beiden deutschen Clubs, die zuletzt einen internationalen Wettbewerb gewonnen haben. 2023 triumphierte Bonn in der Champions League, 2024 sicherte sich Chemnitz den Titel im FIBA Europe Cup. Beide haben also maßgeblichen Anteil daran, dass man auch im Ausland längst verstanden hat: German Basketball is mad sexy!
Sonstiges: Seit kurzem haben die Telekom Baskets Bonn mit Simon Pallmann einen neuen Praktikanten Geschäftsführer, der sich tatsächlich aktuell auch als Praktikant sieht. Warum er das tut, welche Umstrukturierungen im Basketball und speziell den Klub in Bonn wichtig sind, und wie man auf bald auch die Bayern ärgern will, beantwortet er in einem ausführlichen Interview mit dem General-Anzeiger.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag ab 19:45 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator ist Chris Schmidt. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.