Pünktlich zur Saisonhalbzeit haben Klubverantwortliche, Trainer, Spieler und Experten im Mid-Season-Report über die Favoriten der verschiedenen Awards abgestimmt. Hier sind die Ergebnisse.
Wie wurde gewählt? Die Ergebnisse sind als Meinungsbild aus Sicht der Sportdirektoren und Geschäftsführern, den Trainern und Teamkapitänen und den Kollegen von MagentaSport nach der Hälfte der Hauptrunde zu verstehen, ehe im April die finalen Wahlen zu den easyCredit BBL-Awards anstehen.
MVP: T.J. Shorts (HAKRO Merlins Crailsheim)
Mit beträchtlichen 47 Prozent der Stimmen wäre Crailsheims T.J. Shorts nach der Hinrunde zum MVP gewählt worden. Der US-Guard ist ligaweit der effektivste Spieler (21,8 Effektivität) und hält die Zauberer mit durchschnittlich 19,8 Punkten (ligaweit Nr. 2) und 7,1 Assists aktuell auf einem Playoffrang. Sein zahlenmäßig bestes Spiel lieferte Shorts bei der 111:116-Niederlage in Weißenfels, als er mit 30 Punkten und 13 Assists jeweils eine Karrierebestleistung auflegte. Mit Kamar Baldwin (BG Göttingen) und Parker Jackson-Cartwright (Telekom Baskets Bonn) folgen zwei weitere Guards auf dem zweiten und dritten Rang.
Bester Offensivspieler: Kamar Baldwin (BG Göttingen)
Im MVP-Voting musste er sich noch geschlagen geben, doch Göttingens Kamar Baldwin ist mit 58,8 Prozent zum besten Offensivspieler gewählt worden. Baldwin stellt mit 20,8 Punkten pro Partie den Topscorer der Liga, dazu steuert der US-Amerikaner 4,3 Rebounds sowie 3,4 Assists bei. Bei der 86:87-Niederlage in Chemnitz markierte er mit 35 Zählern jüngst seine Saisonbestleistung. Wenig überraschend: Mid-Season-MVP Shorts landet auf dem zweiten Platz, Caleb Homesley (Hamburg Towers) folgt dahinter.
- Platz: Kamar Baldwin (GOT) 58,82%
- Platz: T.J. Shorts (CRA) 21,57%
- Platz: Caleb Homesley (HAM) 7,84%
- Platz: Chris Sengfelder (BAM) 3,92%
- Platz: Parker Jackson-Cartwright (BON), Vladimir Lucic (FCB), Marcus Eriksson (BER), Robin Amaize (BRA) alle 1,96%
Bester Defensivspieler: Nick Weiler-Babb (FC Bayern München) / Justin Simon (MHP RIESEN Ludwigsburg)
Im Voting des besten Defensivspielers stehen mit jeweils 21,57 Prozent Ludwigsburgs Justin Simon und Münchens Nick Weiler-Babb an der Spitze. Während Simon (1,9 SPS / 0,7 BPS) seine unfassbare Athletik zu Gute kommt, macht sich Weiler-Babb (1,7 SPS) seit der letzten Saison als der Münchener Kettenhund einen Namen. Simons Teamkollege und Vorjahresgewinner Yorman Polas Bartolo befindet sich gemeinsam mit Karsten Tadda (Telekom Baskets Bonn) hinter dem Spitzenduo.
- Platz: Justin Simon (LUD), Nick Weiler-Babb (FCB) beide 21,57%
- Platz: Yorman Polas Bartolo (LUD), Karsten Tadda (BON) beide 9,8%
- Platz: Kendale McCullum (GIE) 5,88%
- Platz: Parker Jackson-Cartwright (BON), Max DiLeo (HAM), Ben Lammers (BER) alle 3,92%
Bester Trainer: Tuomas Iisalo (Telekom Baskets Bonn)
Tuomas Iisalo hat seine Philosophie aus Crailsheim mit nach Bonn transportiert. Nachdem der Finne die Merlins in den letzten beiden Jahren in der Tabelle weit nach oben führte, war er zwar beide Male einer der Favoriten auf den Titel des Trainer des Jahres, musste sich allerdings zweimal geschlagen geben. Nun ist sich mehr als die Hälfte der Teilnehmer einig: Tuomas Iisalo, der mit den Bonnern aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz steht, ist der beste Trainer der Hinrunde und hat damit beste Chancen den Award diesmal auch wirklich zu gewinnen. Dahinter verweilt NINERS-Cheftrainer Rodrigo Pastore, der die Chemnitzer im erst zweiten Jahr in der Beletage aktuell auf einem phänomenalen vierten Platz führt.
Bester Nachwuchsspieler: Justus Hollatz (Hamburg Towers)
Justus Hollatz verteidigt seinen Titel: Bereits in der vergangenen Saison räumte der nun 20-jährige Hamburger den Award des besten Nachwuchsspielers ab. Dieses Jahr schraubt Hollatz seine Zahlen mit im Schnitt 7,6 Punkten und 4,2 Assists nochmal nach oben, zudem überzeugt er mit den Towers auf europäischen Parkett. Bei der 73:90-Niederlage in Crailsheim stellte er mit 18 Punkten eine neue Karrierebestleistung in der easyCredit BBL auf. Der bislang beste Scorer unter den Youngstern Len Schoormann (FRAPORT SKYLINERS / 11,4 PPS) rangiert einen Platz dahinter.
Bester Clutch-Player: Kamar Baldwin (BG Göttingen)
Durch Kamar Baldwins Venen fließt Eiswasser, dass steht spätestens seit seinem Gamewinner in Ulm fest. Göttingens Topscorer schlängelte sich beim 88:86-Krimisieg der Veilchen zwischen zwei Verteidigern zum Korb und versank den Layup mit der Schlusssirene. Es scheint, als würde die Crunchtime in Baldwin zusätzliche Kräfte freischalten: In Berlin erzielte er 15 seiner 18 Zähler im Schlussviertel und führte Göttingen zu einem 65:59-Erfolg beim amtierenden Meister. In seinem ersten Jahr in der easyCredit BBL sammelt Baldwin somit seinen zweiten Titel im Mid-Season-Report ein und verdrängt mit Vladimir Lucic (FC Bayern München) und Maodo Lo (ALBA BERLIN) zwei bekannte Gesichter auf den zweiten und dritten Rang.
- Platz: Kamar Baldwin (GOT) 29,41%
Platz: Vladimir Lucic (FCB) 19,61% - Platz: Maodo Lo (BER), T.J. Shorts (CRA) beide 17,56%
- Platz: Parker Jackson-Cartwright (BON), Trent Lockett (CHE) beide 3,92%
Größte Überraschung: BG Göttingen
Ende November trennten sich die Veilchen von zwei ausländischen Spielern, bis heute wurde kein Ersatz nachverpflichtet. Zu Recht, denn Göttingen gewann mit kleinerer Rotation seit Dezember sechs aus neun Spielen. Durch fünf Siege in Serie katapultierte sich das Team von Cheftrainer Roel Moors auf den dritten Platz, aktuell liegt die BG nach zuletzt einigen Niederlagen weiterhin mit direkten Kontakt zu den Playoffrängen auf dem neunten Platz. Auch die Stimmberechtigten der Umfrage zollen dieser starken Hinrunde Respekt und wählen Göttingen noch vor Bonn und Chemnitz zur größten Überraschung der bisherigen Saison.
- Platz: BG Göttingen 28,3%
- Platz: Telekom Baskets Bonn 26,42%
- Platz: NINERS Chemnitz 18,87%
- Platz: EWE Baskets Oldenburg, HAKRO Merlins Crailsheim beide 11,32%
Most-fun-to-watch Team: ALBA BERLIN
31,37 Prozent sind der Meinung, dass es am meisten Spaß macht, den Albatrossen bei der Arbeit zuzusehen. Es dürften wenige Argumente dagegen gefunden werden, denn Head Coach Israel Gonzalez hält am Aito-Ball der letzten Jahre fest. Ob schnelles Ballmovement, einen Zuckerpass aus dem Hause Sikma oder krachende Olinde-Dunks, bei den Hauptstädtern ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die Crunchtime-Könige aus Chemnitz landen auf dem zweiten Platz, dahinter reihen sich Bonn und Braunschweig ein.
- Platz: ALBA BERLIN 31,37%
- Platz: NINERS Chemnitz 19,61%
- Platz: Telekom Baskets Bonn, Basketball Löwen Braunschweig beide 13,73%
- Platz: HAKRO Merlins Crailsheim 5,88%
- Platz: BG Göttingen, ratiopharm ulm beide 3,92%
Spektakulärster Spieler: Justin Simon (MHP RIESEN Ludwigsburg)
Poster-Dunks, Blocks und Zirkus-Layups. Justin Simon ist das menschliche Highlight-Mixtape. Nicht ohne Grund ist Ludwigsburgs Monsterathlet jede Woche Stammkunde in MagentaSports Top Ten. Gegen Bayreuth schloss er erst vor Kurzem eine Coast-to-Coast Reise mit einem spektakulären Dunk über den Big Man ab. Mit Isiaha Mike (NINERS Chemnitz) folgt ein weiterer Highflyer auf dem zweiten Platz - die Guard-Riege Shorts und PJC (beide 3. Platz) besticht dagegen eher durch Schnelligkeit und Crossover.
- Platz: Justin Simon (LUD) 21,57%
- Platz: Isiaha Mike (CHE) 13,73%
- Platz: T.J. Shorts (CRA), Parker Jackson-Cartwright (BON) beide 11,76%
- Platz: Caleb Homesley (HAM) 7,84%
Platz: David Krämer (BRA) 5,88% - Platz: Chris Coffey (MBC) 3,92%
Pokalsieger: ALBA BERLIN
Mit 82,35 Prozent der Stimmen gehen die Berliner vor heimischer Kulisse als großer Favorit in das im Februar steigende TOP FOUR des MagentaSport BBL Pokals. Die Albatrosse würden mit dem elften Titelgewinn zum alleinigen Rekordpokalsieger aufsteigen - bislang teilt der Hauptstadtklub sich den Titel mit dem TSV Bayer 04 Leverkusen. 7,84 Prozent trauen den Basketball Löwen Braunschweig den Pokalsieg zu. Die Chemnitzer (5,88%), die im Viertelfinale die Bayern eliminierten, und Crailsheim (3,92%) reihen sich auf den hinteren beiden Plätzen ein.
Deutscher Meister: ALBA BERLIN / FC Bayern München
Deutlich enger sehen die Teilnehmer das Rennen um die deutsche Meisterschaft, dort liegen Berlin und München mit jeweils 46,15 Prozent der Stimmen gleichauf. Dürfen wir uns dieses Jahr also auf ein Spiel 5 in der Finalserie freuen? Letzte Saison setzten sich die Albatrosse in vier Spielen durch - auch im Jahr davor gewann Berlin die Meisterschaft. Der letzte Meistertitel der Bayern datiert aus dem Jahr 2019. Die restlichen Teilnehmer der Umfrage glauben, dass Bonn und Ulm Chancen haben, die Dominanz aus Berlin und München zu brechen und sich im kommenden Sommer zum deutschen Meister zu küren.