Crailsheim hat den langen Atem und T.J. Shorts. Der Aufbauspieler überragt offensiv und führt die Merlins zur ersten Finalteilnahme der Vereinsgeschichte im MagentaSport BBL Pokal. Braunschweig verliert früh Aufbauspieler Tookie Brown und verpasst den zweiten Finaleinzug nach 2011.
Spielverlauf: Nur knapp drei Minuten dauerte es bis zur ersten Auszeit - welche die Merlins nahmen, da sie mit 2:8 hinten lagen. Nach den nächsten drei Minuten waren es die Löwen, die zur Auszeit baten. Crailsheim hatte mit der Abfolge Dunking, Block, Fastbreak-Korbleger auf 12:11 verkürzt (6. Minute). Die Führung blieb auch nach zehn Minuten bei Braunschweig (21:19). Das änderte sich schnell: Crailsheim startete nach vier Punkten gegen sich mit einem eigenen 16:0-Lauf offensiv ins zweite Viertel und drehte den Punktestand auf 25:35 (15. Minute). Dieser zweistellige Vorsprung hielt zur Halbzeit - 36:46.
Dann starteten die Löwen gut aus der Kabine. Mit 11:0 in dreieinhalb Minuten gingen sie selbst wieder 47:46 in Front (24.). Anschließend verlor sich das Spiel ein wenig in Fehlern und Fehlwürfen. Spannung für den Schlussabschnitt versprach aber das Ergebnis nach drei Vierteln: 57:57. Crailsheim war bemüht, diese Spannung früh zu ersticken. Ein 7:0-Lauf zum 60:67 (33.) hatte eine Auszeit der Löwen zur Folge, nur einen Dreier von Elias Lasisi später war die Differenz sogar erneut zweistellig (60:70, 34.). Braunschweig warf natürlich alles rein, doch Crailsheim bewies sich abgeklärt genug, den ersten Finaleinzug nicht in Gefahr zu bringen.
Duell im Fokus: Aufgrund der Trikotnummern war es ein Null gegen Null. Tookie Brown musste allerdings Mitte des zweiten Viertels angeschlagen passen, hatte bis dahin acht Punkte und zwei Assists im Boxscore. Crailsheims Aufbau T.J. Shorts wurde defensiv von den Tischler-Brüdern Nicholas und Brandon bewacht und hängte seinen Gegenspielern sieben Fouls an. Deshalb steht seine Leistung eine Kategorie tiefer.
Spieler der Partie: T.J. Shorts machte, was sich Crailsheim erwartete und Braunschweig befürchtete. Mit 26 Punkten, neun Vorlagen und drei Steals führte er sein Team an und damit zum ersten Mal ins Pokalfinale.
Zahlen, bitte: Sieben Fouls zog T.J. Shorts, ein Drittel aller 21 Fouls die Braunschweig beging. Crailsheim selbst foulte zwanzig Mal, wobei die Aktivposten bei den Löwen David Krämer und Owen Klassen mit je fünf gezogenen waren.
Die Deutschen: David Krämer legte starke 25 Punke auf - eine neue persönliche Bestleistung. Dazu sammelte er neun Rebounds und verpasst nur knapp ein Double Double.
Am Rande der Bande: Es wurde im Vorfeld darüber geredet und geschrieben und soll hier nicht unerwähnt bleiben: Dennis Schröder nutzte das Allstar-Wochenende in der NBA um persönlich seine Löwen vor Ort zu unterstützen. Dazu dürfen sich 4.000 Fans die Spiele in der Halle anschauen.
Wie geht's weiter: Für Braunschweig kehrt der Liga-Alltag wieder, Crailsheim darf sich Sonntag um 15 Uhr auf das Pokalfinale freuen.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt „Video“ oder hier bei MAGENTA SPORT.