Der Favorit setzt sich durch: Berlin zieht nach starker zweiter Halbzeit ins Finale des MagentaSport BBL Pokals ein und erhält die Chance Rekord-Pokalsieger zu werden. Die Chemnitzer kämpfen wie gewohnt, setzen aber den Ruf als Comeback-Kings nicht in die Tat um.
Spielverlauf: Rodrigo Pastore bremste mit ausgebreiteten Armen an der Seitenlinie nach zehn Minuten die Euphorie. Der Grund: Chemnitz lag 23:31 in Führung, zwang Berlin sogar das Viertel mit einem Airball zu beenden. Auch anschließend blieben sie ruhig und vor allem defensiv stabil. Doch schon fünf Punkte der Albatrosse in Folge reichten aus, daran zu rütteln. Berlin verkürzte auf 35:37 und Pastore rief zur Auszeit (17. Minute). Gut neunzig Sekunden später hatten die Gastgeber den Spielstand zum 41:37 gedreht und Pastore reichte die zweite Auszeit ein (19.). Nach der legten die Sachsen immerhin zwei Punkte zum Halbzeitstand nach (41:39).
Nach legten dann die Berliner: 9:2 in zwei Minuten zum 50:41 (22.). Etwa fünf Minuten später machte Johannes Thiemann per Dreier die erste zweistellige Führung klar, netzte zum 58:47 (27.). Diese Hypothek nahmen die Chemnitzer mit ins Schlussviertel (69:58). Da boten sie zwar alles an Einsatz und Offensivkraft auf, was sie hatten - kurzzeitg verkürzten sie nochmal auf 87:81 (39.). Doch Berlin hatte die Treffsicherheit von draußen und die Abgezocktheit von Maodo Lo und Co., so dass am Ende ein Favoritensieg in eigener Halle stand.
Duell im Fokus: Maodo Lo gegen Nelson Weidemann auf der Aufbauposition. Weidemann zeigte großen Einsatz in der Defensive und steuerte elf Punkte bei. Vor allem in der ersten Hälfte hielten sie Lo in Schach, doch die zweite Hälfte nutzte er, um sich eine Kategorie tiefer einzutragen.
Spieler der Partie: Nationalspieler Maodo Lo war mit 19 Punkten der erfolgreichste Werfer dieses Halbfinals. Er netzte vier Dreier bei acht Versuchen und verteilte drei Vorlagen.
Ebensoviele Punkte schoss sich Teamkollege Jaleen Smith in den Boxscore.
Zahlen, bitte: Die Intensität war hoch, das sagen auch die Foulzahlen. 29 Mal langte Chemnitz zu, Berlin im Gegensatz nur 15 Mal. Das führt auch dazu, dass die Albatrosse 31 Mal an der Freiwurflinie standen, die Sachsen 13 Mal.
Die Deutschen: Center Johannes Thiemann legte zwölf Punkte auf und sammelte fünf Rebounds ein; netzte dafür auch zwei Dreier.
Am Rande der Bande: Heimspiel für Berlin und 4.000 Zuschauer in der Halle. Davon waren sicher auch einige aus Chemnitz angereist, die Stimmung war auf jeden Fall laut und gut. Unter den 4.000 war nach Informationen von Kommentator Alex Frisch erstmals die Frau von Jaleen Smith mit Kind.
Wie geht's weiter: Aus ist der Pokaltraum für Chemnitz, Berlin greift Sonntag 15 Uhr nach dem Rekord.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt „Video“ oder hier bei MAGENTA SPORT.