– Horst Schneider
Die Europapokalwoche geht am Freitag mit dem zweiten deutsch-russischen Vergleich in der Turkish Airlines Euroleague zu Ende. Bayern München empfängt Zenit St. Petersburg.
Diese Woche in Europa:
Dienstag, 18:30: Anwil Wloclawek – Vechta (BCL)
Dienstag, 20:00: Bamberg – ERA Nymburk (BCL)
Dienstag, 20:45: Unicaja Malaga - Oldenburg (EC)
Mittwoch, 18:30: Bakken Bears – Bayreuth (FEC)
Mittwoch, 19:30: Ulm – AS Moncao (EC)
Mittwoch, 20:30: Casademont Zaragoza – Bonn (BCL)
Donnerstag, 18:00: Khimki Moskau – Berlin (EL)
Freitag, 20:30: München – Zenit St. Petersburg (EL)
Vor diesem Gastspiel des Tabellenletzten gibt es positive Nachrichten aus dem Bayern-Lager. Josh Huestis konnte endlich ins Training einsteigen und auch Nihad Djedovic und Leon Radosevic werden in der kommenden Woche zurückerwartet. Vorher müssen die Bayern aber am Freitag noch einmal mit einer extrem ausgedünnten Personaldecke „ohne vier“ (T. J. Bray fehlt ja auch noch) spielen.
In St. Petersburg sieht man unterdessen noch nicht einmal das Licht am Ende des Tunnels. Vielmehr wird bereits heftig darüber spekuliert, wer Trainer Joan Plaza ablösen könnte. Nach dem schwer erkämpften 75:70 über ASVEL am vergangenen Euroleague-Spieltag widmete der Spanier den Sieg vieldeutig „denen, die Gerüchten Glauben schenken.“ Auf jeden Fall treffen die Bayern am Freitag auf einen sehr angespannten Gegner.
EuroLeague: Bayern München – Zenit St. Petersburg (Fr, 20:30 Uhr)
Status quo: Die vielen Verletzungen haben die Bayern zwar bis auf den drittletzten Tabellenplatz zurückgeworfen. Aber auch von dort können sie bei 4:8 Siegen – wie auch alle anderen Teams am Tabellenende bis hin zu St. Petersburg (3:9 Spiele) – die Playoff-Ränge immer noch recht gut sehen. Ein Sieg über das Schlusslicht wäre der erste Schritt aus der Talsohle in die richtige Richtung.
Gegner: Zenit ist ein Nachfolgeverein von Dynamo bzw. Triumph Moskau, das 2014 nach St. Petersburg unter die Fittiche des dortigen Fußballclubs umzog. Aber obwohl der Hauptsponsor Gazprom dort seine Investitionen alljährlich auf mittlerweile 26 Millionen Euro erhöht hat, kam Zenit in Russland nie an ZSKA und Khimki vorbei und im EuroCup kam man nie über das Viertelfinale hinaus. Dank einer Wild Card darf Zenit jetzt aber trotzdem in der Euroleague debütieren.
Stars: Trainer Joan Plaza hat in der vergangenen Woche auch noch den Routinier Evgeni Voronov (Nase gebrochen) und den polnischen Allrounder Mateusz Ponitka (Gehirnerschütterung) verloren, für die im dezimierten Backcourt jetzt Andrew Albicy und Austin Hollins (10.0 PPG) verstärkt in die Bresche springen müssen. Gesetzt ist auf der Position eins Alex Renfroe (6.3 PPG und 5.2 APG). Im Frontcourt gibt es mit den Power Forwards Tim Abromaitis (7.0 PPG) und Will Thomas (9.7 PPG) sowie den Centern Colton Iverson und Gustavo Ayon (13.6 PPG und 5.7 RPG) deutlich mehr Alternativen.
Aktuelle Form: Zenit ist in der russischen United League mit zwei Heimniederlagen gegen den Vorletzten Perm und den Tabellenführer Khimki mit nunmehr 4:6 Siegen auf den achten Platz zurückgefallen. Am Montag gegen Khimki erholte sich Zenit zwar noch von einem 0:13-Fehlstart und ging sogar kurz 78:77 in Führung, unterlag aber am Ende trotz 23 Punkten von Tim Abromaitis, 18 von Gustavo Ayon und 17 von Alex Renfroe 101:108.
Alte Bekannte: Alex Renfroe, der nach Engagements in Bamberg und Berlin in der Saison 2015/16 auch das Trikot der Bayern trug, ist bei Zenit nicht der einzige Weltenbummler mit BBL-Erfahrung. Tim Abromaitis spielte 2014/15 für Braunschweig und Austin Hollins in den vergangenen beiden Jahren für Gießen und Vechta.
Livestream / TV: Hier auf MagentaSport werden alle deutschen Euroleague-Partien live übertragen. Das Spiel aus München wird ab 20:15 von Michael Körner kommentiert. Alex Vogel ist der Experte und Jan Lüdeke führt die Interviews.