– Horst Schneider
Für die beiden deutschen Vertreter ist diese Woche in der Turkish Airlines Euroleague eine „russische Woche“. Den Anfang macht am Donnerstag ALBA BERLIN mit seinem Gastspiel beim BC Khimki, wo es ein Wiedersehen mit Devin Booker, Stefan Jovic und Chris Kramer gibt.
Diese Woche in Europa:
Dienstag, 18:30: Anwil Wloclawek – Vechta (BCL)
Dienstag, 20:00: Bamberg – ERA Nymburk (BCL)
Dienstag, 20:45: Unicaja Malaga - Oldenburg (EC)
Mittwoch, 18:30: Bakken Bears – Bayreuth (FEC)
Mittwoch, 19:30: Ulm – AS Moncao (EC)
Mittwoch, 20:30: Casademont Zaragoza – Bonn (BCL)
Donnerstag, 18:00: Khimki Moskau – Berlin (EL)
Freitag, 20:30: München – Zenit St. Petersburg (EL)
Das Spiel von Khimki wird nun schon in der vierten Saison vom russischen Nationalspieler Alexey Shved geprägt, dem gerne nachgesagt wird, dass er ein Spieler sei, der „nur wirft, wenn er den Ball hat“. Aber Shved wäre nicht Khimkis Publikumsliebling, wenn er nicht auch vergleichsweise oft den Ball ins Ziel bringen würde. Mit 107 Dreiern in der Saison 2017/18 hält er den Euroleague-Rekord für Distanzwürfe in einer Saison. Aktuell steht er bei 26 von 95 von Downtown und die Quote von nur 27 Prozent leidet schon darunter, dass er so oft wirft (aktuell 8,6 Mal pro Spiel).
Der Berliner Niels Giffey verfolgt eine ganz andere Taktik: Der deutsche Nationalspieler wirft nur, wenn er sich sicher ist, dass der Ball auch reingeht und schickt sich damit an, auch einen Euroleague-Rekord aufzustellen. Mit seiner Dreier-Quote von 70,4 Prozent (19/27) führt er nicht nur diese Euroleague-Statistik nach zwölf Spieltagen an. Giffey übertrifft auch aktuell die bisher beste über eine gesamte Euroleague-Saison gemessene Dreierquote von 60 Prozent, die Pawel Wiekiera 2002/03 mit 18 von 30 Dreiern (in 14 Spielen) aufgestellt hat.
Euroleague: BC Khimki Moskau – ALBA BERLIN (Do, 18:00 Uhr)
Status quo: Mit 4:8 Siegen ist Berlin zwar nur auf Rang 14, aber es ist ja – unter verletzungsbedingt schwierigen Bedingungen - erst ein Drittel der Spiele absolviert und noch entsprechend viel Luft nach oben. Khimki, das die Heimspiele im Moskauer Vorort Mytishchi in der dort 8.000 Zuschauer fassenden Eishockey-Arena austrägt, hat auf dem achten Tabellenplatz mit 6:6 nur zwei Siege mehr auf dem Konto.
Gegner: Khimki hat sich mit zehn Vizemeistertiteln in den letzten 14 Jahren in Russland als zweite Kraft hinter ZSKA Moskau etabliert und pirscht sich mit einem mittlerweile auf über 30 Millionen Euro erhöhten Budget an den Serienmeister heran. Auf europäischer Ebene markieren die EuroCup-Titel 2012 und 2015 die größten Erfolge. 2018 erreichte Khimki in der Euroleague erstmals die Playoffs (1:3 gegen ZSKA), doch im Vorjahr reichte es nur zu Platz 13.
Stars: Chris Kramer und Stefan Jovic (4,7 APG) bilden ein defensivstarkes Spielmacher-Duo, das eine ganze Armada von gefährlichen Schützen dirigiert. Den Vogel schießt dabei natürlich Khimkis Superstar Alexey Shved ab, der mit 19,6 PPG der drittbeste Scorer der Euroleague ist, der aber auch 4,9 Assists im Schnitt verteilt. Auch Sergey Karasev sowie die Letten Dairis Bertans und Janis Timma (14.4 PPG) sind starke Schützen. Bei Trainer Rimas Kurtinaitis (in seiner aktiven Zeit selbst ein großer Werfer) haben zudem auch die langen Spieler immer grünes Licht an der Dreierlinie. Power Forward Anthony Gill (10.0 PPG und 5.3 RPG) trifft dabei die Dreier zu 52 Prozent, Center Jonas Jerebko zu 43 Prozent und Devin Booker sogar zu 57 Prozent.
Aktuelle Form: Khimki blickt in der russischen Liga mit 10:0 Siegen auf einen perfekten Saisonstart zurück. Am Montag triumphierte Khimki in einem mit bedingungsloser Offensive an ein Allstar Game erinnernden Schlagabtausch bei Zenit St. Petersburg 108:101. Alexey Shved war mit 30 Punkten Topscorer und verteilte 13 Assists.
Alte Bekannte: Trainer Rimas Kurtinaitis, der einst seine aktive Karriere mit Hagen in der Bundesliga ausklingen ließ, hat in Khimki neben den Bayern Devin Booker und Stefan Jovic mit Chris Kramer (Würzburg und Oldenburg) noch einen dritten ehemaligen Bundesligaspieler im Team.
Livestream / TV: Hier auf MagentaSport werden alle deutschen Euroleague-Partien live übertragen. Das Spiel aus Moskau wird ab 17:45 von Sebastian Ulrich kommentiert.