Status Quo: Die Telekom Baskets Bonn und ALBA BERLIN zählten in den ersten Wochen zu den Fehlstartern in die neue Saison, hatten aber beide auch das Pech, mit ihren neu zusammengestellten Teams zunächst auf Gegner zu treffen, die deutlich besser aus den Startlöchern kamen. Bonn kassierte seine Auftaktniederlagen gegen Würzburg, in Weißenfels und in Trier. Berlin verlor seine ersten Spiele gegen Trier und in Würzburg. Mittlerweile haben sich die Sturmwolken am Rhein und an der Spree aufgelöst. Die Rheinländer haben ihre Bilanz mit Auswärtssiegen in Hamburg und Vechta auf 3-2 Siege (Platz 6) verbessert. Die Albatrosse haben ihre Fans mit den Siegen gegen Ulm (im Pokal) und gegen die Bayern versöhnt und sind mit 2-2 Siegen Achter, zudem setzten sie sich unter der Woche in der Basketball Champions League mit 94:78 gegen Nymburk durch.
Die besondere Brisanz: Nach der abgeklärt von ALBA gewonnenen 75. Auflage des neuen Klassikers gegen die Bayern feiert auch der alte Klassiker Berlin gegen Bonn ein Jubiläum. Die „Mutter aller Spiele“, die in der früheren Hauptstadt am Rhein immer noch die Fans mobilisiert, wenn es gegen die Hauptstädter geht, erlebt am Sonntag ihre 95. Auflage (in Liga und Pokal). Bonn gegen Berlin zählt in der 60-jährigen Liga-Geschichte damit zu den zwölf am häufigsten gespielten Paarungen. Die Rivalität zwischen beiden Clubs hat ihren Ursprung in der Saison 1996/1997, als die Telekom Baskets Bonn mit einem Sieg im letzten Spiel der Hauptrunde – richtig: gegen Berlin – sensationell die Playoffs erreichten und dort erst im Finale von - richtig: Berlin – gestoppt wurden. Auch für ALBA war das dramatische Finale (3-1) ein historischer Meilenstein, denn es markierte den ersten nationalen Titel der Berliner Vereinsgeschichte.
Duell im Fokus: US-Guard Grayson Murphy ist mit 14,6 Punkten der Bonner Topscorer und trumpfte am vergangenen Wochenende in Vechta mit 24 Punkten (5/7 Dreier) auf. Aber noch spektakulärer ist sein geniales Passspiel, mit dem er seine Mitspieler immer wieder perfekt in Szene setzt. Bei im Schnitt 8,4 Assists (Liga-Topwert) unterlaufen ihm nur 0,8 Ballverluste. Auch Martin Hermannsson, nach dem Abflug von Boogie Ellis gen Dubai in Berlin wieder der klar definierte erste Spielmacher, ist ein Point Guard, der den klugen Pass – gerne auch lässig als „no look“ verkauft – dem eigenen Abschluss vorzieht. Für die Verteidigung von Grayson Murphy bringt der Isländer sicher seinen Kettenhund Jonas Mattisseck mit nach Bonn.

Zahlen, bitte: Alle jüngsten Bonner Siege gehen auf das Konto der guten Verteidigung, die mit im Schnitt nur 73 Gegenpunkten die beste in der easyCredit BBL ist. Berlin kassiert im Schnitt zehn Punkte mehr, aber die von Pedro Calles installierte Defense zeigt von Woche zu Woche bei den Gegnern mehr Wirkung. Ulm kam bei seiner Pokalniederlage an der Spree nur auf 68 Punkte (bei 22 Ballverlusten). Die Bayern verhungerten vor einer Woche in Berlin mit nur 61 Punkten und 18 Ballverlusten.
Meilensteine: Nur noch ein weiterer Rebound, dann hat Norris Agbakoko (Berlin) die Marke von 500 Boards erreicht.
Justin Bean (Berlin) fehlen noch 18 Punkte bis zur 500er-Marke.
Jonas Mattisseck (Berlin) muss nur noch acht Dreier versenken, um insgesamt 250 Treffer von „Downtown“ gelandet zu haben.
Michael Kessens (Bonn) fehlen noch zehn Punkte, um den Meilenstein von 1.500 Zählern zu erreichen. Zudem knackt der Center mit den nächsten 26 Rebounds die Marke von 1.000 gesicherten Abprallern.
Jeff Garrett (Bonn) fehlt nur noch ein Steal bis zur 100er-Marke.
Die ewige Bilanz: Von den bisher 95 auf nationaler Ebene absolvierten Spielen zwischen beiden Teams hat Berlin 67 und Bonn 28 gewonnen. Seit dem Bonner Aufstieg 1996 duellierten sich beide Teams schon siebenmal in Playoff-Serien (viermal im Finale). Nur im Halbfinale 2009 hieß der Sieger Bonn. Hinzu kamen zudem einige Partien im Eurocup.
Am Rande der Bande: Berlins Center Martynas Echodas wartet immer noch auf sein Comeback nach langwieriger Knieverletzung. Norris Agbakoko pausierte gegen die Bayern aus persönlichen Gründen, stand gegen Nymburk aber wieder im Kader. Wann kommt der Ersatz für Boogie Ellis? Bei den Bonnern schaute zuletzt Jonathan Bähre mit Kniebeschwerden zu.
Alte Bekannte: Sam Griesel spielte vor seinem Wechsel nach Berlin von 2023 bis 2025 für Bonn. Michael Kessens trug vor seiner Rückkehr nach Bonn in der Rückrunde der vergangenen Saison das ALBA-Trikot.
In Europa und weltweit – German Basketball is mad sexy: Nach seinem wunderhaften Crunchtime-Auftritt gegen die Bayern müssen wir hier Jack Kayil nennen – und damit zu dem Spieler, der bereits am 22.11.2024 für die DBB-Auswahl debütierte und erst fast ein Jahr später, nämlich am 03.10.2025, in der deutschen Beletage. Erinnert uns das an etwas? Ja, und zwar an zwei andere Spieler mit Berliner Hintergrund, die auch zuerst im Nationalteam und später als Profi in der Bundesliga aufliefen: Henrik Rödl und Maodo Lo, der eine College-Champion und Europameister 1993, der andere Welt- und Europameister 2023 und 2025 … mad sexy!
Lesen bildet: Wie steht es nach fünf Spieltagen um die Telekom Baskets? Was zeichnet die Mannschaft aus, an welcher Stelle hapert es eventuell noch. Der General-Anzeiger Bonn hat sich auf eine kleine analytische Reise begeben. (GA+)
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Sonntag, den 02.11.2025, ab 17:45 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Johannes Hülstrung, als Moderator führt Christoph Knieper durch die Partie.
Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League, des FIBA Europe Cups und der amerikanischen Collegeliga NCAA aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.
















