Hier kommen die Fundamentals - in aller Kürze das Wichtigste zum 17. Spieltag, an dem wir wieder einmal feststellen durften: Basketball ist der beste (Hallen-)Sport der Welt, da sind wir uns einig - auch wegen der vielen Geschichten, die jede Woche geschrieben werden: doppelte Verlängerungen, Herzschlagfinals, Siege mit dezimiertem Kader oder viel weniger Würfen.
Der Spieltag wird am heutigen Montagabend mit dem Aufeinandertreffen zweier letztjähriger Playoff-Mannschaften abgeschlossen: FIT/One Würzburg Baskets vs. RASTA VECHTA. Tipoff der Begegnung ist um 20:00 Uhr - Dyn überträgt bereits ab 19:45 Uhr live.
Saisonrekord: 240 Punkte in 50 Minuten!
Darf’s ein bisschen mehr sein - Teil I: Basketball ist der beste (Hallen-)Sport der Welt, da sind wir uns einig. Ebenso dürfte klar sein, dass wir nie genug vom orangefarbenen Freudenspender bekommen können. Umso schöner, dass uns die ROSTOCK SEAWOLVES und EWE Baskets Oldenburg einen echten Krimi bescherten, der erst nach zweifacher Verlängerung als die punktereichste Partie der laufenden Saison endete - mit einem besseren 122:118-Ende für die Hanseaten.
Die „Donnervögel“ sahen sowohl während der regulären Spielzeit als auch der ersten Overtime wie die vermeintlichen Sieger aus, doch die Truppe von Trainer Przemyslaw Frasunkiewicz schaffte es jeweils den Ausgleich zu forcieren. Insgesamt wussten auf Seiten der Seewölfe vor allem die nachverpflichteten Malik Osborne (Foto, 16 Punkte, 6 Rebounds) und JeQuan Lewis (18 Punkte, 9 Assists) mit wichtigen Treffern zu gefallen. So sehr sich ein überragender Geno Crandall (28 Punkte, 13 Assists) auch gegen die Pleite stemmte, zog Oldenburg letztlich den Kürzeren - womit die Niedersachsen weiterhin auf einen Auswärtserfolg warten (Bilanz: 0-8).
Drama: Steal im letzten Play bringt den Sieg
Darf’s ein bisschen mehr sein - Teil II: Basketball ist der beste (Hallen-)Sport der Welt, da sind wir uns einig - auch, weil es so extrem spannend sein kann. So gesehen zwischen dem SYNTAINICS MBC und der BG Göttingen, bei deren Aufeinandertreffen es neun Führungswechsel und elf Unentschieden gab - im letzten Play des Spiels mit dem hauchdünn besseren Ende für die „Wölfe“ (93:91).
Unter der Woche stellte die BG Göttingen Mikko Riipinen als neuen Headcoach und Marcus Shaver jr. (3 Punkte, 4 Rebounds, 4 Assists) als Verstärkung für den Backcourt vor. Der personell frische Wind machte sich beim Gastspiel der „Veilchen“ im Wolfsbau direkt bemerkbar. Aus der Starting Five punktete jeder Akteur zweistellig, Wobei Göttingen insgesamt als Team hochkonzentriert auftrat und starke 45,2 Prozent von jenseits der Dreierlinie traf (14/31). Genau aus diesem Grund kam Göttingen nach zweistelligem Rückstand in der Schlussphase nochmals zurück und hatte knapp drei Sekunden vor Schluss bei Unentschieden den Ball zum Einwurf im Vorfeld - und damit den Sieg in den eigenen Händen. Doch der geistesgegenwärtige Charles Callison (22 Punkte) fälschte den Einwurf ab, so dass dieser in den Händen von Ty Brewer (8 Punkte, 8 Rebounds) landete und der MBC-Forward zum Endstand Einstopfen konnte. Damit ist der MBC weiter auf Tuchfühlung zu den Play-Ins, die BG behält weiter die „rote Laterne“ und beendet die Hinrunde ohne einen Auswärtserfolg.
Ohne Drei, mit ganz viel Herz
Darf’s ein bisschen mehr sein - Teil III: Basketball ist der beste (Hallen-)Sport der Welt, da sind wir uns alle einig. Was auch an der Dynamik liegt, dass ein Aufsteiger als ersatzgeschwächter Außenseiter trotzdem als Sieger vom Parkett tanzen kann. Selbst, wenn ihn das gegnerische Team mitsamt 6.000 lautstarken Fans im Rücken in die Knie zwingen will. Doch die SKYLINERS widerstanden eben jenem Druck beim A3-Derby im Telekom Dome mit 77:70, wodurch die Telekom Baskets Bonn nach dem Aus in der Basketball Champions League den nächsten Rückschlag erhalten.
Die Hessen mussten mit Jordan Theodore, Trey Calvin und Booker Coplin auf einen Großteil ihres nominellen Backcourts verzichten, was unweigerlich den Druck auf Malik Parsons erhöhte, der jedoch mit 22 Zählern eines seiner besten Spiele im Frankfurter Dress ablieferte. Bei den Rheinländern indes feierte Neuzugang Rihards Lomasz (9 Punkte, 4 Assists) sein Debüt und gehörte zu den entscheidenden Faktoren, um Bonn nach langem Rückstand gar noch eine Siegchance zu geben. Doch Parsons und David Muenkat (5 Punkte, 10 Rebounds) sorgten mit zwei Dreiern dafür, dass die ein Comeback witternden Zuschauer verstummten und Frankfurt nach fünf Niederlagen endlich wieder einen Sieg über die Magentafarbenen feiern durften.
Statline des Tages: 18 Würfe weniger … aber drei Dreier mehr
Die NINERS Chemnitz brachten nur 57 Wurfversuche aus dem Feld auf den Weg - und damit satte 18 weniger als die Veolia Towers Hamburg (75). Dennoch gewannen die Gastgeber mit 69:60, denn die Schützlinge von Headcoach Rodrigo Pastore versenkten in Summe drei Dreier mehr als die Towers - was genau der finalen Differenz entspricht.
Im Blick des Bundestrainers
…befindet sich bestimmt nicht erst seit diesem Wochenende Robin Amaize, der sich mit 24 Punkten und sieben Rebounds beim 122:118 seiner ROSTOCK SEAWOLVES gegen die EWE Baskets Oldenburg für das nächste Länderspielfenster empfahl.
Von der Bank kommend legte Ferdinand Zylka (Foto) für die Basketball Löwen Braunschweig starke 19 Punkte auf, wobei er vier seiner sieben Dreierversuche netzte. Damit hatte der Guard maßgeblichen Anteil am 98:89-Erfolg der Niedersachsen über ratiopharm ulm.
Auch wenn ihn seine hohe Foulbelastung ein wenig ausbremste, lieferte Kostja Mushidi für die BG Göttingen mit 13 Zählern und vier Assists eine ordentliche Vorstellung bei seinem alten Klub ab - und leistete sich in knapp 20 Minuten auf dem Feld nur einen einzigen Ballverlust.
Bei seinem Debüt im ALBA-Dress lieferte der von Paris zurück in die easyCredit BBL gewechselte Michael Kessens mit zehn Punkten und 14 Rebound ein blitzsauberes Double-Double ab - und feierte mit Berlin einen 92:65-Kantersieg über die MLP Academic Heidelberg.
Must Watch: "Das macht keinen Sinn"
Zugegeben, der Kollege C-BAS ist kein Horst Schlämmer, aber der Dyn-Moderator fragt beizeiten trotzdem gerne knallhart nach. Was darin mündete, dass ihn die Redaktion mit der Hilfe von Alex Vogel (Sportlicher Leiter MLP Academic Heidelberg) ordentlich aufs Glatteis führte.