Die besondere Brisanz des Status Quo: Vor der Länderspielpause setzten sich die Basketball Löwen Braunschweig mit 82:74 gegen die NINERS Chemnitz durch. Das Team von Headcoach Jesus Ramirez fügte dem Europapokalsieger die erste Niederlage nach zuvor fünf Erfolgen nacheinander zu – was damals die längste Siegesserie der Liga war. Nach der Länderspielpause gastiert der SYNTAINICS MBC in Braunschweig, die Weißenfelser haben ihre vergangenen fünf Ligaspiele gewonnen (sechs inklusive Pokal, was ein Vereinsrekord ist) – was aktuell die längste Siegesserie der Liga ist. Können die Löwen erneut einen Erfolgslauf stoppen?
Duell im Fokus: Im Frontcourt trifft Erfahrung auf Talent: Bei Weißenfels starten auf den beiden großen Positionen Martin Breunig (32 Jahre) und Tyren Johnson (36), von der Bank kommt zudem John Bryant (37). Bei Braunschweig sind Sananda Fru (21) und Tre Mitchell (24) die Starter auf Groß. Zur Einordnung: Als Bryant 2010 für Ulm in der Beletage debütierte, war Fru gerade mal sieben Jahre alt. Während Bryant seine 15. Profisaison absolviert, geht Mitchell aktuell in seine erste. Mit Blick auf diesen Altersunterschied kann das Braunschweiger Duo sicherlich seine Athletik ins Spiel bringen, zudem kommen Mitchell als Rookie und Fru nach einer Verletzungspause immer besser in Fahrt: Gegen Chemnitz markierten sowohl Mitchell (16 PTS) als auch Fru (14 PTS) einen persönlichen Saisonbestwert. Bei Weißenfels ist aktuell vor allem Johnson gut drauf, beim Sieg gegen Bamberg legte er 20 Punkte auf, zudem trifft er in dieser Saison für einen Big Man starke 55,3 Prozent seiner Dreier. Aus diesem Quintett ist Johnson der effektivste Spieler. Johnson ist einer von fünf Weißenfelser Spielern, die mindestens 30 Jahre alt sind, bei Braunschweig hat noch keiner die 30 erreicht, Gavin Schilling ist mit 29 der älteste.
Zahlen, bitte: Mit 87,8 Punkten erzielen die Weißenfelser die meisten pro Partie, die Braunschweiger mit 74,3 Zählern die zweitwenigsten. Demnach könnten einige Fehlwürfe bei den Löwen anfallen, doch wer sammelt die ein? Braunschweig greift ligaweit die wenigsten Offensiv-Rebounds ab (9,1 ORPG), Weißenfels die zweitwenigsten Defensiv-Rebounds (21,5 DRPG).
Die ewige Bilanz ist relativ ausgeglichen, seit 1999/00 gab es 21 Braunschweiger und 19 Weißenfelser Siege. In der vergangenen Spielzeit gewannen die Löwen beide Duelle.
Am Rande der Bande: Vor der Länderspielpause hatten die Braunschweiger auf TJ Crockett Jr. verzichten müssen, auf Grund von Adduktorenproblemen stand der Guard zuletzt am 3. November auf dem Parkett.
Im Blick der Nationaltrainer: Aus diesen beiden Mannschaften stand kein Akteur in der DBB-Auswahl, dennoch waren je zwei Nationalspieler im Einsatz: bei Braunschweig Barra Njie für Schweden und Luka Scuka für Slowenien. Njie war im zweiten Spiel gegen Deutschland mit 15 Zählern Teaminterner Topscorer, Scuka erzielte in zwei Partien gegen Portugal durchschnittlich 9,0 Punkte und 5,5 Rebounds. Bei Weißenfels waren Martin Breunig für Thailand und Ivan Tkachenko für die Ukraine aktiv. Einen starken Eindruck hinterließ dabei Breunig, der beim 112:71-Erfolg Thailands gegen Indonesien 24 Punkte, 15 Rebounds, vier Steals und drei Assists erzielte. Tkachenko kam bei den zwei Niederlagen der Ukraine gegen Israel zusammen nur auf zwei Zähler. Derweil hatte auch MBC-Headcoach Janis Gailitis zu tun, als Co-Trainer der lettischen Auswahl feierte Gailits zwei Crunchtime-Erfolge gegen Belgien.
Alte Bekannte: Braunschweigs Ferdinand Zylka lief von 2018 bis 2020 zwei Spielzeiten in Weißenfels auf. Der Guard kennt Weißenfels' Akeem Vargas aus gemeinsamen Berliner Zeiten, wenngleich Zylka 2016/17 nur einmal für ALBA in der Beletage auflief. In der vergangenen Saison spielten Braunschweigs Chip Flanigan und Weißenfels' Spencer Reaves zusammen in Vechta.
M/W/D – German Basketball is mad sexy: Wenn Löwen und Wölfe aufeinandertreffen, kommt uns direkt ein Zitat von Gordon Herbert in den Sinn: „Ich würde lieber versuchen, einen Löwen zu zähmen, als einer Katze das Brüllen beizubringen”, hat der ehemalige Bundestrainer einmal gesagt. Mit dieser Philosophie führte Herbert die DBB-Auswahl zu WM-Gold, EM-Bronze und einer Olympia-Teilnahme, Golden Herbert machte den deutschen Basketball also wieder verdammt sexy.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Sonntag ab 14.45 Uhr live bei Dyn übertragen, es kommentiert Fabrice Kao. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.