– Horst Schneider
Die Turkish Airlines Euroleague gönnt ihren Teams auch um den Jahreswechsel herum keine Verschnaufpause. Das neue Jahr 2020 beginnt für den FC Bayern München schon am 2. Januar mit einem Auswärtsspiel in Belgrad:
Diese Woche in Europa:
Donnerstag, 19:00: Roter Stern Belgrad -München (EL)
Freitag, 20:30: Valencia Basket - Berlin (EL)
Die Wege von Roter Stern und den Bayern kreuzen sich am letzten Spieltag der Euroleague-Hinrunde eine Woche nach dem westlichen Weihnachtsfest und vier Tage vor dem von den orthodoxen Christen in Osteuropa am 6./7. Januar gefeierten Weihnachtsfest. Viel Zeit zum Feiern hatten bzw. haben aber angesichts des eng gestrickten Terminplans beide Seiten nicht – zumal im Training neue Spieler integriert werden müssen.
Während bei den Bayern der vor einer Woche nach München gekommene Slowene Zan Marko Sisko am Donnerstag wohl sein Debüt im Bayern-Trikot geben wird, gibt es bei den Belgradern gleich drei neue Gesichter im Team, von denen die Bayern vor allem das ihres ehemaligen Centers Vladimir Stimac wiedererkennen werden. Der 32-jährige, der 2014/15 für die Bayern spielte, half in der ersten Saisonhälfte bei Fenerbahce Istanbul aus und ist zu Weihnachten zu seinem Heimatklub zurückgekehrt.

Euroleague: Roter Stern Belgrad - FC Bayern München (Do, 19:00 Uhr)
Status quo: Bei 6:10 Siegen wird es den Bayern nicht genügen, die noch ausstehenden acht Heimspiele zu gewinnen (was schon schwer genug ist). Wenn der Deutsche Meister noch die Playoffs erreichen will (wofür voraussichtlich mindestens 18 Siege nötig sein werden), müssen Auswärtssiege her, z. B. in der 19.300 Zuschauer fassenden Belgrader Stark Arena beim serbischen Meister Roter Stern Belgrad, der in der EuroLeagaue seit der Amtsübernahme von Trainer Dragan Sakota vier von sechs Spielen gewonnen und sich mit nunmehr 7:9 Siegen auf den elften Platz verbessert hat.
Gegner: Der 15-fache jugoslawische Meister kämpft auch in Serbien mit dem Erzrivalen Partizan Belgrad um die Vorherrschaft und hat dabei mit fünf Meistertiteln in Folge seit 2015 die Nase vorn. Der Euroleague-Startplatz wird aber in der Adria-Liga vergeben, wo 2018 Buducnost als lachender Dritter triumphierte. Im Vorjahr holte sich Roter Stern jedoch mit einem 3:2 über die Montenegriner den Titel in der Adria-Liga und damit den Euroleague-Startplatz zurück.
Stars: Bei Roter Stern Belgrad weht seit Ende November nicht nur durch die Amtsübernahme von Trainer Dragan Sakota ein frischer Wind. Der 67-jährige Trainer hat in den letzten Wochen neben Center Vladimir Stimac auch Power Forward Marko Jagodic-Kuridza und US-Guard Kevin Punter (bisher Olympiakos) neu ins Team geholt. Angeführt wird das Team vom vielseitigen Kapitän Branko Lazic sowie von Spielmacher Lorenzo Brown (14.1 PPG und 4.3 APG) und Shooting Guard Billy Baron (13.1 PPG mit 44-prozentiger Dreierquote), die beide zuletzt in großer Form aufspielten. Im Frontcourt dürften künftig vor allem Stimac und der routinierte James Gist (7.6 PPG und 4.9 RPG) den Ton angeben.
Aktuelle Form: Roter Stern läuft in der Adria-Liga mit 7:5 Siegen als Tabellensiebter seinem Saisonfehlstart hinterher. Seit dem Wochenende wird zu allem Überfluss sogar der mögliche Auszug der serbischen Teams aus der Liga diskutiert, nachdem Roter Stern sich am Montag aus Sicherheitsgründen weigerte, bei Buducnost Podgorica in Montenegro anzutreten. Hintergrund ist der über ein umstrittenes neues montenegrinisches Kirchengesetz entflammte politische Konflikt zwischen Serbien und Montenegro.
Alte Bekannte: Trainer Dejan Radonjic war von 2013 bis 2017 Headcoach von Roter Stern Belgrad. Auch DeMarcus Nelson (2013/14) und Mathias Lessort (2017/18) spielten bereits für „Crvena Zvezda“.
Livestream / TV: Hier auf MagentaSport werden alle deutschen Euroleague-Partien live übertragen. Das Spiel aus Belgrad wird ab 18:45 von Sebastian Ulrich kommentiert.