– Horst Schneider
Am 26. Spieltag der Turkish Airlines Euroleague tauschen Bayern München und ALBA BERLIN ihre Gegner. Während die Bayern eine Woche nach den Berlinern in St. Petersburg zu Gast sind empfängt ALBA den vor einer Woche in München siegreichen Tabellenführer Anadolu Efes Istanbul.
Diese Woche in Europa:
Donnerstag, 18:00: Zenit St. Petersburg - München (EL)
Donnerstag, 20:00: Berlin – Anadolu Efes Istanbul (EL)
Sowohl Bayern München als auch ALBA BERLIN hatten in dieser Saison letztlich zu viel Verletzungspech, um in der „Königsklasse“ ein ernstes Wörtchen mitreden zu können. Nach 25 Spieltagen bewegen sich die beiden deutschen Vertreter im unteren Tabellendrittel, wo es auf der Zielgeraden nur noch um Achtungserfolge geht. Die Bayern warten noch auf ihren ersten Euroleague-Sieg außerhalb Deutschlands und ALBA auf seinen ersten Sieg gegen einen der ganz großen Top-Favoriten. Beides könnte am Donnerstag gelingen.
Euroleague: Zenit St. Petersburg – FC Bayern München (Do, 18:00 Uhr)
Status quo: Zu Saisonbeginn träumten beide von den Playoffs. Am 26. Spieltag stehen sich die Bayern und Zenit (je 7:18 Siege) bei schon zwei Siegen Rückstand auf den Drittletzten ASVEL indes in der 7.100 Zuschauer fassenden Sibur Arena in einem fast schon finalen Duell um die rote Laterne gegenüber.
Hinspiel: Die ohne Djedovic, Radosevic und Bray ersatzgeschwächten Bayern profitierten am 13. Spieltag von großer Abschlussschwäche der Gäste, die nur 36 Prozent ihrer Würfe ins Ziel brachten und – mit Ausnahme von Alex Renfroe (18 Punkte) - bei einer Dreierquote von 28 Prozent selbst offene Distanzwürfe verfehlten. Angeführt von Vladimir Lucic (17 Punkte) kamen die Bayern zu einem letztlich ungefährdeten 77:69-Sieg.
Stars: Xavi Pascal, der in St. Petersburg seinen glücklosen Landsmann Joan Plaza abgelöst hat, nimmt nach seinem mit 81:83 gegen Berlin am vorigen Donnerstag misslungenen Debüt gegen die Bayern den zweiten Anlauf für seinen ersten Sieg als neuer Zenit-Headcoach. Im Gegensatz zur Vorwoche steht ihm dabei im Spielaufbau neben Andrew Albicy (3,3 APG) voraussichtlich auch wieder Alex Renfroe (4.8 APG) zur Verfügung. US-Guard Austin Hollins (9.5 PPG), die US-Forwards Tim Abromaitis (7.4 PPG mit 42 Prozent Dreiern) und Will Thomas (10.8 PPG) sowie Center Gustavo Ayon (12.7 PPG und 5.3 RPG) sind die weiteren Leistungsträger.
Aktuelle Form: Trainer Xavi Pascual erklärte nach der Niederlage gegen Berlin, das von ihm übernommene Team befinde sich nicht nur physisch, sondern auch mental in einer „schrecklichen“ Verfassung: „Wir haben viel Arbeit vor uns.“ Am spielfreien Wochenende hatte der Spanier seine Spieler dafür bis auf den verletzten Mateusz Ponitka und den für die EM-Quali ans Nationalteam abgestellten Vladimir Trushkin komplett im Training zusammen. In der russischen United League sitzen Zenit (7:10 Siege) auf dem sechsten (Playoff)-Platz gleich fünf punktgleiche Verfolger im Nacken.
Alte Bekannte: Alex Renfroe, der 2014/15 im Trikot von ALBA BERLIN sein Euroleague-Debüt gab, spielte 2015/16 auch für die Bayern in der Euroleague. Tim Abromaitis spielte 2014/15 für Braunschweig und Austin Hollins in den vergangenen beiden Jahren für Gießen und Vechta.
Livestream / TV: Hier auf MagentaSport werden alle deutschen Euroleague-Partien live übertragen. Das Spiel aus St. Petersburg wird ab 17:45 von Sebastian Ulrich kommentiert.
Euroleague: ALBA BERLIN - Anadolu Efes Istanbul (Do, 20:00 Uhr)
Status quo: Zwar hat ALBA auf dem 14. Platz mit 9:16 Siegen nur zwei Siege Rückstand auf die Playoff-Ränge. Aber das Berliner Restprogramm hat es – obwohl es nur noch drei Auswärts-, aber sechs Heimspiele umfasst – in sich. Das Gastspiel des mit 22:3 Siegen schon für die Playoffs qualifizierten Tabellenführers Anadolu Efes ist nämlich nur der Anfang. Auch Spiele gegen Barcelona, bei ZSKA Moskau sowie gegen Panathinaikos, Valencia und Khimki stehen noch aus.
Hinspiel: Obwohl Johannes Thiemann und Marcus Eriksson verletzt fehlten und der mit elf Assists stark Regie führende Martin Hermannsson im dritten Viertel verletzt ausschied, gaben sich die Berliner um Rokas Giedraitis (21) Luke Sikma (15) und Niels Giffey (13) am zweiten Spieltag beim von Shane Larkin (26), Vasilije Micic (23 Punkte und 13 Assists) und Bryant Dunston (18) angeführten Favoriten in Istanbul erst in der Verlängerung 105:106 geschlagen.
Stars: Ohne den aktuell am Knöchel verletzten Shane Larkin fehlen Trainer Ergin Ataman im Schnitt 22 Punkte und vier Assists. Aber der Euroleague-Tabellenführer hat am vorigen Freitag beim 88:63 in München bewiesen, dass im tiefen Kader genug Kräfte vorhanden sind, die nur darauf warten, in die Bresche zu springen – allen voran der zweite Spielmacher Vasilije Micic (14.2 PPG und 5.7 APG). Auch Rodrigue Beaubois (9.4 PPG), der vielseitige Krunoslav Simon (8.9 PPG mit 44 Prozent Dreiern) und Power Forward Chris Singleton (8.3 PPG mit 49 Prozent Dreiern) sind extrem korbgefährlich. Unter dem Korb feiert der in den letzten Monaten großartig von Tibor Pleiß (9.0 PPG) vertretene US-Center Brynat Dunston (11.4 PPG und 6.6 APG) nach langer Verletzung am Donnerstag sein Comeback.
Aktuelle Form: Efes führt auch die türkische Liga mit 17:2 Siegen souverän an. Da der Tabellenführer am Sonntag Dogus Balbay, Bugrahan Tuncer, Tolga Gecim und Sertac Sanli für die EM-Quali ans Nationalteam abstellte, wurde das für Dienstag angesetzte Ligaspiel gegen Bursa auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
Alte Bekannte: Tibor Pleiß, der in der easyCredit BBL zunächst für Köln und von 2009 bis 2012 für Bamberg aktiv war, spielte schon 2016/17 bei Galatasaray für Trainer Ergin Ataman.
Livestream / TV: Hier auf MagentaSport werden alle deutschen Euroleague-Partien live übertragen. Das Spiel aus Berlin wird ab 19:45 von Stefan Koch kommentiert. Pascal Roller ist der Experte und Arne Malsch führt die Interviews.
