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Home/Newscenter/„Dieser Sommer wird ein neues Biest“ - Bundestrainer Henrik Rödl im großen BIG-Interview

BIG - Basketball in Deutschland„Dieser Sommer wird ein neues Biest“ - Bundestrainer Henrik Rödl im großen BIG-Interview

20. Februar 2020
Die Nationalmannschaft startet mit den Spielen der EM-Quali gegen Frankreich und Großbritannien ins Jahr 2020. Da Deutschland als Ausrichter für die EM gesetzt ist, wird Henrik Rödl viel testen – denn das Ziel ist natürlich im Sommer, die Olympischen Spiele zu erreichen. Im Interview spricht der Bundestrainer über das neue Team, das im Sommer die Olympia-Qualifikation schaffen soll.

– Kai Zimmermann

Die Nationalmannschaft startet mit den Spielen der EM-Quali gegen Frankreich und Großbritannien ins Jahr 2020. Da Deutschland als Ausrichter für die EM gesetzt ist, wird Henrik Rödl viel testen – denn das Ziel ist natürlich im Sommer, die Olympischen Spiele zu erreichen. Im Interview spricht der Bundestrainer über das neue Team, das im Sommer die Olympia-Qualifikation schaffen soll.

Henrik, ist es realistisch, das Qualifikationsturnier für Olympia zu gewinnen?

Wenn wir so spielen wie im vergangenen Jahr – nein. Aber es ist ein neues Team, eine neue Chance. Wir müssen die WM jetzt abhaken. Wir kommen als Team zusammen, das nichts geleistet hat. Wir haben etwas zu beweisen. Es wird viel davon abhängen, wie wir diese Ausgangsposition annehmen, ob wir Kraft aus ihr schöpfen können. Dieser Sommer wird ein neues Biest. Wir haben eine völlig andere Planung. Wir haben eine zweite Chance.

Wie packt ihr diese Chance an?

Wir bleiben diesmal in Europa und können uns vorbereiten. Das Turnier startet am 23. Juni. Wir treffen uns schon am 25. Mai. Die Spieler kommen direkt aus der Saison. Bei der WM waren viele Spieler nicht wirklich fit, diesmal stehen sie voll im Saft. Bei Maxi, Daniel und Dennis bleibt abzuwarten, wie lange sie in den NBA-Playoffs dabei sind. Aber die erste Runde endet schon Anfang Mai. Es ist also möglich, dass wir zum Start diesmal in voller Besetzung in der Halle stehen. Oder zumindest mit einer Mannschaft, die dem endgültigen Team schon recht nahekommt. Ich glaube, das ist ein Riesenpunkt. Wir müssen so viele Spieler wie möglich schnell zusammenbringen und viel trainieren. Und: Wir werden in der Vorbereitung diesmal, sofern möglich, gegen härtere Gegner spielen.

Länderspiele live und free:

In der EM Qualifikation geht es für Deutschland gegen den WM-Dritten Frankreich (Freitag, 21. Februar 2020, 20.00 Uhr, live und kostenlos für alle bei MagentaSport) und gegen Großbritannien (Montag, 24. Februar 2020, 21.00 Uhr, live und kostenlos für alle bei MagentaSport).

Warum das?

Die WM hat gezeigt, dass wir schon in der Vorbereitung in einem Spiel in eine Krise rutschen sollten. Wir müssen den Ernstfall proben. Wir haben vor der WM das Spiel gegen Australien gehabt, aber das kam zu spät. Die wollten gegen uns nicht mehr ans Limit. Das werden wir diesmal anders machen. Deshalb ist es auch wichtig, dass alle Spieler rechtzeitig da sind. Wir müssen Sicherheit in die Aktionen bekommen. Wir müssen so früh wie möglich eine Atmosphäre schaffen, in der wir Erfahrungen sammeln, aus denen wir schöpfen können. Es darf keine Situation entstehen, in der etwas nicht klappt – und das Gefühl entsteht: Oh, so was hatten wir noch nicht. Wir müssen Schwierigkeiten überwinden. Wenn wir das schaffen, können wir gewinnen.

Du sagst, du wirst im März nach Amerika fliegen. Vorher gibt es ein Fenster der FIBA für die EM-Qualifikation. Ihr spielt die Qualifikation mit, obwohl ihr schon qualifiziert seid – ist das sinnvoll?

Aus meiner Sicht wäre es vernünftig gewesen, die bereits qualifizierten Nationen in eine separate Gruppe zu bringen. Jetzt ist es anders. Aber gut – wir werden die Spiele ernst nehmen.

Die NBA- und die EuroLeague-Spieler sind nicht dabei. Was kannst du aus diesen Partien ziehen?

Ich weiß, dass diese Spiele für den Sommer keine riesige Aussagekraft haben. Robin Benzing, Maik Zirbes und Ismet Akpinar hätte ich gern dabei. Das sieht gut aus. Ich möchte mir schon einige Spieler genau ansehen, die auf dem Sprung sind.

Schröder, Kleber, Theis – sofern die NBA-Stars dabei sind, wird sich am Team nicht viel tun. Oder?

Dazu lässt sich aktuell wirklich wenig sagen. Joe Voigtmann spielt in Moskau eine entscheidende Rolle. Wenn es um etwas geht, ist er immer drauf. Danilo hat ein bisschen Rückenprobleme, aber er ist ein fester Bestandteil. Über Dennis haben wir gesprochen, er spielt momentan sehr gut, verteidigt auch extrem über das ganze Feld. Maxi und Daniel haben ebenfalls große Schritte gemacht. Beide stehen regelmäßig im entscheidenden Moment auf dem Feld. Das hatten wir vor einem Jahr noch nicht. Das bringt die beiden unglaublich weiter. Sie müssen jetzt auf höchstem Niveau Entscheidungen treffen. Da triffst du auch mal eine falsche Entscheidung oder verweigerst – aber das macht aus ihnen eben auch bessere Spieler. Das brauchen wir. Aber auch die anderen deutschen Spieler in der NBA entwickeln sich weiter. Isaiah Hartenstein, wenn er denn mal spielen darf, legt in Houston Double-Doubles auf. Im nächsten Spiel sitzt er wieder komplett. Das verstehe ich, ehrlich gesagt, nicht, ich sehe mir seine Spiele genau an. Moritz Wagner hat sensationell angefangen, jetzt ist er leider verletzt. Große Hoffnungen habe ich bei Isaac Bonga.

Warum?

Er spielt in Washington viele Minuten. Leider nicht als Point Guard, wo ich ihn für uns sehe. Aber er ist bereit, das zu machen. Er hat bei den Wizards eine bestimmte Rolle mit festen Aufträgen, die heißen Offensivrebound, Pässe, mal einen draufknallen. Aber insgesamt ist er in die Offense relativ wenig involviert. Kaum Pick’n’Roll oder Fastbreak. Aber das wird kommen. Sein Talent wird sich durchsetzen. Für uns hat er als Ballträger eine riesige Zukunft, im Zweifel auch mit Dennis zusammen, der ja auch oft als Zweier unterwegs ist. Das ist eine Variante, die wir uns angucken. Franz Wagner ist ein extrem spannender Spieler. Die Anfrage bei seiner Uni in Michigan haben wir gestellt. Wir haben inzwischen noch mehr Spieler, die auf dem Top-Niveau mitmischen. Und alle machen einen Schritt nach vorne.

Das führt uns zu den Spielern, die jetzt beim Fenster dabei sind. Basti Doreth hat im MagentaSport-Podcast mal über das Dilemma gesprochen, für die Qualifikationsspiele immer angefragt zu werden, das Turnier aber regelmäßig zu verpassen. Kannst du das verstehen?

Das Problem sehe ich, aber es wird ja nicht von den Trainern geschaffen. Die Situation im Weltbasketball ist wie sie ist. Ich versuche, offen zu den Spielern zu sein: Du fährst im Sommer vielleicht nicht mit, aber am Ende spielst du trotzdem für dein Land. Und darfst stolz auf das sein, was du erreicht hast. Es gab aber immer Spieler, die nicht dabei waren, zum Beispiel Per Günther, Heiko Schaffartzik oder Maurice Stuckey.

Gab es zuletzt Rückmeldungen von Spielern, die nicht mehr spielen wollen?

Nein.

Wird Tibor Pleiß eine Chance bekommen?

Ich schließe es nicht aus. Aber die Konkurrenz für ihn ist schon sehr stark.

Kaum anzunehmen, dass einige Spieler ihren Platz freiwillig hergeben.

Es geht hier um Olympia. Wir haben die Chance, das zu schaffen. Wir haben etwas zu beweisen. Das ist für mich reine Motivation. Und falls es Leute gibt, die nicht motiviert sind – auch gut, wir finden andere.

Die Gegner in der Gruppe sind Russland und Mexiko. Wie sind die einzuschätzen?

Bei den Russen ist noch offen, ob sie überhaupt antreten dürfen, unter weißer Flagge. Bei der WM haben sie nicht viel gerissen. Aber da fehlten Mozgov und Shved. Falls die beiden dabei sind, ist das eine andere Nummer. Mexiko ist ein vernünftiges Team, hat gegen Argentinien in der Quali zweimal knapp verloren. Die spielen sehr strukturiert und liegen uns deshalb möglicherweise etwas besser als die Dominikanische Republik, die extrem schnell und wild spielt. Bei den Mexikanern spielen auch einige EuroLeague-Spieler, etwa Gustavo Ayon. In der anderen Gruppe rechne ich mit Brasilien und Kroatien. Beide haben sehr gute Mannschaften, bei denen wir alles bringen müssen, um eine Chance zu haben. Die Kroaten in eigener Halle, das wird tough. Ganz klar, es wäre schon eine Überraschung, wenn wir uns qualifizieren. Aber wir haben eine realistische Chance, das sind alles keine Teams, die wir nicht an irgendeinem Tag auch mal schlagen können.

Inhalt:

Die neue Ausgabe der BIG ist ab sofort im Handel erhältlich! Abonnenten haben sie bereits eine Woche früher im Briefkasten! Außerdem gibt es im Heft noch folgende Themen:

Henrik Rödl im großen Interview. Thema des Monats: Der Bundestrainer spricht über das schwache Abschneiden bei der WM in China und die Olympia-Qualifikation

Bayern München. Wie der Deutsche Meister mit seinen vier Point Guards plant

Martin Hermannsson. Wie der Isländer zum Basketball fand und bei ALBA zum Leistungsträger wurde

Karsten Tadda. Neues Fragebogen-Format „24 Sekunden“ mit dem Oldenburger Guard

Kameron Taylor. Sein erstaunlicher Weg innerhalb von zwei Jahren aus der ProB zu Brose Bamberg

Denis Wucherer. Neue Serie „Von Coach zu Coach“: Jens Leutenecker im Gespräch mit Würzburgs Trainer

Maurice Stuckey. Findet der 29-Jährige bei den HAKRO Merlins Crailsheim zurück zu alter Stärke?

Joshiko Saibou. Neue Serie „Let’s talk about …“: Zum Start spricht der Bonner Nationalspieler über Hilfsbereitschaft

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