Die besondere Brisanz: 4.169 Tage nach ihrem letzten Auftritt in der ersten Liga sind die VET-CONCEPT Gladiators Trier zurück in der ersten Liga – und das in der 60. Bundesligasaison. Damals verabschiedeten sich die Moselstädter mit einem 89:81-Erfolg gegen den Mitteldeutschen BC aus der Liga in die Insolvenz, mit einem Heimspiel gegen die ROSTOCK SEAWOLVES meldet sich der Traditions-Klub nun zurück. Beide Teams starteten am Dienstag im Pokal in ihre Pflichtspielsaison (siehe Status Quo). Es ist davon auszugehen, dass die Trierer SWT-Arena (Kapazität 5.400 Plätze) zum Comeback der Gladiators prächtig gefüllt oder gar ausverkauft sein wird, denn durch den Aufstieg ist an der Mosel eine neue Basketball-Euphorie entfacht.
Status Quo: Sowohl Trier als auch Rostock entledigten sich unter der Woche souverän ihrer Aufgabe in der ersten Runde des Pokals. BBL-Aufsteiger Trier siegte beim letztjährigen Rivalen im ProA-Viertelfinale, den Tigers Tübingen, mit 87:67. Der neue Spielmacher Eli Brooks war mit 17 Punkten Topscorer der Moselstädter, zum effektivsten Akteur schwang sich Urald King mit neun Punkten und 13 Rebounds (Effektivität 21) auf. Die SEAWOLVES siegten derweil beim letztjährigen ProA-Halbfinalisten Phoenix Hagen mit 101:82. Bester Korbjäger war D´Shawn Schwartz mit 19 Punkten, Andy van Vliet steuerte 15 Punkte und neun Rebounds bei.

Duell im Fokus: Auf der Drei könnte es zum Duell zwischen deutscher Routine und amerikanischer Frischlings-Power kommen: Bei Rostock ist Ex-Nationalspieler Robin Amaize (31 Jahre, 1,96 Meter) nach langer Verletzungspause in der vergangenen Saison wieder topfit, bei Trier startet Dexter Akanno (25, 1,95), der seine Tryout-Phase bei den Gladiatoren erfolgreich gemeistert hat, auf der kleinen Flügelposition in seine erste Profi-Saison. Noch ein paar Jährchen mehr an Erfahrung kann DeAndre Lansdowne (36 Jahre) in die Waagschale werfen, der den Weg aus Chemnitz nach Rostock gefunden hat. Ihm gegenüber steht auf der Eins in Eli Brooks (26, kam aus Oldenburg) ebenfalls eine Neuverpflichtung im Team.
Zahlen, bitte: Offensiv sind beide Teams bereits in der neuen Saison angekommen: Trier erzielte zum Pflichtspielauftakt in Tübingen 87, Rostock gar 101 Punkte in Hagen. Die Feld- (49 Prozent) und Freiwurfquote (71) der Gladiators war schon passabel, einzig die Quote aus der Distanz (27 Prozent Dreierquote) ist ausbaufähig. Extrem gute Quoten legte Rostock in Hagen auf: 52 Prozent Zweier-, 50 Prozent Dreier- und 81 Prozent Freiwurfquote sind Zahlen, die die SEAWOLVES nur zu gern konservieren würden. Schwartz traf fünf seiner sieben Dreier, van Vliet drei von vier.
Die ewige Bilanz: In der ersten Liga standen sich Trier und Rostock noch nie gegenüber, wohl aber in der ProA. Das letzte Aufeinandertreffen datiert aus der Rostocker Aufstiegssaison 2021/22 vom 14. Januar 2022, als Rostock mit 88:80 in Trier gewann; das Hinspiel endete ebenfalls mit einem SEAWOLVES-Erfolg (91:81).
Rekordverdächtig: Triers Headcoach Jacques Schneider ist einer von sechs deutschen BBL-Cheftrainern, die zum Start der 60. Saison an der Seitenlinie stehen (neben Benka Barloschky, Anton Gavel, Björn Harmsen, Christian Held und Klaus Perwas). Das gab es zuletzt beim Start der Saison 2014/15. Kurios ist außerdem, dass die anderen zwölf Trainer aus zwölf verschiedenen Nationen stammen: Gordon Herbert (Kanada), Ty Harrelson (USA), Danny Jansson (Finnland), Sasa Filipovski (Slowenien), Konstantinos Papazoglou (Griechenland), Rodrigo Pastore (Argentinien), Pedro Calles (Spanien), Marco Ramondino (Italien), Predrag Krunic (Bosnien), Przemyslaw Frasunkiewicz (Polen), Mikko Riipinen (Schweden), Marko Stankovic (Serbien).
Im Blick des Bundestrainers: Lieber Alex Mumbru, bitte habe im Augenblick niemanden und nichts im Blick, außer Deiner Gesundheit. Die deutsche Basketball-Gemeinde wünscht Dir gute Besserung!
Under pressure: Ende November beginnt für die A-Nationalmannschaft die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2027 in Katar. Klar ist schon jetzt, dass Bundestrainer Alex Mumbru wohl auf alle EM-Helden verzichten muss. Neben den NBA-Spielern werden aller Voraussicht nach auch die EuroLeague-Spieler fehlen, da aufgrund der Expansion auf 20 Teams die beste Liga Europas keine Rücksicht auf die Länderspielfenster der FIBA nimmt. Eine Chance für die Spieler aus der zweiten und dritten Reihe, sich zu zeigen? Wie beispielsweise Robin Amaize. Der Forward könnte seinen acht Länderspielen bald weitere hinzufügen, sollte er nominiert werden. In Dominic Lockhart, der schon Nationalmannschaftsluft geschnuppert hat (Debüt 2017), und Elias Baggette, der im Sommer Spielmacher bei der A2-Nationalmannschaft bei den FISU World University Games 2025 war, könnten sich zwei weitere Rostocker Chancen auf die A-Natio ausrechnen.
Der nächste Schritt: Apropos Nationalmannschaft: Und wer soll in Abwesenheit von Theis, Thiemann, Voigtmann, den da Silvas, Kratzer, Hartenstein, Hukporti und der College-Spieler Steinbach, Grünloh, Fru … eigentlich die Rebounds holen? Etwa der junge Bent Leuchten (22, 2,14 Meter), der 2024 unter dem damaligen Bundestrainer Gordon Herbert Teil des GLOBL-JAM-Team war und nun seine erste BBL-Saison in Rostock spielt? Nichts scheint unmöglich.
Alte Bekannte: Behnam Yakhchali trug in der Saison 2020/21 das Rostocker Trikot. Der damalige SEAWOLVES-Headcoach Dirk Bauermann kannte den iranischen Nationalspieler aus seiner Tätigkeit als Nationaltrainer des Irans und lotste ihn nach Deutschland. Yakhchali war mit 17,2 Punkten pro Spiel 20/21 Rostocks Topscorer.
Weise Worte: „Unser Etat dürfte der kleinste der Liga sein“, so die Vermutung von Achim Schmitz, Präsident der Gladiators, gegenüber dem SWR. Die Playoffs und der Einzug in die K.-o.-Runde im Europe Cup haben derweil die SEAWOLVES im Visier. „Wir sind sehr zufrieden mit unserer Vorbereitung. Wir hatten kleine Herausforderungen zu überwinden, wie zum Beispiel, dass unser Nationalspieler Andy van Vliet erst später ins Mannschaftstraining eingestiegen ist. Wir sind immer noch dabei, uns als Mannschaft zu finden, fühlen uns aber bereit und hoffen, dass wir uns bestmöglich auf die anstehende schwere Saison als Mannschaft vorbereitet haben“, sagt Headcoach Przemyslaw Frasunkiewicz gegenüber dem Nordkurier.
In Europa und weltweit – German Basketball is mad sexy: 75 Länderspiele zwischen 2009 und 2020 stehen in der Vita von Maik Zirbes. Sein Debüt in der A-Nationalmannschaft feierte er im Alter von 19 Jahren, zur folgenden Europameisterschaft 2009 in Polen wurde er vom damaligen Nationaltrainer Dirk Bauermann allerdings nicht nominiert. EM-Luft schnupperte Zirbes 2013 in Slowenien, wo Deutschland nicht über die Vorrunde hinauskam. Das Turnier 2015 verpasste er verletzungsbedingt. Mit der Rückkehr seines Heimatklubs in die erste Liga schließt sich für den Big Man, der 2009 mit Trier sein BBL-Debüt gefeiert hatte, der Kreis. Größere Erfolge mit der Nationalmannschaft feierte ein anderer, in Trier geborener Nationalspieler: Johannes Thiemann darf sich Welt- und Europameister nennen – und ist deswegen „mad sexy“!
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Sonntag, 28. September, ab 14:45 Uhr live hier bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Christoph Knieper. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans und bietet anlässlich des EM-Goldes der DBB-Auswahl vom 23. bis zum 28. September zum BBL-Saisonstart ein vergünstigtes Monats-Abo für fünf statt regulär 17,50 Euro an – hier gibt es alle Details zu dem Angebot.
Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League, des FIBA Europe Cups und der amerikanischen Collegeliga NCAA aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn Plattform und im Anschluss über die Dyn Social-Media-Kanäle frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.