Rekordverdächtig: Seit der Wiedereinführung der eingleisigen Liga zur Saison 1995/96 haben es nur vier Aufsteiger geschafft, ihre ersten vier Ligaspiele zu gewinnen: Frankfurt (1999/00), Würzburg (2015/15), Rostock (2022/23) und jetzt eben die VET-CONCEPT Gladiators Trier. Sollte das Team von Jacques Schneider, seines Zeichens jüngster BBL-Headcoach dieser Saison, am Freitag auch die EWE Baskets Oldenburg bezwingen, hätte man diesen Rekord der vergangenen 30 Jahre für sich alleine.
Der Spieltag der Rückkehrer: In allen acht Partien des fünften Spieltags kehren BBL-Akteure an die Stätte zurück, wo sie früher aktiv waren. An erster Stelle zu nennen ist dabei Triers Zentralgestirn Eli Brooks (16,5 PPG, 4,8 APG, 3,0 RPG), der vergangene Saison in Oldenburg in 16 Partien (auch verletzungsbedingt) nur magere 17 Minuten im Schnitt bekam. Jetzt kehrt er zurück als strahlender Anführer der VET-CONCEPT Gladiators Trier und wird zeigen wollen, wie gut es mit ihm bei seinem neuen Team läuft. Der Aufsteiger ist neben Meister Bayern München der einzige national ungeschlagene Klub. Das und die Rückkehr von Brooks machen das Spiel für Oldenburg zu einem mit …
… besonderer Brisanz, denn die EWE Baskets feierten am vergangenen Wochenende zwar das dringend benötigte Erfolgserlebnis beim hauchdünnen 61:60 über die Fitness First Würzburg Baskets, im Ligabetrieb sind die Niedersachsen nach vier Spieltagen aber immer noch sieglos, obwohl die Playoffs als Ziel ausgegeben waren. Besonders bitter: Drei der vier Saisonniederlagen kassierte die Mannschaft von Headcoach Predrag Krunic in der stets ausverkauften EWE Arena. Der Hitchcock gegen Würzburg im Pokal bewies aber, dass die Oldenburger vor heimischem Publikum doch noch siegen können. Als extrem heimstark präsentieren sich im Gegensatz dazu die VET-CONCEPT Gladiators Trier, die ihre drei Partien vor eigenem Publikum gewannen und zudem noch über die Telekom Baskets Bonn in das Pokal-Viertelfinale einzogen. Dass sich der Aufsteiger auch auswärts als robust erweist, bewies er beim grandiosen 97:92-Erfolg am zweiten Spieltag beim vom früheren Oldenburger Trainer Pedro Calles gecoachten ALBA BERLIN.
Status Quo: Gut, dass Oldenburgs Sieg im Pokal die Erinnerung an die jüngste Heimpleite gegen Aufsteiger Science City Jena, bei der man zwischenzeitlich mit 27 Punkten im Hintertreffen lag, verblassen ließ. Trier fuhr hingegen in der vor der Saison als „Schlüsselspiel, wo wir den ersten Saisonsieg einfahren wollten“ (Headcoach Jacques Schneider) bezeichneten Partie gegen die Basketball Löwen Braunschweig schon den vierten Erfolg ein.

Duell im Fokus: Alte Schule, harte Schule: Wenn Filip Stanic und Maik Zirbes unter den Körben zusammenkrachen, ist eigentlich Helmpflicht angesagt. Die beiden Big Men – Stanic mit 2,06 Meter und 120 Kilo, Zirbes mit 2,08 Meter und 115 Kilo – sind Center im besten klassischen Sinn, die ihre Physis einzusetzen wissen. Der Euroleague-gestählte Trierer bringt mit 35 Jahren jede Menge Erfahrung mit, Stanic ist acht Jahre jünger und ein wenig wendiger als sein Trierer Pendant. Allerdings durchlebt Zirbes derzeit seinen dritten Frühling: In durchschnittlich 17 Minuten kommt er auf 7,5 Punkte und 7,0 Rebounds, Stanic in 16 Minuten auf 7,5 Zähler und 4,8 Rebounds pro Partie.
Zahlen, bitte: Die Trierer sind das reboundstärkste Team der Liga: 43,5 Abpraller pro Partie sammeln die Moselstädter pro Spiel ein. „Dabei wurden uns vor der Saison Länge und Athletik auf den großen Positionen abgesprochen“, erinnert sich Triers Headcoach Schneider. Neben Zirbes ist es vor allem Neuverpflichtung Urald King, der unter den Brettern wertvolle Arbeit leistet und auf 6,8 Rebounds kommt. Zirbes und King sind damit unter den zehn besten Reboundern der Liga.
Die ewige Bilanz: ... ist ausgeglichen: 17 Spiele gewann bislang Oldenburg, 17 Trier.
Meilensteine: Brian Fobbs fehlen noch drei Dreier bis 100, Seth Hinrichs noch zwei Dreier bis 100.
Am Rande der Bande: Bei den EWE Baskets Oldenburg mussten gegen Würzburg weiterhin die verletzten Akteure Dakarai Tucker und Kyle Lofton zuschauen.
Alte Bekannte: Nicht ganz so frisch wie bei Eli Brooks sind die Erinnerungen an Oldenburg bei Triers Co-Trainer Ralph Held und Don Beck, aktuell „President of Basketball Operations“ bei den Gladiators, nicht mehr, aber sie gibt es. Im Sommer 2002 war Held aus Trier nach Oldenburg gekommen, wo er gleich vier Headcoaches als Co-Trainer zur Seite stand: seinem heutigen Trierer Kollegen Don Beck, der von 2002 bis 2007 Cheftrainer bei den EWE Baskets war, sowie Predrag Krunic, Sebastian Machowski und Mladen Drijencic. Im Sommer 2009 feierte Held mit dem Team die Deutsche Meisterschaft, wurde 2013 Dritter in der EuroChallenge und im April 2015 erneut Deutscher Pokalsieger. 2012 war Held zudem zeitweise Interims-Headcoach in Oldenburg. Experte Stefan Koch wirft in seiner neuen Kolumne einen Blick auf die zu erwartenden großen Emotionen bei der Rückkehr des Trierer Trios nach Oldenburg.

Weise Worte: „Wir haben alles gegeben und uns den Sieg im Pokal verdient. Nach dem langsamen Start und dem zweistelligen Rückstand hatten unsere Fans eine große Rolle im Spiel. Die Mannschaft hat die Unterstützung die ganze Zeit gespürt und das war nach der letzten Woche enorm wichtig. Das war aus mehreren Gründen ein ganz wichtiger Sieg, für das Weiterkommen im Pokal, aber auch für die nächsten Spiele in der BBL. Wir müssen die positiven Aspekte in die nächste Trainingswoche mitnehmen und uns auf Trier vorbereiten“, sagte Oldenburgs Headcoach Predrag Krunic nach dem Pokalsieg gegen Würzburg.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Freitag, 24. Oktober, ab 19:45 Uhr live hier bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Arne Malsch. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans und überträgt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals, der Toyota Damen Basketball Bundesliga sowie Spiele der Basketball Champions League, der amerikanischen Collegeliga NCAA und der ING 3x3 Tour aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sind. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TV verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.

















