Die MLP Academics Heidelberg weisen aufopferungsvoll kämpfende Göttinger nach hartem Kampf mit 93:86 in die Schranken und bleiben auf einem direkten Playoff-Platz. Die Niedersachsen können sich von ihrer guten Leistung erneut nichts kaufen und bleiben abgeschlagenes Liga-Schlusslicht.
Spielverlauf und Wendepunkt: Die Gastgeber fanden früh ihren Rhythmus und führten nach zwölf Minuten mit 30:17. Heidelbergs Damariae Horne war anfangs in Spiellaune und steuerte bis dahin zehn Punkte bei. Wer nun bei Göttingen wieder einen Einbruch wie im jüngsten Ligaspiel gegen Vechta, als die „Veilchen“ zur Pause schon 60 Punkte kassiert hatten, erwartete, irrte. Göttingen rackerte unter den Körben und hatte bis Mitte des zweiten Viertels schon 15 Rebounds gesammelt (Heidelberg acht). Collin Welp verkürzte auf 22:30 (15. Minute), Tra Holder traf einen Dreier zum 27:33 (15.).
Göttingen war auf Augenhöhe, und in der zweiten Halbzeit sollte es noch besser kommen für die Gäste: Bis zu acht Punkten betrug die Führung für Göttingen Mitte des dritten Viertels, und die Heidelberger Fans im prächtig gefüllten SNP Dome wurden unruhig. Göttingens größtes Handicap war zu diesem Zeitpunkt die Foulbelastung: Marcus Shaver Jr. kassierte in der 23. Minute bereits sein viertes Foul, Kostja Mushidi Sekunden später sein drittes. Auf der anderen Seite hatte Heidelbergs Coach Danny Jansson Horne nach dem vierten Foul vorsorglich auf die Bank beordern müssen. Insgesamt verteilten die Unparteiischen 59 Fouls.
Bis zum Ende des dritten Viertels rissen sich die Academics wieder zusammen und eroberten eine knappe 68:64-Führung vor dem Schlussabschnitt. Hier führten die Hausherren anderthalb Minuten vor Schluss bereits mit zehn Punkten (86:76), ehe sie noch einmal zittern mussten: Göttingen gab sich nicht auf, kam dank eines Dreiers von Mathis Mönninghoff und eines Korblegers von Chuba Ohams 55 Sekunden vor Schluss auf 81:86 heran; ein technisches Foul gegen Mönninghoff und die Coolness von Ryan Mikesell und Osun Osunniyi an der Freiwurflinie besiegelten dann Göttingens 21. Niederlage im 22. Spiel.
Duell im Fokus: Osun Osunniyi stach sein Gegenüber auf Göttinger Seite, Demajeo Wiggins, an diesem Nachmittag klar aus. Heidelbergs Big Man war mit 23 Punkten Topscorer der Partie, dazu angelte er sich noch sieben Rebounds. Wiggins blieb mit sieben Punkten und vier Rebounds deutlich unter seinem Saisonschnitt von 12,1 PPG und 10,6 RPG.

Zahlen, bitte: Heidelbergs Sieg war trotz Osunniyis Performance eine Mannschaftsleistung: Sechs Heidelberger punkteten zweistellig.
Spieler der Partie: Mit einem Effektivitätswert von 30 stach Osunniyi auch in dieser Kategorie heraus. Zusätzlich zu seinen 23 Punkten und sieben Rebounds traf er alle seine sieben Versuche aus dem Feld, neun von elf Freiwürfen und kam noch auf zwei Blocks.
Die Deutschen: Erol Ersek kam für Heidelberg auf elf Zähler, Marcel Keßen auf vier und Niklas Würzner auf zwei. Für Göttingen war Mathis Mönninghoff mit 15 Punkten bester Deutscher. Collin Welp kam auf zehn, Kostja Mushidi auf acht Punkte.
Am Rande der Bande: ... saß unter anderem der ehemalige Handball-Nationalspieler Uwe Gensheimer, der insgesamt 18 Jahre für die Rhein-Neckar Löwen gespielt hatte.
Wie geht’s weiter: Heidelberg tritt am kommenden Sonntag bei den Baskets aus Bamberg an, Göttingen empfängt kam selben Tag zu Hause die Telekom Baskets Bonn.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem Youtube-Kanal von Dyn und der Liga.