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Home/Newscenter/Pokalwochenende als Höhepunkt der Saison: Liefern Frankfurt und Bamberg im Halbfinale wieder einen Krimi wie zu besten Zeiten?

VorberichtePokalwochenende als Höhepunkt der Saison: Liefern Frankfurt und Bamberg im Halbfinale wieder einen Krimi wie zu besten Zeiten?

14. Februar 2025
Egal, ob die SKYLINERS aus Frankfurt oder die Bamberg Baskets das Halbfinale beim VIMODROM TOP FOUR gewinnen, ein Team aus dem unteren Tabellendrittel wird tatsächlich die Chance auf den Titel haben und den Pokal somit mehr denn je als Lichtblick einer sonst eher trüben Saison nehmen. Während die Bamberger im Ligabetrieb derzeit 14. sind, rangieren die Frankfurter auf dem vorletzten Platz …

Die besondere Brisanz: Egal, ob die SKYLINERS aus Frankfurt oder die Bamberg Baskets das Halbfinale beim VIMODROM TOP FOUR gewinnen, ein Team aus dem unteren Tabellendrittel wird tatsächlich die Chance auf den Titel haben und den Pokal somit mehr denn je als Lichtblick einer sonst eher trüben Saison nehmen. Während die Bamberger im Ligabetrieb derzeit 14. sind, rangieren die Frankfurter auf dem vorletzten Platz …

Status Quo: … haben aber dennoch das Abstiegsgespenst nicht direkt im Nacken. Denn nach dem 95:94-Krimi-Erfolg gegen die BG Göttingen hat das Team von Headcoach Denis Wucherer vier Siege Vorsprung auf den Tabellenletzten aus Göttingen und auch den direkten Vergleich gewonnen. Zum ersten Mal in dieser Saison hatten die Frankfurter damit zwei Partien nacheinander gewonnen. Die Generalprobe für das TOP FOUR gegen den FC Bayern München Basketball am Dienstagabend ging mit 56:70 jedoch verloren. Weniger Punkte in einem Spiel haben die Hessen in dieser Saison nicht erzielt. Ein genauer Blick auf die Wucherer-Truppe gibt es hier in der Team-Analyse. Die Bamberger gewannen auch zwei Spiele in Serie, mit 87:69 gegen den SYNTAINICS MBC und damit gegen einen anderen Pokal-Halbfinalisten sowie mit 103:85 gegen die EWE Baskets Oldenburg überzeugend. Doch auch den Oberfranken missglückte die Pokal-Generalprobe, mit 93:98 mussten sie sich im Franken-Derby gegen Würzburg nach Verlängerung geschlagen geben. Eine Analyse zur Gavel-Mannschaft gibt es hier in der Team-Vorschau.

Duell im Fokus: Auf der Suche nach einem Pokal-Helden wurden die Bamberger bislang bei Ronaldo Segu fündig: Beim 103:100-Erfolg im Achtelfinale gegen Ulm traf der Point Guard den Buzzerbeater-Dreier zum Sieg, während Kyle Lofton mit 25 Zählern zum Topscorer avancierte, beim 80:67-Sieg im Viertelfinale gegen Berlin präsentierte sich Segu mit 16 Zählern, acht Assists und sechs Rebounds vielseitig. Auch bei Frankfurt hat sich im Pokal-Wettbewerb bislang ein Anführer herauskristallisiert: Trey Calvin war in allen drei bisherigen Pokalspielen Frankfurter Topscorer und knackte immer die Marke von 20 Zählern (23,3 PPG). Beide werden im direkten Duell auf der Eins aufeinandertreffen, wobei Calvin zuletzt – hinter dem erfahrenen Jordan Theodore – von der Bank aus ins Spiel kam. Suchen die beiden Point Guards Unterstützung, dürften sie im Backcourt fündig werden: In den vergangenen fünf Ligapartien stellten Malik Parsons bei Frankfurt und Noah Locke bei Bamberg die teaminternen Topscorer, Parsons ist das auch über den gesamten Saisonverlauf. Beide beweisen derzeit ein gutes Händchen von Downtown (Locke: 39,0 3P%, Parsons 42,1 3P% in den vergangenen fünf Partien), der Frankfurter Guard spielte sich nach 22 Zählern, acht Rebounds und sieben Assists gegen Göttingen sogar in die Starting Five des 20. Spieltags. Derweil beendeten bei Frankfurt gegen Göttingen in Calvin, Parsons und Theodore drei Guards das Spiel, in seiner aktuellen Kolumne stellt auch Stefan Koch die Qualitäten der Frankfurter Guards im Eins-gegen-Eins heraus. Findet sich auch bei diesem Duell ein Guard als Go-to-Guy? Garantiert.

Setzt Kyle Lofton (mit Ball) seine starke Pokalform auch im Halbfinale gegen die SKYLINERS fort? (Foto: Dmitrij Zibart)

Zahlen, bitte: Nur Heidelberg nimmt im Ligabetrieb weniger Dreier als Frankfurt (24,8 3PA) und Bamberg (23,8 3PA), die Hessen sollten es dabei ruhig häufiger von außen versuchen: Mit 37,6 Prozent weisen sie die beste Dreierquote der Liga auf. Die Bamberger holen sich die zweitmeisten Defensiv-Rebounds (26,6 DPRG) und dürften den Frankfurtern auch deswegen wenige zweite Wurfchancen ermöglichen, da sich die Hessen die wenigsten Offensiv-Rebounds der Liga schnappen (9,2 ORPG).

Die ewige Bilanz hält einige Krimi-Duelle bereit … wie im Pokal-Endspiel 2010, in dem sich Bamberg durch einen 76:75-Sieg zum Pokalsieger krönte. Wenig später standen sich beide Teams auch im Playoff-Finale gegenüber, auch das entschied Bamberg – mit 3-2 – für sich. Das fünfte und letzte Spiel gewannen die Bamberger mit 72:70, damals avancierte Anton Gavel mit 16 Punkten zum Bamberger Topscorer und traf einen wichtigen Crunchtime-Dreier. Auch 2004 und 2005 standen sich beide Clubs in den Finals gegenüber, 2004 holte sich Frankfurt durch ein 3-2 den Titel (durch einen 84:78-Erfolg im fünften Spiel), das Jahr darauf revanchierte sich Bamberg mit 3-2 (dank eines 68:64-Siegs in der fünften Partie). Wenn es also um etwas geht, ist eine Crunchtime bei diesem Duell garantiert. Insgesamt gab es seit der Saison 1999/2000 68 Spiele, von denen Bamberg 46 und Frankfurt 22 gewonnen hat, die vergangenen zehn Aufeinandertreffen gingen allesamt an die Oberfranken. Der letzte Frankfurter Sieg gegen Bamberg datiert auf den 18. April 2019.

Das Ligaspiel Ende September entschieden die Bamberger mit 66:58 in Frankfurt für sich. Die Gäste lagen ab Mitte des ersten Durchgangs fast durchgängig in Führung und setzten sich zu Beginn des vierten Spielabschnitts das erste Mal zweistellig ab. Bamberg ließ in keinem Viertel mehr als 15 Punkte zu und gestattete über die komplette Partie eine Quote von nur 36,9 Prozent aus dem Feld. Bei dieser Defensivschlacht fiel es auch nicht negativ ins Gewicht, dass kein Bamberger mehr als elf Punkte (Kyle Lofton und Ronaldo Segu) erzielte. Beste Frankfurter Werfer waren Trey Calvin und Booker Coplin mit je 16 Punkten.

Die Pokal-Historie: Frankfurt gewann 2000 im ersten Jahr der Vereinsgeschichte, also als Aufsteiger, unter Stefan Koch den Pokal und stand bereits neunmal im TOP FOUR, zuletzt allerdings 2016, schon damals mit Point Guard Jordan Theodore. Die Deutsche Meisterschaft von 2004 und der FIBA Europe von Cup 2016 sind die zwei anderen Titel der Vereinsgeschichte. Headcoach Denis Wucherer gewann als Spieler mit Leverkusen neben vier Meisterschaften auch zweimal den Pokal (1993 und 1995) und 2005 mit dem DBB-Team EM-Silber in Belgrad (123 Länderspiele).

Die Bamberger Basketballer reckten die Pokaltrophäe bereits sechsmal in die Luft (1992, 2010-2012, 2017 und 2019). Seit das TOP FOUR 1993 eingeführt wurde, nahmen die Oberfranken zwölfmal an dem Finalturnier teil. Der dramatische Pokalsieg 2019 gegen Berlin durch einen Dreier von Nikos Zisis war bis dato der letzte Titelgewinn Bambergs. Headcoach Anton Gavel hat in seinem ersten Jahr als BBL-Headcoach Ulm zur Deutschen Meisterschaft und 2024 bis ins Finale des BBL Pokals geführt. Zudem hat er als Spieler mit Bamberg von 2010 bis 2012 das in der Liga historisch einmalige Triple Double (drei Jahre Meister und Pokalsieger) geholt. Darüber hinaus war er auch 2013 Meister mit Bamberg und holte 2018 mit München das Double.

Die Trainer: Es treffen sich also zwei Cheftrainer an der Seitenlinie, die wohl mit auf die beeindruckendsten Spielerkarrieren in unserer Liga verweisen können, deswegen werden sie auch hier in unserem Trainer-Portrait - zusammen mit Münchens Gordon Herbert und Weißenfels' Janis Gailitis - näher beleuchtet. Gavel beendete mit dem FC Bayern seine Spielerkarriere übrigens dort, wo Wucherers BBL-Trainerkarriere (als Assistent) begann. Und Wucherer wiederum startete in Gießen als Trainer dann richtig durch – da, wo auch die Spielerkarriere von Gavel richtig Fahrt aufnahm. Grundsätzlich halten wir fest: Wenn es um Siegertypen unserer Liga geht, stehen diese beiden BBL-Legenden ganz weit vorne. Dabei haben sie zwei der renommiertesten Co-Trainer der Liga an ihrer Seite: Gavel setzt in Bamberg auf Arne Woltmann, Wucherer in Frankfurter auf Klaus Perwas.

Am Rande der Bande: Die Frankfurter mussten zuletzt auf Einaras Tubutis (Rückenprobleme) und Jordan Theodore (Knöchelblessur) verzichten. Booker Coplin steht den Hessen auf Grund der Suspendierung seitens der NADA nicht zur Verfügung, dafür steht der nachverpflichtete Marcus Domask seit Freitagabend im Kader. Bei Bamberg fehlen derzeit Karsten Tadda und Kevin Wohlrath.

Im Blick des Bundestrainers: Zwar wurde Filip Stanic nicht für das kommende Länderspielfenster nominiert, schließlich sind einige EuroLeague-Akteure verfügbar, Bundestrainer Alex Mumbru wird Stanic' Leistung in dieser Saison sicherlich dennoch honoriert haben. Der Bamberger Center stellt derzeit den vierteffektivsten deutschen Spieler, unter einheimischen Akteuren ist Stanic zudem bester Rebounder (7,5 RPG). Mit 16 Punkten und zehn Rebounds markierte der 27-Jährige gegen Oldenburg sein zweites Double-Double der Saison. Noch bemerkenswerter: Stanic nahm und traf den ersten Dreier seiner Bundesligalaufbahn. In den vergangenen vier Partien markiert der Stanic im Schnitt ein Double-Double (14,5 PPG, 10,0 RPG).

Karsten Tadda und Patrick Heckmann spielten 2023/2024 gemeinsam in Bamberg. Tadda holte mit den Franken von 2010 bis 2012 dreimal den Pokal, Heckmann zweimal (2017 und 2019). Foto: Harry Langer

Alte Bekannte: Frankfurts Patrick Heckmann war insgesamt sieben Jahre für Bamberg aktiv, unter anderem einschließlich der vergangenen Saison. Mit den Oberfranken gewann Heckmann zweimal die Meisterschaft (2016, 2017) und zweimal den Pokal (2017, 2019). Mit Bambergs Moritz Krimmer hat Heckmann auch eine Ulmer Vergangenheit (2019 bis 2021), Krimmer kennt aus Ulmer Zeiten auch Christoph Philipps und Timo Lanmüller. Bambergs Karsten Tadda spielte unter dem jetzigen Frankfurter Trainer Denis Wucherer in Gießen (2015/16). Tadda ist übrigens der Bamberger Titelhamster: mit fünf Meisterschaften (2010, 2011, 2012, 2013, 2015) und drei Pokalsiegen (2010, 2011, 2012).

M/W/D – German Basketball is mad sexy: Bei den zuvor erwähnten Final-Duellen 2004 und 2005 stand bei Bamberg Dirk Bauermann an der Seitenlinie, 2010 war Chris Fleming Bamberger Trainer. Im Playoff-Finale stand ihm gegenüber der damalige Frankfurter Headcoach Gordon Herbert. Das macht, genau, gleich drei ehemalige DBB-Bundestrainer, deren Nationalmannschaften vor allem in Bauermanns und Herberts Fall auch sehr erfolgreich waren. In Bamberg und Frankfurt wusste man also schon damals: German Basketball is gonna be mad sexy!

Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag ab 18.40 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Florian von Stackelberg, es moderiert Annet Sattler. Als Experte ist Heiko Schaffartzik am Mikro. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League und des FIBA Europe Cups aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.

Die Partie wird – wie auch das zweite Halbfinale und das Endspiel – als kommentierter Livestream hier auf Sportschau.de zu sehen sein. Sollten die Frankfurter das Endspiel um den BBL Pokal erreichen, so würde der Hessische Rundfunk diese Partie im dritten Programm übertragen. Der Mitteldeutsche Rundfunk strahlt derweil das erste Halbfinale zwischen München und Weißenfels aus und würde das auch bei einer Weißenfelser Final-Teilnahme tun.