Die besondere Brisanz: Jetzt findet auch unser Tabellenrechner keine Chance mehr für die SKYLINERS, noch die Play-Ins zu erreichen. Ist damit für den Rest der Saison die Luft aus der Frankfurter Saison raus? Offenbar nicht, denn seit die Hessen den Klassenerhalt sicher haben, spielen sie befreit ihren besten Basketball und haben dabei entdeckt, dass man auch als Spielverderber in der easyCredit BBL noch viel Spaß haben kann. In der vergangenen Woche warfen sie erst die Oldenburger aus der Spur in Richtung Postseason und drei Tage später auch die Bonner. Am Donnerstag im Nachholspiel zwangen sie den Tabellensechsten Rostock in eine Verlängerung. Stolpert auch die Berliner Aufholjagd in der Tabelle über die SKYLINERS?
Status quo: Der Trip in die Hauptstadt wird für die Hessen, die mit 8-19 Siegen Vorletzter sind, vor diesem Hintergrund zum stressfreien Osterausflug. Die Berliner sind mit 14-13 Siegen als Zehnter im Kampf um einen Platz in der Postseason hingegen auf jeden Sieg angewiesen. Eine Niederlage in eigener Halle gegen den Vorletzten würde an der Spree einen dicken Strich durch alle Kalkulationen machen. Ein Sieg am Ostersonntag würde hingegen sogar die Chancen auf den sechsten Platz und die direkte Qualifikation für die Playoffs am Leben erhalten.
Duell im Fokus: In Martin Hermannsson (30) und Jordan Theodore (35) vertrauen sowohl ALBA BERLIN als auch die SKYLINERS im Spielaufbau auf zwei erfahrene Spielmacher, die das Team mit weiser Spielübersicht dirigieren. Beide – vor allem Theodore – sind weitgereist, kehrten aber im vergangenen Jahr (Hermannsson im Januar und Theodore im Oktober) nach Berlin bzw. Frankfurt zurück, wo sie schon in früheren Saisons zu Hause waren. So wie Hermannsson mit 10,3 Punkten und 5,5 Assists (in im Schnitt 22 Minuten) Ordnung ins Berliner Spiel bringt, tut das Theodore mit 12,4 Punkten und 4,2 Assists (in im Schnitt 29 Minuten) bei den SKYLINERS.

Alte Bekannte: Unter dem Frankfurter Korb stehen zwei ehemalige Berliner. Kapitän Lorenz Brenneke wuchs in seiner Heimatstadt in der ALBA-Jugend auf und feierte als zwölfter Mann mit den ALBA-Profis 2020 das Double und 2021 die Meisterschaft, bevor er sich den SKYLINERS anschloss. Auch der in Münster geborene Jakob Knauf wurde von 2004 bis 2018 bei ALBA und dem Kooperationspartner Lok Bernau groß.
Zahlen, bitte: Dass Trey Calvin und Christoph Philipps bis zum Saisonende ausfallen und Duke Deen keinen Bock auf Frankfurt hat, zwingt SKYLINERS-Trainer Klaus Perwas zu einer noch kürzeren Rotation. Aktuell (in den letzten fünf Spielen) standen Jordan Theodore, Malik Parsons und Marcus Domask dabei im Schnitt rund 30 Minuten auf dem Parkett. Bei den Berlinern sind in einer viel längeren Rotation aktuell Matt Thomas (im Schnitt 23 Minuten), Justin Bean und Malte Delow (je 22) sowie Martin Hermannsson (21) die einzigen, die überhaupt länger als 20 Minuten pro Spiel auf dem Parkett stehen.
Rekordverdächtig: Matt Thomas übertrumpfte am Mittwoch mit seinen 9/11 Dreiern gegen Bonn nicht nur den bisherigen Berliner Saisonrekord von Jonas Mattisseck (6/10 im November gegen Ulm), sondern stellte auch den ewigen Berliner Rekord von Mike Penberthy (9/10 Dreier vor zwanzig Jahren gegen Ludwigsburg) ein. Auch als Team markierten die 14/26 Dreier gegen Bonn eine neue Berliner Saisonbestmarke. Wie früher unter Israel Gonzalez nehmen die Berliner auch unter Pedro Calles pro Spiel nur 26 Würfe aus der Distanz, treffen sie aber in den sechs Spielen seit dem Trainerwechsel zu 43,6 Prozent. Unter Israel Gonzalez betrug ALBAs Dreierquote nur 29,4 Prozent.
Die ewige Bilanz: Seit 1999 gab es in der ersten Liga und dem Pokal 85 Pflichtspiele zwischen diesen beiden Klubs, wobei Berlin 55 Partien gewann und Frankfurt 30. Der erste Frankfurter Sieg über die Berliner im Pokalfinale 2000 in Frankfurt (76:68) war gleich ein ganz großer. Im Pokalfinale 2002 sowie bei den TOP4-Turnieren 2009, 2016 und 2019 triumphierten stets die Berliner. In den Playoffs duellierten sich beide Teams bis 2016 dreimal im Halbfinale (2-1 für Berlin) und viermal im Viertelfinale (2-2).
Das Hinspiel: Nach einem Berliner 15:2-Blitzstart wurde das Spiel am 12. Januar in Frankfurt zu einer Art „Katz und Maus“. Die Frankfurter kamen zwar mit Jordan Theodore (13) und Einaris Tubutis (14) noch zweimal auf vier Zähler und nach dem Seitenwechsel sogar auf 43:46 heran, aber ALBA setzte sich immer wieder ab und gewann am Ende mit 25 Punkten von Matt Thomas 75:61.
Meilensteine: Louis Olinde fehlen noch fünf getroffene Würfe bis 500. Jonas Mattisseck fehlen noch vier Assists bis 250 und 17 Punkte bis 1.000.
Am Rande der Bande: Trainer Pedro Calles steht angesichts von acht Importspielern weiter vor der Qual, wen er spielen lässt. In den letzten Spielen sind neben dem angeschlagenen Matteo Spagnolo auch Gabriele Procida und Robert Baker aus der Rotation gefallen. Bei den SKYLINERS musste Klaus Perwas am Donnerstag gegen Rostock neben den Langzeitverletzten Calvin und Philipps auch ohne den unter Rückenproblemen leidenden Einaris Tubutis auskommen.
Weise Worte: "Leider ist es so, dass man aus Niederlagen mehr lernt als aus Siegen" tröstete sich Klaus Perwas nach der unglücklichen Overtime-Niederlage am Donnerstag gegen Rostock. Die Früchte des Lehrgelds könnte der Interimstrainer in der kommenden Saison ernten, denn in Frankfurt denken Perwas und die SKYLINERS mittlerweile laut darüber nach, den langjährigen Assistenztrainer auch über die Sommerpause hinaus in der Rolle des Cheftrainers zu belassen.
M/W/D – German Basketball is mad sexy: Seinen ersten großen Erfolg feierte Lorenz Brenneke 2018 im ALBA-Trikot mit dem Gewinn der NBBL. Die Berliner erste Fünf im Finale gegen die Young RASTA Dragons (77:68) war damals schon mad sexy: Jonas Mattisseck und Malte Delow im Backcourt, Franz Wagner auf dem Flügel sowie Lorenz Brenneke und Kresimir Nikic im Frontcourt.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird Sonntag ab 17:45 Uhr live bei Dyn übertragen. Chris Schmidt kommentiert. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League, des FIBA Europe Cups und der amerikanischen Collegeliga NCAA aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.