Die besondere Brisanz: Die MHP RIESEN Ludwigsburg kämpfen um das Erreichen der Playoffs oder, im Minimalfall, der Play-Ins. Die Frage allerdings ist: Geht den Barockstädtern auf den letzten Metern der Hauptrunde die Luft aus? Und: Ist der Effekt des Trainerwechsels schon nach zwei Wochen verpufft? Fakt ist: Ludwigsburg hat die jüngsten beiden Spiele verloren, 89:94 gegen die ROSTOCK SEAWOLVES und 63:79 am vergangenen Wochenende gegen ALBA BERLIN, zwei direkte Konkurrenten im Kampf um die Postseason. Waren die 89 erzielten Punkte gegen Rostock ein Hoffnungsschimmer, dass der zuvor notorisch stotternd laufende Offensivmotor mal richtig durchgepustet wurde, waren die 63 Pünktchen gegen ALBA direkt wieder ein Kolbenfresser. Dabei schienen die Ludwigsburger durch den Trainerwechsel wieder Super statt Diesel zu tanken: Unter dem neuen Headcoach Lars Masell, der Ende März das Amt von John Patrick übernommen hatte, gewannen die RIESEN bei Masells offiziellem Debüt als Cheftrainer (er hatte schon während der Saison viermal für den erkrankten Patrick in der Verantwortung an der Seitenlinie gestanden) bei RASTA Vechta trotz zwischenzeitlichen 21-Punkte-Rückstands noch mit 70:64. Beim seit dem Wochenende feststehenden Absteiger BG Göttingen ist ein Sieg Pflicht, wollen die Schwaben noch ernsthaft in den Kampf um die Postseason eingreifen. Ob und wie das gelingen kann, zeigt unser Tabellenrechner.
Status Quo: Ludwigsburg hatte, wie erwähnt, einen empfindlichen Rückschlag im Heimspiel gegen Berlin erlitten. Mit einer Bilanz von 12-14 sind die MHP RIESEN aktuell Tabellenzwölfter mit zwei Siegen Rückstand auf die Play-In-Plätze. Göttingen wurde vom niedersächsischen Rivalen Basketball Löwen Braunschweig und die deutliche 77:101-Niederlage in die ProA geschickt. Die Tageszeitung HNA gibt schon einmal einen Ausblick auf die kommende Göttinger Zweitliga-Saison - und auf das Jubiläum von Mathis Mönninghoff (siehe auch "Meilensteine").

Duell im Fokus: Ludwigsburg braucht dringend den Hunter Maldonado aus der Partie gegen Rostock, um offensive Gefahr auszustrahlen. 24 Punkte gelangen dem Shooting Guard bei der knappen Niederlage gegen die Ostseestädter, er traf dabei fünf seiner zehn Dreierversuche. Eine Woche später gegen Berlin enttäuschte Maldonado mit zwei Punkten und einer Feldwurfquote von nicht einmal 17 Prozent. Im Schnitt kommt der US-Amerikaner auf 8,9 Punkte, 3,9 Rebounds und 1,7 Assists pro Spiel – und damit auf ähnliche Zahlen wie Göttingens Kostja Mushidi. Der 26-Jährige, dessen Verbleib in Niedersachsen noch offen zu sein scheint, kommt im Saisonmittel auf 11,0 Punkte, 2,7 Rebounds und 2,3 Assists. Zu welchem offensiven Output der AST-MVP von 2016 fähig ist, bewies er mit seiner Karriere-Bestleistung von 29 Punkten Anfang Februar im damaligen „Abstiegsendspiel“ in Frankfurt (welches Göttingen verlor). Fest steht: Beide Klubs brauchen ihre Shooter in Bestform, soll es mit einem Sieg – im Falle von Göttingen erst der zweite der Saison – klappen.
Zahlen, bitte: Ludwigsburg ist gleich in zwei Kategorien führend – allerdings am falschen Ende: Die 74,6 erzielten Punkte pro Spiel sind genauso wie die 13,2 Assists die schlechtesten Werte der Liga.
Die ewige Bilanz: Göttingen braucht jede Aufmunterung, die es kriegen kann – die ewige Bilanz ist keine: Mit 20-11 fällt diese klar für Ludwigsburg aus, acht der vergangenen zehn Spiele gingen an die Schwaben …
… das Hinspiel also ebenfalls, das mit 91:62 eine deutliche Angelegenheit war.
Meilensteine: Die Umstände zu seinem 400. Spiel hätte sich Mathis Mönninghoff wahrscheinlich anders vorgestellt, aber mit der Partie gegen Ludwigsburg feiert er dieses runde Jubiläum. Derweil fehlen Collin Welp noch sieben getroffene Würfe bis 250. Ludwigsburgs Jonas Wohlfarth-Bottermann fehlen noch ein Assist bis 200 und sieben getroffene Freiwürfe bis 500.
Rekordverdächtig: Machen es die Göttinger Tübingen nach? Diese waren in der Saison 2017/18 mit nur einem Sieg und 33 Niederlagen abgestiegen. Kleiner Trost für die Göttinger: So viele Niederlagen können es in dieser „Siebzehner-Liga“ nicht werden. Auch die Ludwigsburger arbeiten an einem zweifelhaften Rekord: Ihre 25,7 Prozent von der Dreierlinie sind der schlechteste Wert in der seit 1998 geführten digitalen Statistik-Datenbank. Bisheriges Schlusslicht in dieser Kategorie ist die BG Karlsruhe, die in der Saison 2004/05 27,4 Prozent ihrer Dreierwürfe traf.
Am Rande der Bande: „Ich verspreche, weiterhin mein Bestes zu geben“, sagte Ludwigsburgs Kapitän Yorman Polas Bartolo vor dem Spiel gegen ALBA BERLIN und verlängerte seinen Vertrag bei den MHP RIESEN um ein Jahr (plus Option für ein weiteres). Bartolo wird also als 40-Jähriger in die neue Saison gehen, denn am 8. August feiert er runden Geburtstag. Somit haben insgesamt sechs Ludwigsburger schon einen Vertrag für nächste Saison – neben Bartolo sind das Jonas Wohlfarth-Bottermann, Brandon Tischler, Julis Baumer, Simon Feneberg und Lenny Anigbata, weiß die Stuttgarter Zeitung. Für Johannes Patrick gilt das nicht; er fehlt derzeit wegen einer Ellbogenverletzung – eventuell sogar bis zum Saisonende.
Weise Worte: „Wir haben zwei Gesichter: Wir können gegen jeden Gegner mitspielen, wenn unsere Mentalität und unser Fokus stimmen. Wenn er nicht stimmt und es ins Egoistische geht, kein Fokus da ist, sehen wir so aus wie im zweiten Viertel“, sagte Lars Masell nach dem Spiel gegen Berlin, wo Ludwigsburg das zweite Viertel mit 7:29 verlor.
M/W/D – German Basketball is mad sexy: Wir schreiben das Jahr 2010: Über 3.200 Zuschauer feiern in der Göttinger Lokhalle den Sieg der BG Göttingen in der EuroChallenge. Im Finale der Endrunde besiegte die Mannschaft von Headcoach John Patrick Krasnje Krylia Samara aus Russland mit 83:75. Nur zwei Wochen zuvor hatte ALBA BERLIN im höherklassigen EuroCup das Finale verloren, doch beide Klubs bewiesen schon seinerzeit: German Basketball is mad sexy!
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag, 19. April, ab 18:15 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator ist Fabrice Kao. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League, des FIBA Europe Cups und der amerikanischen Collegeliga NCAA aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn Plattform und im Anschluss über die Dyn Social-Media-Kanäle frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.