Die besondere Brisanz: Vierter gegen Dritter, beide Teams mit der gleichen Bilanz von 15 Siegen und zehn Niederlagen, beide Teams mit dem Playoff-Heimvorteil im Visier. Nun ist das obligatorische „Vier-Punkte-Spiel“ ein Begriff von dieser anderen Ballsportart, aber ein Sieg im direkten Duell wäre für die MLP Academics Heidelberg und NINERS Chemnitz gleichermaßen doppelt wichtig. Schließlich geht es im engen Postseason-Rennen ganz schnell nach oben bzw. unten, wie auch unser Tabellenrechner zeigt.
Status quo: Beide Teams setzten sich am vergangenen Spieltag durch, beide Teams mussten zu Hause in eine Crunchtime. Die Heidelberger gewannen mit 87:78 gegen den SYNTAINICS MBC, weil sie das Spiel mit einem 12:3-Lauf beendeten, bei dem Osun Osunniyi auftrumpfte. Noch mehr Nervenkitzel erlebten die Chemnitzer, die sich nach Verlängerung gegen die Bamberg Baskets mit 99:98 durchsetzen. Kevin Yebo rettete nervenstark an der Freiwurflinie sein Team in die Extrazeit, wo er bei 58 Sekunden auf der Uhr per Alley-Oop die 99:96-Führung besorgte.
Duell im Fokus: Yebo kommt in Chemnitz von der Bank aus ins Spiel, eine derart heiße Mikrowelle haben die Academics nicht in der Hinterhand – womit wir in dieser Kategorie den Fokus auf den Spielaufbau legen wollen. Denn heiß läuft dort zuletzt ein Heidelberger, DJ Horne hat in sechs seiner vergangenen sieben Partien über 20 Zähler aufgelegt, in vier jener Spiele traf er mindestens vier Dreier. Während der 24-jährige Horne als Rookie seine erste Profistation überhaupt absolviert, läuft bei Chemnitz der 26-jährige Jacob Gilyard das erste Mal in Europa auf, in den vergangenen zweieinhalb Jahren war der Point Guard in der G-League aktiv. Gilyard begann den März mit drei Partien nacheinander, in denen er mindestens vier Dreier eingenetzt hat, zuletzt lässt er den Wurfrhythmus vermissen. Dafür verteilt Gilyard gut den Ball, mit durchschnittlich 6,5 Assists rangiert er ligaweit auf dem dritten Platz. Horne kommt nur auf 2,3 Assists.

Award-Anwärter: Ryan Mikesell hat sich in den vergangenen Wochen stabilisiert, in den vergangenen fünf Partien immer mindestens 15 Zähler aufgelegt und auch sonst stattlich den Boxscore gefüllt. Wenn man beim MVP nach einem vielseitigen Spieler sucht, wirft Mikesell mit durchschnittlich 15,0 Punkten, 5,6 Rebounds, 3,6 Assists und 1,2 Steals seinen Namen in den Ring.
Zahlen, bitte: Auch bei der Punkteausbeute, der Freiwurfquote und dem Assist-Wert sind Heidelberg (80,5 PPG; 74,3 FT%; 16,6 APG) und Chemnitz (80,2 PPG, 74,1 FT%; 16,3 APG) Tabellennachbarn.
Die ewige Bilanz: In dieser Saison gelang Heidelberg der erste Sieg gegen Chemnitz unter Erstligisten, im Pokal-Achtelfinale schalteten die Academics mit 78:73 die Sachsen aus. Im Ligabetrieb gewann Chemnitz alle bisherigen sieben Duelle in der Beletage, darunter auch ...
... das Hinspiel in dieser Saison. Mitte Februar setzten sich die NINERS mit 72:65 durch. Mit einem Layup, einem Dreier und einem Block war Olivier Nkamhoua (16 PTS) in den letzten zwei Minuten entscheidend für den Chemnitzer Erfolg.
Am Rande der Bande: Aher Uguak wird Chemnitz in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung stehen.
Bewegte Bilder: Seit seinem Wechsel zurück nach Chemnitz zeigt Kevin Yebo wieder, wie effektiv er sein kann; für seine durchschnittlich 16,4 Punkte im NINERS-Jersey benötigt Yebo nur 22:32 Minuten. Beim Erfolg gegen Bamberg stellte Yebo mit 26 Zählern seinen Saisonbestwert auf, die besten Szenen davon hat Dyn zusammengetragen.
Weise Worte: Im Interview mit BILD erklärt Yebo seinen Wechsel mit den Worten samt Metapher: „Basketball und ich haben wirklich eine super schöne Beziehung und das habe ich bei Bayern so ein wenig aus den Augen verloren und mich in diesem Karriere- bzw. Hamsterrad verloren.“
Alte Bekannte: Chemnitz' Victor Bailey und Heidelbergs Bakary Dibba spielten vergangene Saison zusammen in Karlsruhe. Chemnitz' Nicholas Tischler und Heidelbergs Mateo Seric liefen von 2019 bis 2021 gemeinsam in Baunach auf.
Sonstiges: Die Heidelberger sind eines von nur zwei Teams ohne Nachverpflichtung, die Chemnitzer eine von fünf Mannschaften, die ihr Wechselkontingent ausgeschöpft haben.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Mittwoch ab 19.45 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Stefan Koch. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League, des FIBA Europe Cups und der amerikanischen Collegeliga NCAA aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.