Die besondere Brisanz: Zwei letztjährige Playoff-Teilnehmer erneut im Kampf um die Postseason: Am 29. Spieltag empfängt der Tabellenelfte RASTA Vechta den Siebten FIT/One Würzburg Baskets, die nach ihrem überzeugenden 89:72-Sieg gegen den Tabellenzweiten ratiopharm ulm zwei Plätze nach oben kletterten. Diese Konstellation birgt genauso Brisanz wie die Formkurven bei beiden Klubs, wobei die von Vechta weitaus dramatischer ist als jene von Würzburg. Die Niedersachsen haben fünfmal in Folge verloren, sind in der Tabelle immer weiter nach unten durchgereicht worden und drohen inzwischen sogar, die Play-in-Plätze aus dem Blick zu verlieren. Die Ankündigung des Klubs vor der jüngsten klaren 68:84-Niederlage gegen Rostock, dass Headcoach Martin Schiller RASTA zum Saisonende verlassen wird, scheint auch keine „Jetzt erst recht“-Mentalität bei den Niedersachsen auszulösen, sondern eher für einen Schock zu sorgen, legt man die schwache Offensiv-Performance gegen die Seawolves zugrunde. So tief wie in Vechta sind die Sorgenfalten in Würzburg nicht – vier Siege aus den jüngsten zehn Spielen bis zum Sieg gegen Ulm aber auch nicht das, was sich die Franken vorgestellt haben. Vor allem die Heimniederlagen gegen Chemnitz (83:90), Rostock (93:97) und Oldenburg (102:112) schmerzten genauso wie die Auswärtsschlappen in Weißenfels (101:110) und Hamburg (66:68). Umso wichtiger war deshalb der Heimsieg gegen Ulm am Montagabend.
Status Quo: Das zweite Viertel gegen die ROSTOCK SEAWOLVES, das mit 13:31 verloren ging, war ein kleiner Offenbarungseid von Vechta, das Endergebnis von 68:84 nur folgerichtig. Würzburg war am vergangenen Wochenende spielfrei und hatte davor beim 97:80 gegen Göttingen keine Probleme. Nach dem Sieg im Montagspiel gegen Ulm haben die Würzburger genauso viele Siege (14) wie Vechta auf dem Konto, allerdings eine Niederlage weniger.

Am Rande der Bande: Vechtas Point Guard Tyger Campbell fehlte gegen Rostock „aus disziplinarischen Gründen“, wie es in der Pressemitteilung des Klubs hieß.
Duell im Fokus: Gegen Rostock war Jung-Center Johann Grünloh (19 Jahre) einer der Wenigen in Normalform und legte mit 14 Punkten (2/5 Dreier) und zehn Rebounds ein stabiles Double-Double auf. Gegen Würzburg kommt es für den NBA-Prospect gleich zu zwei interessanten Duellen: gegen Routinier Owen Klassen (33) und den erst 18-jährigen Hannes Steinbach, der seine Zukunft wie Grünloh in den USA sieht und im Sommer ans College wechseln wird. Klassen (22:14 MPG) und Steinbach (17:59) teilen sich die Minuten auf der Fünf fast gleichmäßig auf, während Vechtas Starting-Center Grünloh (22:26) Entlastung von Isaiah Cozart (18:05) bekommt. Grünloh gegen Steinbach: Zwei der größten deutschen Centertalente, die wir höchstwahrscheinlich ein letztes Mal im direkten Duell in der (Hauptrunde der) BBL sehen werden – und erneut vor den Augen diverser NBA-Scouts?
Zahlen, bitte: Der Blick für den besser postierten Nebenmann ist sowohl in Vechta als auch Würzburg getrübt: 14,3 Assists pro Spiel verteilt Vechta, 15,4 die Baskets – Platz 15 und 14 im Liga-Ranking.
Die ewige Bilanz: Zwölfmal standen sich beide Klubs in der Beletage bislang gegenüber, je sechs gewann jedes Team.
Das Hinspiel: … ging mit 86:74 an Vechta:
Meilensteine: Luc van Slooten fehlt noch ein Spiel bis 150. Würzburgs Jhivvan Jackson fehlen noch ein Assist bis 250 und 14 Punkte bis 1.000. Und Owen Klassen braucht noch neun Offensiv-Rebounds, um mit Rickey Paulding (577 Offensiv-Rebounds, 9. Platz) gleichzuziehen.
Award-Anwärter: Nicht nur auf dem Spielfeld gibt es in dieser Partie das Duell Grünloh gegen Steinbach, sondern womöglich auch virtuell bei der Wahl zum besten Nachwuchsspieler der Liga. Bringt das direkte Aufeinandertreffen am Samstag auch in dieser Hinsicht entscheidende Erkenntnisse? Würzburgs Spielmacher Jhivvan Jackson will derweil weiter an Argumenten arbeiten, die ihn zum besten Offensivspieler der Liga werden lassen – oder gar zum MVP? Experte Stefan Koch hat derweil für Jackson eine andere Auszeichnung im Sinn, wie er in seiner aktuellen Kolumne schreibt …
Im Blick des Bundestrainers: …kann bei der Partie Vechta vs Würzburg die Zukunft der deutschen A-Nationalmannschaft auf der Centerposition sein. Gut vorstellbar jedenfalls, dass Grünloh und Steinbach in einigen Jahren gemeinsam in einem Team mit dem Adler auf der Brust auflaufen.
M/W/D – German Basketball is mad sexy: Sollte Johann Grünloh am 26. Juni bei der NBA-Draft ausgewählt werden, wäre er der 18. gebürtige Deutsche, dem der Sprung in die beste Liga der Welt gelingt (laut dieser Wikipedia-Liste). Mit Hannes Steinbach, der genauso wie möglicherweise einige andere junge Deutsche (Sananda Fru, Davi Remagen, Jacob Patrick, Elias Rapieque) im Sommer an ein US-College wechselt, steht die nächste schwarz-rot-goldene NBA-Generation schon parat – und macht German Basketball mad sexy.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag, 19. April, ab 19:45 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Christoph Knieper. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League, des FIBA Europe Cups und der amerikanischen Collegeliga NCAA aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn Plattform und im Anschluss über die Dyn Social-Media-Kanäle frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.