Kampf um die Postseason: Ein Blick in unseren Tabellenrechner zeigt, dass für die beiden Kontrahenten noch einiges möglich ist. Dabei haben sich die EWE Baskets Oldenburg und die ROSTOCK SEAWOLVES in der Tabelle zuletzt immer weiter voneinander entfernt. Die Rostocker haben mit 16-12 Siegen (davon fünf in Folge) gute Aussichten, sogar die direkte Playoffqualifikation zu feiern. Die Oldenburger hingegen füllen die folgende Kategorie bei diesem Duell allein aus, denn …
… die besondere Brisanz besteht für die Niedersachsen darin, dass sie möglicherweise zum dritten Mal innerhalb von vier Saisons die Playoffs verpassen. Mit 12-16 Erfolgen und nur noch vier verbleibenden Begegnungen sind die Chancen auf einen Sprung auf die Play-In-Ränge inzwischen deutlich kleiner geworden. Allen rechnerischen Möglichkeiten zum Trotz (man könnte selbst bei einer Niederlage gegen Rostock in den verbleibenden drei Partien noch auf 15 Siege kommen; ob das mittels eines direkten Vergleiches mehrerer Teams dann reichen würde, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar, aber der direkte Vergleich gegen Hamburg (1-1, +9) beispielsweise wurde gewonnen, und die Rückspiele gegen Vechta und Chemnitz stehen noch aus) wäre eine Heimniederlage nahezu gleichbedeutend mit einem K.-o.-Schlag in Sachen Postseason.
Status Quo: Die Lage hat sich für die EWE Baskets durch fünf Niederlagen in Folge dramatisch verschlechtert, am Montagabend gab es ein deutliches 92:119 in Ulm. Die Oldenburger hatten keine Chance beim Tabellenzweiten. Rostock hingegen baute seine Siegesserie aus und feierte ein ungefährdetes 98:74 gegen die Bamberg Baskets. Die jüngsten Auftritte hat unser Kolumnist Stefan Koch genutzt, um sich in einem aktuellen Artikel einmal genauer mit den SEAWOLVES (und den ebenfalls sehr erfolgreichen Hamburgern) zu befassen.
Duell der Award-Anwärter im Fokus: Oldenburgs Justin Jaworski arbeitet trotz aller Sorgen seines Teams weiter an einer individuellen Auszeichnung, denn dank seiner 21 Punkte in Ulm (es war das 16. Spiel mit mindestens 20 Jaworski-Zählern) steigerte er seinen Saisonschnitt auf nun 19,5 Zähler. Der momentane Topscorer der easyCredit BBL gehört mit diesen Zahlen selbstredend zum Kreis der Aspiranten auf den Titel des besten Offensivspielers. Sein Gegenüber an diesem Samstag darf in dieser Kategorie aber auch ein Wörtchen mitreden, denn Rostocks Bryce Hamilton zählt seit Saisonbeginn zu den auffälligsten Akteuren der Liga. Gegen Bamberg kam er ebenfalls auf 21 Punkte, sein Schnitt von 17,1 Punkten sieht ihn vor dem 30. Spieltag auf dem fünften Platz. Die Fans in der EWE Arena dürfen sich auf einen Showdown der Scharfschützen freuen.

Zahlen, bitte: Zwei der besten Reboundteams der Liga treffen in Oldenburg aufeinander, nur die MHP RIESEN sind in dieser Hinsicht noch erfolgreicher (39,5 RPG). Oldenburg schnappt sich im Schnitt 39,1 Abpraller pro Partie, Rostock 38,9. Bei den Assists liegt ein großer Abstand zwischen den Kontrahenten (Oldenburg: 19,5; 2. Platz – Rostock: 14,5; 15.). Viel Arbeit könnte auf die Referees zukommen, denn die EWE Baskets begehen zusammen mit Ludwigsburg die zweitmeisten Fouls (23,3), Rostock ist fünftmeisten (22,9).
Die ewige Bilanz: Aus bislang erst fünf Duellen gingen die Oldenburger viermal als Sieger hervor. Der bis dato einzige Rostocker Sieg resultierte aus dem …
… Hinspiel: Das erste Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften wurde zu einem mitreißenden Offensivspektakel, das erst nach zweimaliger Verlängerung entschieden wurde. Die Rostocker setzten sich vor heimischer Kulisse mit 122:118 durch und wurden angeführt von Robin Amaize (27 Punkte) und D’Shawn Schwartz (21), die nun allerdings seit einigen Wochen verletzt ausfallen. Geno Crandall kam auf 28 Punkte und 13 Assists. Gleich zweimal verspielten die Oldenburger in der Crunchtime eine vergleichsweise hohe Führung.
Rekordverdächtig: Die Oldenburger standen in dieser Saison schon zweimal auf der falschen Seite der statistischen Besonderheiten, denn die 122 Gegenpunkte beim Hinspiel in Rostock und die 119 am Ostermontag in Ulm sind die beiden höchsten Werte der laufenden Saison (gleichzeitig waren die 118 Zähler bei der Overtime-Niederlage in Rostock der zweithöchste Punktewert einer Auswärtsmannschaft).
Weiterer Award-Anwärter: Wenn die ROSTOCK SEAWOLVES mit ihrer Siegesserie weitermachen, könnte sich ihr Headcoach Przemyslaw Frasunkiewicz noch ins Rennen um die Auszeichnung zum Trainer des Jahres einmischen.
Am Rande der Bande: Bei den Oldenburgern fiel zuletzt Eli Brooks weiterhin aus, die Rostocker müssen auf die Langzeitverletzten Robin Amaize, Dominic Lockhart und D’Shawn Schwartz verzichten.
Meilensteine: Len Schoormann (Oldenburg) fehlen noch zwei Dreier bis 150. Alen Pjanic (Oldenburg) fehlen noch neun Rebounds bis 500. Bryce Hamilton (Rostock) benötigt derweil noch 21 Punkte bis 500.
Alte Bekannte: Zumindest auf dem Parkett werden die Oldenburger Fans die beiden ehemaligen Baskets-Spieler Amaize und Lockhart nicht erleben, denn für das Duo ist die Saison aufgrund von Verletzungen vorzeitig beendet.
Weise Worte: Oldenburgs Headcoach Mladen Drijencic war vom Spiel seiner Mannschaft in Ulm enttäuscht und resümierte: „Das war ein desolater Auftritt heute – auf diese Art und Weise kannst du nicht beim Tabellenzweiten auftreten. Wir müssen verstehen, dass Basketball ein Teamsport ist.“
Sonstiges: Allen sportlichen Sorgen zum Trotz könnte die EWE Arena in Oldenburg am Samstag zum 41. Mal in Folge bei einem Heimspiel in der easyCredit BBL ausverkauft sein. Übrigens: Für ein anderes Oldenburger Team läuft es aktuell deutlich besser als bei den Profis, denn die Regionalliga-Mannschaft der Baskets Juniors/TSG Westerstede schaffte am Osterwochenende den sportlichen Aufstieg in die ProB. Zum Kader zählen in Colin Schroeder, Fritz Hemschemeier, Jon’il Fugett und Joel Harms gleich vier Akteure, die in dieser Saison auch schon zu Kurzeinsätzen in der easyCredit BBL gekommen sind.
M/W/D – German Basketball is mad sexy: Vor ihrem Wechsel zu einem neuen Club und vor allem in ein neues Land holen sich Basketballer naturgemäß auch Tipps von ehemaligen Mitspielern, die schon einmal dort tätig gewesen sind. Wir wissen nicht, mit wem sich Rostocks Bryce Hamilton vor seinem Umzug nach Rostock über die Vorzüge der easyCredit BBL unterhalten hat, aber die Liste an Ex-Kollegen, die zuvor Erfahrungen bei uns gemacht haben, ist erstaunlich lang. Hamilton spielte unter anderem schon an der Seite von L.J. Figueroa, Kris Clyburn, Trey Woodbury, Shakur Juiston, Chris Coffey oder Tommy Kuhse – gut möglich, dass sie ihm zuflüsterten: German Basketball is mad sexy!
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Samstag ab 19:45 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Arne Malsch. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League, des FIBA Europe Cups und der amerikanischen Collegeliga NCAA aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.