Der SYNTAINICS MBC gewinnt am 29. Spieltag der easyCredit BBL ein dramatisches Ost-Derby gegen die NINERS Chemnitz mit 97:95 und zieht somit in der Tabelle mit dem sächsischen Rivalen gleich (beide 15-12). Für Weißenfels, das seinen siebten Heimsieg in Serie holt, ist es der erste Erfolg gegen Chemnitz überhaupt. Bester Werfer des Nachmittags ist Ty Brewer mit 26 Punkten.
Spielverlauf und Wendepunkt: Beide Teams brauchten nur wenig Anlaufzeit, um besonders offensiv ins Spiel zu kommen. Die NINERS eröffneten die Partie mit einem erfolgreichen Dreier, lagen nach fünf gespielten Minuten aber knapp zurück. Dann schlug die Stunde von Jacob Gilyard, denn der Chemnitzer Spielmacher versenkte Dreier um Dreier, und Janis Gailitis sah sich nach dem vierten Distanztreffer zu einer Auszeit gezwungen. Diese bewirkte zunächst wenig, und Chemnitz zog bis auf 15 Punkte zur ersten Viertelpause davon (32:17). Deutlich mehr Effekt schien die zweiminütige Unterbrechung gehabt zu haben, denn die Wölfe kamen mit einer ganz anderen Einstellung zurück aufs Parkett, machten den Rückstand mit einem 14:0-Lauf binnen drei Minuten komplett wett und blieben bis zur Halbzeit in Schlagdistanz (49:52).
Mit zwei erfolgreichen Dreiern und einem Korbleger von Ty Brewer ging der MBC direkt mit Wiederbeginn in Front und zwang Rodrigo Pastore nach zwei Minuten schon zu einer Auszeit. Doch auch diese konnte den offensiven Flow der Wölfe, die nach sieben Minuten im dritten Viertel schon wieder 26 Punkte gesammelt hatten, nicht brechen. Erst ein 10:0-Lauf brachte Chemnitz wieder zurück in die Partie. Im Schlussviertel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem der MBC zunächst Tyren Johnson und Eddy Edigin mit fünf Fouls verlor, dann aber Dank Ty Brewer und eines Steals von Charles Callison das glücklichere Ende für sich hatte.
Zahlen, bitte: Können die beiden Mannschaften das extrem Tempo der ersten Halbzeit und die hohen Quoten halten? Diese Frage stellten sich wahrscheinlich viele Zuschauer in der restlos ausverkauften Weißenfelser Stadthalle. Auf beiden Seiten standen zur Pause 60 Prozent Zweier- und 45 Prozent Dreierquote im Boxscore. Die Ausbeute von jenseits der Dreierlinie ging im zweiten Durchgang für Weißenfels um fünf Prozentpunkte nach oben (15/30, 50 Prozent), während die der NINERS um den gleichen Wert nach unten ging (13/32, 40 Prozent).

Rekordverdächtig: Der Sieg gegen den Rivalen aus Chemnitz war der erste für Weißenfels überhaupt. Bislang hatten die Wölfe alle neun Duelle gegen die NINERS verloren. Zudem ist es - den BBL-Pokal mit eingerechnet - der siebte Heimerfolg in Serie. Einen solchen Run gab es in der Klubgeschichte des MBC noch nie. Insgesamt war es der elfte Erfolg in eigener Halle, auch hier ist der Rekord aus der Saison 2009/2010 bereits eingestellt, denn damals stand am Ende der Hauptrunde eine 11-6 Bilanz zu Buche. Vielleicht gelingt ja in den verbleibenden Partien gegen Hamburg und Bonn ein neuer Bestwert?
Alte Bekannte: Eddy Edigin ging hochmotiviert ins Spiel gegen seinen alten Arbeitgeber, agierte zunächst aber unglücklich. Ein spektakulärer Dunking-Versuch knallte auf den Ring, wenig später musste er mit seinem dritten persönlichen Foul Mitte des zweiten Viertels auf die Bank. Am Ende kam die Nachverpflichtung dennoch auf 18 Minuten Spielzeit, die er zu je zwei Punkten, Rebounds und Assists nutzte.

Am Rande der Bande: ... saßen 3000 lautstarke Fans, gut 500 davon aus Chemnitz, die dem Spiel wahren Playoff-Charakter verliehen.
Wie geht's weiter: Der MBC reist am kommenden Wochenende nach München, um sich mit dem FC Bayern Basketball zu messen. Chemnitz empfängt mit ALBA Berlin das zweite deutsche EuroLeague-Team in der eigenen Arena.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem Youtube-Kanal von Dyn und der Liga.