ALBA BERLIN liefert im Auswärtsspiel gegen die NINERS Chemnitz eine Machtdemonstration vor der Pause ab: Mit 35:4 gewinnen die Albatrosse den zweiten Durchgang, setzen sich phasenweise auf bis zu 42 Zähler Differenz ab und feiern am Ende einen ungefährdeten 103:81-Sieg. Zwar bleiben die Albatrosse Zehnter, haben mit 16 Siegen aber nun genauso viele auf dem Konto wie der Tabellenfünfte Heidelberg. Die Chemnitzer verlieren zum dritten Mal nacheinander und fallen vorerst auf die Play-In-Plätze. Den direkten Vergleich haben die Berliner (16-14) auch gegen Chemnitz (15-13) gewonnen.
Spielverlauf und Wendepunkt: Mit einem 7:0-Auftakt erwischte Berlin den besseren Start, mit Intensität in der Verteidigung holte sich Chemnitz den Rhythmus in der Offensive und erhielt von der Bank Impulse von Kevin Yebo. Die Gäste trafen im ersten Viertel überragende 71,4 Prozent ihrer Würfe aus dem Feld, aufgrund weniger Ballverluste waren die Hausherren aber mit 23:27 dran.
Diesen Rhythmus nahmen die Gäste im zweiten Durchgang Chemnitz komplett, mit einem 29:1-Lauf eröffneten die Berliner den Spielabschnitt! Erst nach 8:10 Minuten ließen sie den ersten Feldtreffer zu. Offensiv spielten sich die Berliner in einen solchen Flow, selbst Center David McCormack (9 PTS, 4 REB, 7 AST) packte im Schnellangriff den Pass hinter dem Rücken aus. Nach 17 Minuten hatten sich die Gäste auf 32 Zähler Differenz abgesetzt (24:56). Am Ende dominierten die Albatrosse den zweiten Durchgang mit 35:4 und lagen zur Pause mit 62:27 vorne.
Nach der Halbzeit ging es für Chemnitz nur darum, das Gesicht zu wahren, das gelang den Hausherren: Mit 28:21 gewannen sie den dritten Spielabschnitt, mit 26:20 den vierten. Roman Bedime erhielt von Rodrigo Pastore einige Minuten, der 23-jährige Chemnitzer Forward machte eine gute Figur und hatte am Ende mit +17 sogar den drittbesten „Plus/Minus“-Wert des Spiels.

Duell im Fokus: In jedem der vier Viertel ging Berlin im ersten Angriff über Yanni Wetzell im Low-Post, in jedem Angriff punkteten die Gäste. Ob Jonas Richter, Olivier Nkamhoua oder Jeff Garrett – egal, wen die Hausherren gegen Wetzell stellten, der Berliner Center zeigte, was er am Zonenrand draufhat. Aus jenem Trio machte Garrett (16 PTS, 3 STL) noch die beste Figur, gegen Wetzell und dessen erstes Double-Double von 19 Punkten und zehn Rebounds war das aber zu wenig. Wetzell traf sieben seiner zehn Feldwürfe, der Berliner war der Spieler der Partie.
Zahlen, bitte: 67,6 Prozent aus dem Feld und 75,0 Prozent von der Dreierlinie – die Berliner brannten in der ersten Hälfte ein Offensivfeuerwerk ab, mit – nochmal zum Mitschreiben – 35:4 dominierten sie den zweiten Durchgang.
Meilensteine: Jonas Mattisseck hat die Marke von 1.000 Punkten in seiner Bundesligakarriere durchbrochen, nach elf Zählern steht der Berliner Guard bei nunmehr 1.005 Punkten.
Rekordverdächtig: Weder war es für Berlin der höchste Saisonsieg noch für Chemnitz die höchste Saisonniederlage. Die Albatrosse hatten gegen Oldenburg und Braunschweig mit jeweils 35 Zählern Differenz gewonnen, die Chemnitzer hatten gegen Bonn mit 35 Zählern Differenz verloren.
Die Deutschen: Bei Berlin punkteten in Jonas Mattisseck (11 PTS, 2/2 FG, 5/5 FT), Tim Schneider (10 PTS, 4/4 FG) und Malte Delow (10 PTS) drei deutsche Spieler zweistellig, Elias Rapieque folgte mit neun Zählern. Delow machte dabei im zweiten Durchgang eine starke Figur im Spielaufbau. Bei Chemnitz startete Kevin Yebo mit zehn Punkten im ersten Viertel furios, danach kam aber nur noch ein Zähler hinzu.
Am Rande der Bande saß bei Berlin erneut Louis Olinde aufgrund eines verstauchten Sprunggelenks. Zudem fehlte Martin Hermannsson, der sich im vergangenen Spiel an der Leiste verletzt hatte, Robert Baker setzte aus. Bei Chemnitz fehlte der langzeitverletzte Aher Uguak.
Wie geht’s weiter: Nach sechs Auswärtsspielen aus den vergangenen sieben Partien stehen für die Chemnitzer nun drei Heimspiele nacheinander an. Nach Berlin gastieren am kommenden Donnerstag Ludwigsburg sowie am darauffolgenden Sonntag Rostock bei den Sachsen. Die Berliner werden die Hauptrunde mit zwei Heimspielen beenden, nach Weißenfels am kommenden Mittwoch ist Absteiger Göttingen am 8. Mai zu Gast in der Hauptstadt.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem Youtube-Kanal von Dyn und der Liga.