Die besondere Brisanz: Science City Jena mag als Zweitligist zwar die Außenseiterrolle einnehmen in der ersten Runde des BBL Pokals gegen die Basketball Löwen Braunschweig, doch das Team aus Thüringen wird mit einem ehemaligen BBL-MVP antreten! Raymar Morgan ist der jüngste Zugang im Team von Headcoach Björn Harmsen, der mittlerweile 36-jährige Big Man lief nach einer einjährigen Pause in diesem Jahr in der kanadischen Super League auf. „Er wird bei uns ganz sicher noch ein bisschen brauchen, um richtig in Form zu kommen“, weiß deshalb auch Harmsen. „Ich bin froh, dass wir ihn unter Vertrag nehmen konnten und er unserem Team neben seiner unglaublichen Erfahrung noch mehr Balance und Tiefe auf der Fünf geben wird.“
Morgan spielte 2014/15 für Göttingen und danach zwei Spielzeiten für Ulm, in der Saison 2016/17 avancierte er dabei zum Liga-MVP. Morgan ist ein weiterer Veteran in Jena, der in der Beletage bereits groß aufgespielt hat: Zuvor liefen bereits Ligalegenden wie Julius Jenkins, Immanuel McElroy und Derrick Allen sowie Dru Joyce und Joshiko Saibou für Harmsen auf.
Für die Löwen steht derweil Wiedergutmachung an: Denn in den vergangenen beiden Spielzeiten schied das Team von Headcoach Jesus Ramirez im Pokal früh aus.
Status quo: Erfolgreich verlief hingegen die Generalprobe, die Braunschweiger gewann ihr letztes Testspiel gegen RASTA Vechta mit 83:77. Nur zwei ihrer sieben Vorbereitungspartien gingen verloren, dabei testeten die Löwen auch viermal bei ihrem Trainingslager in China.
Auch Jena war im letzten Test vor dem Pokal erfolgreich, mit 91:71 dominierten sie den Ligakonkurrenten aus Dresden. Damit entschied das Team aus Thüringen drei von fünf Vorbereitungsspielen für sich.
Duell im Fokus: In der Vorbereitung stach bei Braunschweig T.J. Crockett Jr. am stärksten heraus. Der Guard avancierte in vier der sieben Begegnungen zum teaminternen Topscorer, insgesamt legte er 16,6 Zähler pro Partie auf, im letzten Test gegen Vechta waren es 22 Punkte. Crockett Jr. absolvierte in der vergangenen Saison sein erstes Jahr in der Beletage. Verständlich, dass der Guard nicht immer konstant agierte, doch mit sechs Partien mit mindestens 20 Zählern Differenz zeigte der US-Amerikaner sein Scorer-Potential. Mit 1,87 Metern mag Crockett Jr. auf der Zwei nicht der Größte sein, auf der Gegenseite misst Jenas Zach Cooks gar nur 1,78 Meter. Doch auch der Zugang kann den Ball durch die Reuse befördern, in den vergangenen beiden Jahren in der österreichischen Liga legte der Guard jeweils mindestens 22,0 Zähler auf.
Zahlen, bitte: 609 gegen 508. Nein, beide Teams duellieren sich nicht in einer Serie und dies ist nicht der prognostizierte Punktestand. Bei diesen Zahlen handelt es sich um die BBL-Spiele, die beide Kader insgesamt aufweisen – und dabei verfügt Jena sogar um mehr Erstligaerfahrung als Braunschweig. Jenas Kader hat vor allem dank Robin Christen (175 BBL-Spiele) – der aus Ulm nach Jena gewechselt ist -, Stephan Haukohl (130) und Raymar Morgan (120) ganze 609 BBL-Einsätze auf dem Konto, bei Braunschweig verfügen Gavin Schilling (131) und Ferdinand Zylka (104) über die meisten Einsätze. Die Löwen verfolgen nunmal weiter ihr Motto „jung, wild, hungrig“, die Hälfte der festen Rotation ist nicht älter als 23 Jahre alt. Mit Martin Kalu (19 Jahre) und Benjamin Schröder (21) stehen zwei Talente auch im Fokus unserer Braunschweiger Team-Vorschau.
Die ewige Bilanz: Seit 2007/08 standen sich beide Teams achtmal in der Beletage gegenüber, fünfmal setzten sich die Braunschweiger durch. Das letzte Duell – im Februar 2019 – entschied Jena mit 85:83 für sich.
Am Rande der Bande: Braunschweigs Sananda Fru befindet sich nach seiner Knieverletzung aus der vergangenen Saison noch in der Reha. Ferdinand Zylka fiel zuletzt krankheitsbedingt aus, ist nun aber wieder fit.
Alte Bekannte: Jenas Center Robin Lodders und Braunschweigs Flügelspieler Chip Flanigan verbrachten von 2021 bis 2023 zwei Jahre zusammen in Vechta, in der Saison 2021/22 spielte dort auch Jenas Guard Kristofer Krause. Letztgenannter war 2019/20 Teamkollege von Gavin Schilling in Ulm. In jener Spielzeit trainierte Jenas Headcoach Björn Harmsen in Weißenfels Braunschweigs Shooting Guard Ferdinand Zylka.
Weise Worte: Dennis Schröder hat sich auch in der Saisonvorbereitung ein Bild vor Ort von seinen Löwen gemacht. „Es ist viel Qualität, Tiefe und Talent im Team, die Mannschaft bewegt den Ball gut und spielt gut zusammen. Nils [Mittmann] und die Coaches haben im Sommer gute Arbeit geleistet“, wird Schröder in der Braunschweiger Zeitung zitiert. Ob der Weltmeister nun auch zum Pokal nach Jena reist, bleibt abzuwarten.
Sonstiges: Apropos Schröder: Der NBA-Guard hat in den vergangenen Jahren mit Keith Thomas individuell zusammengearbeitet. Nun wird Thomas zur neuen Saison als Individualtrainer bei den Löwen fungieren.
Wie geht es weiter: Der Sieger des Duells trifft im Pokal-Achtelfinale auf RASTA Vechta und wird dabei ein Heimspiel haben. Die Achtelfinals werden am 12./13. Oktober stattfinden, hier gibt es eine Übersicht über alle Duelle.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Sonntag, dem 15. September, ab 16.15 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Christoph Knieper. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn Plattform und im Anschluss über die Dyn Social-Media-Kanäle frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.
