Nach einer dramatischen Schlussphase setzt sich ratiopharm ulm im Derby gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg mit 63:62 durch und ist das einzige noch unbesiegte Team der easyCredit Basketball Bundesliga. Einzig Isaiah Roby kommt bei den Gastgebern auf eine zweistellige Ausbeute (11 Punkte).
Spielverlauf und Wendepunkt: 5.773 Zuschauer wollten das Derby zwischen ratiopharm ulm und den MHP RIESEN Ludwigsburg sehen. Wer würde sich im Duell der neuen Trainer durchsetzen?
Zunächst waren es die Gäste unter Regie von John Patrick, die den Ton auf dem Parkett abgeben. Über 5:0 (2. Minute) setzten sie sich zwischenzeitlich bis auf neun Punkte ab (16:7) und lagen nach zehn Minuten mit 19:12 in Führung, nachdem Jacob Patrick einen Dreier getroffen hatte. Im Verlauf des zweiten Viertels verpassten es die RIESEN, ihren Vorsprung weiter auszubauen – Ulm blieb in der Partie und hielt die Angelegenheit zum Seitenwechsel knapp (34:37).
Die Mannschaft von Ty Harrelson begann die zweite Hälfte mit einer ihrer stärksten Phasen; ein 12:0-Lauf riss die heimischen Fans zunehmend von den Sitzen. Fortan waren es die Gäste, die hinterherrannten und mit großem Einsatz versuchten, die Lücke zu schließen. Mit Erfolg: 3:21 Minuten vor dem Ende des Spiels hieß es 57:56 aus ihrer Sicht.
Es wurde dramatisch. Marcio Santos traf nur einen von zwei Freiwürfen mit nur noch fünf Sekunden auf der Uhr, Justin Simon wurde von Noa Essengue gefoult – drei Freiwürfe für den Ludwigsburger. Er versenkte zwei, verpasste den dritten und bekam bei ablaufender Uhr sogar noch zwei Möglichkeiten zum Sieg. Simon verwarf beide, Ulm war Derbysieger.
Duell im Fokus: Die Frage vor der Partie lautete: Würden die Jungs mit dem heißen Händchen von der Dreierlinie den Abend entscheiden? Nun, die vorab von uns in den Fokus gerückten Herrschaften haderten eher mit ihrer Ausbeute, denn während Ulms Justinian Jessup bei vier Versuchen aus der Distanz ganz ohne Treffer blieb, machten es Ludwigsburgs Jacob Patrick (2/7) und Ezra Manjon (1/5) nicht deutlich besser.
Zahlen, bitte: Starke 51 Rebounds (davon 13 offensiv) sammelten die Ulmer ein, während Ludwigsburg auf 38 (14 offensiv) kam. Die Gäste versuchten sich 74-mal aus dem Feld und damit 18-mal häufiger als die Hausherren, trafen aber nur zwei mehr. Ulm gewann die Partie trotz satter 20 Turnover (Ludwigsburg: 7).
Spieler der Partie: Nicht nur wegen seiner drei wichtigen Dreier, sondern auch aufgrund seiner sieben Rebounds und einer tadellosen Arbeitsauffassung verdiente sich Philipp Herkenhoff eine besondere Erwähnung an einem aus Ulmer Sicht erfolgreichen Abend.
Die Deutschen: Big Man Herkenhoff erzielte neun Punkte für die Gastgeber, sein Teamkollege Nelson Weidemann kam auf acht. Bei den Gästen aus Ludwigsburg stemmten sich Jacob Patrick und Yorman Polas Bartolo mit jeweils acht Zählern gegen die Derbyniederlage.
Sonstiges: Nach dem vierten Spieltag ist Ulm die einzige Mannschaft ohne Niederlage.
Am Rande der Bande: Bei den Gästen waren Kellan Grady und Julis Baumer nicht im Kader, bei den Ulmern setzte erneut Karim Jallow aus.
Wie geht’s weiter: Für ratiopharm ulm geht es am Dienstag, 8. Oktober, im Eurocup in Vilnius (Litauen) weiter, am Samstag, 12. Oktober, folgt das Achtelfinale im BBL Pokal bei den Bamberg Baskets. Die MHP RIESEN Ludwigsburg empfangen am Dienstag im FIBA Europe Cup das schottische Team der Caledonia Gladiators, am Sonntag, 13. Oktober, folgt das Achtelfinale um den BBL Pokal gegen den SYNTAINICS MBC.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem Youtube-Kanal von Dyn und der Liga.
