Die Telekom Baskets Bonn haben im Topspiel des vierten Spieltags der easycredit BBL einen 91:87-Sieg gegen ALBA BERLIN eingefahren. Spielmacher Darius McGhee, der mit 18 Punkten und zehn Assists ein Double-Double auflegt, setzt in der Schlussphase die entscheidenden Akzente zugunsten der Bonner. Topscorer des Abends ist Berlins Trevion Williams mit 21 Punkten.
Spielverlauf und Wendepunkt: Die Mutter aller Spiele brauchte quasi keine Anlaufphase, um das Publikum im ausverkauften Telekom Dome mit attraktivem Basketball zu begeistern. Nach einem punktereichen und ausgeglichenen ersten Viertel (22:23) setzte sich Bonn im Verlauf der zweiten zehn Minuten etwas ab. Der starke Phlandrous Fleming Jr. trieb die Bonner Offensive kontinuierlich an und sorgte mit neun Punkten und zwei Assists dafür, dass sein Team mit einer Führung in die Pause gehen durfte. Diese betrug aber nur zwei Pünktchen (46:44), da Berlin mit guter Ballbewegung immer wieder zu hochprozentigen Abschlüssen kam.
Zum Start in die zweite Hälfte wirkte ALBA fokussiert und hoch konzentriert. Das Duo im Backcourt, Martin Hermannsson und Jonas Mattisseck, harmonierte prächtig und legte sich gegenseitig je einen Dreier auf. Beim Stand von 53:59 aus Bonner Sicht bat Roel Moors sein Team zu einer Auszeit, doch auch die Ansprache des Belgiers konnte nicht verhindern, dass sich Berlin weiter absetzen konnte. Erst ein krachender Dunking von Thomas Kennedy weckte das Bonner Team wieder auf und zwang seinerseits Israel Gonzalez zu einer Auszeit. Doch auch hier verpuffte die Wirkung schnell und Angelo Allegri, Till Pape und Sam Griesel vollendeten mit drei Dreiern einen 13:0-Lauf, der die Gastgeber wieder 70:65 in Führung brachte. In der Schlussphase wogte das Spiel hin und her, die Führung wechselte phasenweise in jedem Angriff. Am Ende war es Bonns Spielmacher Darius McGhee, der die big plays initiierte, sei es per Alley-Oop-Pass oder eigenem Layup, und so den Sieg klar machte.
Zahlen, bitte: Ein Schnitt von nur 7,5 Ballverlusten pro Spiel ist überragend. Können die Telekom Baskets auch gegen ein EuroLeague-Team wie ALBA BERLIN diesen starken Wert aus den ersten Saisonspielen bestätigen? Dieser Aspekt war vor dem Spiel als einer der Schlüsselfaktoren ausgemacht worden, denn ALBA hatte mit durchschnittlich 14,5 Turnover pro Partie so seine Probleme in Sachen Ballverluste. Im direkten Duell passten beide Teams aber sehr gut auf den Ball auf und agierten generell hoch diszipliniert. Am Ende hatte Bonn zwölf und Berlin elf Turnover im Boxscore stehen.
Duell im Fokus: Sowohl Darius McGhee als auch Martin Hermannsson zogen auf der Spielmacher-Position gekonnt die Strippen in der Offensive ihrer Teams. McGhee avancierte mit einem Double-Double aus 18 Punkten und zehn Assists zum Matchwinner, während Hermannsson in der Schlussphase mit vier Fouls belastet etwas eingeschränkt war. Dennoch lassen sich die Stats des Isländers durchaus sehen: 18 Punkte und acht Assists!
Die Deutschen: Bester deutscher Scorer war Bonns Sam Griesel mit 17 Punkten. Durch seine drei verwandelten Dreier läutete der Guard im dritten Viertel die Trendwende zugunsten seines Teams ein. Till Pape scorte mit zwölf Punkten ebenfalls zweistellig. Für Berlin erzielte Yanni Wetzell 16 Punkte und sieben Rebounds.
Sonstiges: Gebührender Abschied für Florian Koch! Der ehemaliger Bonner, der jetzt den Basketball-Ruhestand genießt, wurde vor der Partie besonders für seine Verdienste um den Bonner Basketball geehrt.
Am Rande der Bande: Malte Delow konnte noch immer nicht ins Geschehen eingreifen. Neben dem Nationalspieler fehlten auf Berliner Seite auch Gabriele Procida, Matt Thomas und Ziga Samar. Tim Schneider war zwar im Kader, konnte nach seiner Augen-OP aber noch nicht wieder mitwirken. Die Telekom Baskets mussten auf Rivaldo Soares verzichten.
Wie gehts weiter: ALBA reist unter der Woche in der EuroLeague zum Auswärtsspiel beim FC Barcelona.. Danach steht das Pokal-Achtelfinale beim einzig verbliebenen Zweitligisten, den HAKRO Merlins Crailsheim, auf dem Plan. Bonn hat während der Woche keine internationalen Verpflichtungen und kann sich somit ganz ausführlich auf den Pokal-Kracher gegen Titelverteidiger Bayern München vorbereiten.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem YouTube-Kanal von Dyn und der Liga.
