ALBA Berlin hat am 8. Spieltag der easycredit BBL einen Befreiungsschlag geschafft und Tabellenführer ratiopharm ulm in eigener Halle mit 96:88 geschlagen. Nach einer über weite Strecken ausgeglichenen Partie gelingt Berlin in der Schlussphase der entscheidende 8:0-Lauf. ALBA steht nun bei einer Bilanz von 3-4, während Ulm die zweite Saisonniederlage (5-2) hinnehmen muss.
Spielverlauf und Wendepunkt: "Geile Energieleistung", konstatierte Louis Olinde direkt nach Spielende im Postgame-Interview. "Die Energie war heutige eindeutig der Schlüssel!" Vor allem in der Schlussphase quetschten die erneut arg dezimierten Albatrosse die letzten Tropfen Sprit aus dem Tank und zogen die Hustle-Plays auf ihre Seite. Jonas Mattisseck, der seinen starken Rückenschmerzen trotze und mit 20 Punkten eine bärenstarke Leistung zeigte, holte eine Sprungballsituation auf Berliner Seite und Trevion Williams versenkte danach einen schwierigen Wurf im Fallen zur Seite. Als dann noch ein zunächst gepfiffenes Goaltending nach IRS-Einsatz anuliert wurde, war der Ulmer Widerstand gebrochen.
Zuvor war die Partie über fast die gesamte Spielzeit ausgeglichen. Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel (22:22) holte sich ALBA zur Pause eine knappe Führung (25:22). Ulm konterte, gewann das dritte Viertel - trotz des Ausscheidens von Karim Jallow mit einem technischen und einem unsportlichen Foul - mit 27:22 und lag schließlich bis Mitte des Schlussviertels in Front, musste dann aber der der eingangs beschriebenen Energie auf Berliner Seite Tribut zollen.

Duell im Fokus: Gegen seinen alten Arbeitgeber lieferte Trevion Williams eine außerordentlich gute Vorstellung. Der Bigman erzielte mit 23 Punkten und elf Rebounds ein Double-Double und avancierte mit wichtigen Zählern in der Schlussphase zum Matchwinner. Sein Pendant auf Ulmer Seite, Marcio Santos, spielte soilde (neun Punkte und acht Rebounds), musste sich im direkten Duell aber klar geschlagen geben.
Zahlen, bitte: Erneut haderte Berlin mit seiner Quote von der Freiwurflinie, wo man nur 17 von 26 Versuchen im Ziel unterbrachte. Dass die maue Ausbeute von 65 Prozent am Ende doch zum Sieg reichte, verdankten die Berliner ihrer Verteidigung die Ulm zu 17 Ballverlusten zwang.
Die Deutschen: Jonas Mattisseck netzte sechs Dreier ein (Career high) und war mit 20 Punkten der beste deutsche Scorer des Abends. Louis Olinde zeigte mit zwölf Zählern, drei Rebounds und zwei Assists ebenfalls eine starke Leistung. Bemerkenswert: Mit Olinde auf dem Court erzielte ALBA 18 Punkte mehr als der Gegner, Bestwert! Bei Ulm war Karim Jallow mit elf Punkten bester deutscher Punktesammler.
Am Rande der Bande: Thomas, Delow, Spagnolo, Wetzell, Koumadje, Bean. Die Liste an Ausfällen bei ALBA ist ellenlang. Während des Spiels mussten William McDowell White und Martin Hermannsson mit kleineren Blessuren auf die Zähne beißen. Bleibt zu hoffen, dass das Lazarett nicht noch größer wird.
Wie gehts weiter: ALBA hat direkt die nächste Doppelwoche in der EuroLeague vor der Brust: Zunächst geht es zuhause gegen Mailand, dann nach München zum deutschen Duell mit den Bayern. Ulm empfängt im EuroCup Bahcesehir und am kommenden Wochenende die BG Göttingen.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem Youtube-Kanal von Dyn und der Liga.