Im Jahr 2009 standen sich ALBA BERLIN und die Telekom Baskets zuletzt in den Playoffs gegenüber, nun wird der Klassiker neu belebt. Zum Start in die Playoffs 2024 gewinnen die Albatrosse mit 94:68. Der Hauptrundenzweite holt sich durch einen 10:0-Lauf kurz vor der Pause das Momentum, kontrolliert fortan die Partie und dominiert an den Brettern.
Stand: ALBA BERLIN (2) – Telekom Baskets Bonn (7) 1-0
Spielverlauf und Wendepunkt: Beide Teams begannen etwas nervös, die Berliner fanden trotz einiger Ballverluste als erstes den Rhythmus und lagen nach sechs Minuten mit 10:3 vorne. Dabei suchten die Albatrosse häufig Weltmeister Johannes Thiemann im Low-Post. Einen Rhythmus ließen die Bonner lange vermissen, nur einen ihrer ersten acht Würfe aus dem Feld versenkten die Gäste. Mit der zweiten Garde fanden die Bonner besser ins Spiel, glichen kurzzeitig aus und lagen zur Viertelpause nur noch mit 14:17 zurück.
Nach zwei erfolgreichen Dreiern nacheinander gingen die Gäste Mitte des zweiten Durchgangs erstmals in Führung, es waren aber die Berliner, die von Downtown einen Rhythmus aufbauten und vor allem im Catch-and-Shoot überzeugten: Vier ihrer sechs Dreier versenkten die Hausherren im zweiten Durchgang, um sich nach einem 10:0-Lauf in den letzten zwei Minuten vor der Pause auf 41:31 abzusetzen.
Im dritten Durchgang nahm die Partie offensiv an Fahrt auf, auf Bonner Seite dank Noah Kirkwood, in Berliner Reihen dank Thiemann und Matt Thomas. Nach einem Dreier samt Bonuswurf sorgte Thomas für die bis dato höchste Führung der Partie (64:47). Zur Viertelpause behaupteten die Gastgeber eine 17-Punkte-Führung.
Bei diesem komfortablen Vorsprung wechselten die Berliner nach zwei Minuten im vierten Durchgang Youngster Elias Rapieque ein, der einen guten Eindruck machte, die Bonner taten das wenig später mit Lars Thiemann. Letztlich dominierten die Albatrosse die zweite Hälfte mit 53:37.
Duell im Fokus: Ohne ihre verletzten Aufbautalente setzt Berlin auf den erfahrenen Martin Hermannsson auf der Eins, dem wurden von Bonns Harald Frey aber nach viereinhalb Minuten zwei Fouls angehängt. Einen offensiven Eindruck hinterließ auch Glynn Watson Jr., nachdem er im Hauptrundenspiel neun Tage zuvor noch enttäuscht hatte, mit ihm kam mehr Schwung in die Bonner Offensive. Auch bei Berlin machte der Backup auf der Eins Malte Delow einen guten Job. Vor der Pause fand dann auch Hermannsson ins Spiel, das Bonner Spielmacherduo hatte nach der Pause keinen großen Einfluss mehr (Watson: 12 PTS, 5/13 FG, 3 STL; Frey: 7 PTS, 3 STL). So ging das Duell auf der Eins an Berlins Hermannsson (10 PTS, 5 AST) und Delow (7 PTS, 3 AST, 6 TO).
Zahlen, bitte: Mit 46:18 dominierten die Berliner die Bretter, die Hausherren holten sich dabei mehr Offensiv-Rebounds (12) als die Bonner Defensiv-Rebounds (10)!
Spieler der Partie: Die Berliner setzten Matt Thomas nach ballfernen Blöcken häufig in Szene, der Edelschütze traf dabei auch schwierige Würfe mit einer Hand im Gesicht. Mt 18 Punkten und dank fünf verwandelter Dreier avancierte Thomas zum Berliner Topscorer. Dennoch bestach auch das Kollektiv: Alle anderen elf eingesetzten Spieler punkteten ebenfalls.

Die Deutschen: Weltmeister Johannes Thiemann war eine Berliner Schaltzentrale am Zonenrand, zwölf Zähler, sechs Rebounds und zwei Assists standen für ihn im Boxscore. Louis Olinde kehrte nach überstandener Fußverletzung zurück und blockte direkt nach seiner Einwechslung einen Wurf, mit vier Punkten, sieben Rebounds, zwei Assists und zwei Blocks feierte der Flügelspieler ein gelungenes Comeback. Neben Delow setzte mit Jonas Mattisseck ein weiterer Guard Akzente (8 PTS). Bei Bonn punktete Till Pape (11 PTS) zweistellig.
Am Rande der Bande: Den Berlinern fehlten nicht nur die langzeitverletzten Gabriele Procida, Ziga Samar und Matteo Spagnolo, auch musste Justin Bean aussetzen, nachdem er im Training umgeknickt war. Die Bonner konnten aus dem Vollen schöpfen, nachdem Benedikt Turudic nach über viermonatigen Pause auf Grund einer Rücken-OP wieder im Kader stand, der Center wurde aber nicht eingesetzt.
Weise Worte: „Entscheidend waren die letzten zwei Minuten der ersten Hälfte, als wir einen 0:10-Lauf kassiert haben. Genau das wollten wir nicht: den Fokus verlieren und ALBA das ausnutzen lassen – das haben sie aber eiskalt gemacht“, analysierte Till Pape im Dyn-Interview die Bonner Niederlage.
Sonstiges: Der ehemaliger Berliner Meistertrainer Aito ist gerade vor Ort und verfolgte die Partie neben Berlins Geschäftsführer Marco Baldi und Sportdirektor Himar Ojeda aus der ersten Reihe.
Wie geht’s weiter: Beide Teams stehen sich am kommenden Sonntag erneut in Berlin gegenüber, Tip-Off des zweiten Playoff-Duells ist um 17 Uhr.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem Youtube-Kanal von Dyn und der Liga. Außerdem: Jetzt hier zu den BBL-Playoffs 48 Stunden lang kostenfrei Dyn testen: klick! Empfohlen von unseren Experten und dem Benzinger: