Zwölf Anläufe hat es gebraucht, jetzt ist es geschafft: Die MLP ACADEMICS Heidelberg haben durch ein 92:87 gegen die Telekom Baskets Bonn den ersten Heimsieg der Saison gefeiert. Angeführt von einem bärenstarken Isaiah Whaley (17 Punkte, acht Rebounds und vier Assists) und Neuzugang Justin Jaworski (21 Punkte) behalten die Academics im Schlussviertel die Nerven und fahren einen immens wichtigen Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt ein.
Spielverlauf und Wendepunkt: Gerade einmal viereinhalb Minuten waren gespielt als Roel Moors sein Team zur Auszeit bitten musste: 3:12 lag Bonn zurück und tat sich dabei augenscheinlich schwer, die Intensität Heidelbergs zu matchen. Angeführt vom neuen Spielmacher Justin Jaworski, der sein Heim-Debüt feiern durfte, spielten die Jungs vom Neckar einen flüssigen Offensiv-Basketball und setzen sich bis zum Ende des ersten Viertels auf zehn Punkte ab. Auch wenn Bonn den besseren Start ins zweite Viertel erwischte, blieb Heidelberg als Team zusammen und baute die Führung bis zur Halbzeitpause Dank einer starken Dreierquote von über 40 Prozent zwischenzeitlich weiter aus. Kurz vor der Pause startete Bonn seinen ersten richtigen Lauf im Spiel und verkürzte zumindest wieder auf neun Punkte (40:49).
Thomas Kennedy, der an den Brettern eine sehr starke Leistung zeigte, drückte den Bonner Rückstand weiter, doch Heidelberg fand auch wegen Impulsen von der Bank - Bennet Hundt und Marcel Keßen erzielten wichtige Zähler - immer wieder die richtigen Antworten. Savion Flagg war es schließlich, der mit einem Dreier zum Ende des dritten Viertels die Telekom Baskets wieder richtig in Schlagdistanz brachte (64:68). Doch anstelle zu wackeln, zeigte sich Heidelberg mental stark. Auch wenn Bonn nochmals ausgleichen konnte und es ein wenig Konfusion nach dem Ausfall der Spieluhr gab, behielt Heidelberg die Nerven und brachte den Start-Ziel-Sieg nach Hause. Isaiah Whaley und Jeff Carroll trafen dabei entscheidende Würfe von außen.
Zahlen, bitte: Bonn kämpfte über 40 Minuten, haderte aber das komplette Spiel mit einer schwachen Dreierquote: 27,6 Prozent waren Ende zu wenig, um in der Fremde etwas Zählbares mitzunehmen. Die Quote von Heidelberg lag konstant über der der Bonner und betrug am Ende solide 38,5 Prozent. Ein weiterer Schlüssel zum Sieg für die Academics war die geringe Anzahl von nur zwölf Ballverlusten.

Duell im Fokus: Thomas Kennedy zeigte sich in den vergangenen Wochen in absoluter Topform und traf im direkten Duell auf das Duo aus Isaiah Whaley und Elijah Childs, die sich zu einer soliden Stütze im Heidelberger Frontcourt entwickelt haben. Obwohl individuell Kennedy mit 20 Punkten und zehn Rebounds die besten Zahlen auflegte, behielten Whaley und Childs gemeinsam die Oberhand. Whaley kam auf starke 17 Punkte und acht Rebounds, Childs legte wie Kennedy ein Double-Double auf: 14 Zähler und elf Rebounds.
Die Deutschen: Nachdem er zuletzt aus dem Kader gestrichen wurde, kehrte Lokalmatador Niklas Würzner ins Aufgebot von Ingo Freyer zurück. In knapp 20 Minuten Spielzeit erzielt er drei Punkte und verteilte ebenso viele Assists. Bester deutscher Scorer war Bonn Christian Sengfelder mit 17 Punkten und sieben Rebounds.
Meilensteine: Früh im Spiel verteilte Rückkehrer Harald Frey seine erste Vorlage und erreichte damit den Meilenstein von 300 direkten Korbvorlagen in der easycredit BBL. Am Ende hatte der Norweger starke sieben Assists im Boxscore stehen.
Am Rande der Bande: ...heizten rund 400 mitgereiste Bonner Fans ihrem Team mächtig ein. Heidelberg musste neben den Langzeitverletzten Tim Coleman und Vincent Kesteloot weiter auf Abu Kigab verzichten, der an einer Blessur am Sprunggelenk laboriert.
Wie gehts weiter: Heidelberg hofft am kommenden Wochenende gegen kriselnde Rostock SEAWOLVES gleich den zweiten Heimsieg nachlegen zu können. Für Bonn geht es bereits am Dienstag in der Basketball Champions League weiter: Um 20.00 Uhr gastiert JDA Dijon im Telekom Dome.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch hier auf dem YouTube-Kanal von Dyn.