Die Telekom Baskets Bonn haben in der Vergangenheit dem FC Bayern München häufig ein Bein stellen können, drei Siege in Serie haben sie aus München entführt. Doch diesmal gibt es für den Europapokalsieger nichts zu holen, der Pokalsieger und Tabellenführer dominiert das Duell mit 90:81 und baut seine Serie auf 14 Ligasiege nacheinander aus.
Spielverlauf und Wendepunkt: Auch ohne den beim TOP FOUR zum MVP gekürten Sylvain Francisco übernahmen bei den Bayern am Anfang die Guards: Carsen Edwards und Leandro Bolmaro waren beim 12:2-Start an allen Körben beteiligt. Zur Viertelpause behauptete der Pokalsieger einen zweistelligen Vorsprung (25:15).
Nicht nur Edwards, auch die Münchener kollektiv fanden ihren Rhythmus: Zehn ihrer 18 Dreier versenkten die Bayern nach gut 18 Spielminuten, womit sie sich auf 52:30 absetzten und zur Pause mit 56:36 vorne lagen. Bei Bonn hielt nur Noah Kirkwood richtig dagegen.
Thomas Kennedy, zu Beginn mit Foul-Problemen, fand Schritt für Schritt auch ins Spiel, die Bayern kamen nicht ganz so konzentriert aus der Kabine, auf bis zu 14 Zähler Differenz verkürzten die Gäste im dritten Durchgang ihren Rückstand. Doch mit zwei Dreiern nacheinander bauten Weltmeister Niels Giffey und EM-Bronzemedaillengewinner Nick Weiler-Babb den Vorsprung wieder auf 20 Punkte Differenz aus.
Auf acht Zähler kamen die Gäste im vierten Durchgang nochmal heran, ernsthaft gefährden konnten die Bonner den Pokalsieger aber nicht mehr. Eine erfreuliche Nachricht gab es dennoch: Florian Koch gab nach überstandenen, langwierigen Rückenproblemen sein Saisondebüt. Zweieinhalb Minuten vor Spielende traf er, klar, von Downtown für seine ersten Punkte.

Duell im Fokus: Die Bayern also ohne Sylvain Francisco, die Bonner ohne Harald Frey. Welche Mannschaft kompensierte das Fehlen ihres Point Guards besser? Klar die Münchener. Leandro Bolmaro suchte im Matchup gegen den kleineren Glynn Watson Jr. zu Beginn öfter das Post-up, Carsen Edwards schulterte die Punktelast und legte 14 der ersten 28 Münchener Punkte auf. Derweil kassierte Watson Jr. Mitte des zweiten Viertels nach einem technischen sein drittes persönliches Foul. Für ihn agierte der eigentliche Flügelspieler Sam Griesel ordentlich, hatte aber mit Ballverlusten zu kämpfen. Mit je 17 Zählern avancierten Carsen Edwards (3 AST, 4 STL) und Leandro Bolmaro (4 REB, 6 AST) zu den Münchener Topscorer und waren die Spieler der Partie, Watson Jr. kam nicht über fünf Punkte und fünf Assists hinaus.
Zahlen, bitte: Die Bayern trafen in der ersten Hälfte zehn von 19 (52,6%), die Bonner nur vier von zwölf Dreiern (33,3%).
Die Deutschen: Bei den Bayern setzten von der Bank Niels Giffey (11 PTS), Nick Weiler-Babb (6 PTS, 3 REB) und Elias Harris (6 PTS, 3/3 FG, 4 AST) Akzente. Bei Bonn füllte Sam Griesel den Boxscore mit 14 Punkten, sieben Rebounds und drei Assists.
Am Rande der Bande: Den Bayern standen Sylvain Francisco, MVP des TOP FOUR, und Serge Ibaka nicht zur Verfügung. Zudem verletzte sich Weltmeister Andi Obst beim Aufwärmen am Oberschenkel und wurde nicht eingesetzt, auch Weltmeister Isaac Bonga wurde geschont, nachdem er im jüngsten EuroLeague-Spiel umgeknickt war. Die Bonner mussten auf Harald Frey (Rückenprobleme) und weiterhin auf Benedikt Turudic verzichten.
Wie geht’s weiter: Beide Teams laufen unter der Woche auf internationalem Parkett auf. Die Bonner gastieren am Dienstag in der Champions League bei Galatasaray Istanbul, die Münchener müssen in der EuroLeague ebenfalls nach Istanbul und spielen am Donnerstag bei Anadolu Efes. Im Ligabetrieb empfangen die Bayern am kommenden Sonntag RASTA Vechta, die Bonner gastieren bei den MLP Academics Heidelberg.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch hier auf dem Youtube-Kanal von Dyn.