FC Bayern München Basketball logo
ALBA BERLIN logo
NINERS Chemnitz logo
Würzburg Baskets logo
ratiopharm ulm logo
RASTA Vechta logo
Telekom Baskets Bonn logo
MHP RIESEN Ludwigsburg logo
Veolia Towers Hamburg logo
EWE Baskets Oldenburg logo
Bamberg Baskets logo
Basketball Löwen Braunschweig logo
SYNTAINICS MBC logo
HAKRO Merlins Crailsheim logo
BG Göttingen logo
ROSTOCK SEAWOLVES logo
MLP Academics Heidelberg logo
Tigers Tübingen logo
Home/Newscenter/FC Bayern München ist Deutscher Meister 2024: 88:82-Erfolg im vierten Finale bei ALBA BERLIN / Carsen Edwards wird Finals-MVP

NachberichteFC Bayern München ist Deutscher Meister 2024: 88:82-Erfolg im vierten Finale bei ALBA BERLIN / Carsen Edwards wird Finals-MVP

15. Juni 2024

Der FC Bayern Basketball gewinnt das vierte Spiel der Finalserie der easycredit BBL mit 88:82 gegen ALBA BERLIN und ist somit Deutscher Meister 2024. Den Grundstein zum 3-1 in der best-of-five-Serie legen die Münchner im dritten Viertel, in dem sie nur sechs gegnerische Punkte zulassen. ALBA wirft in der Schlussphase nochmal alles in die Waagschale, kann aber kein entscheidendes fünftes Spiel mehr erzwingen. Topscorer des Abends ist Carsen Edwards, der auch zum MVP der Finalserie gewählt wird, mit 29 Punkten.

Stand: FC Bayern Basketball (1) - ALBA BERLIN (2) 3-1

Spielverlauf und Wendepunkt: Die erste Schrecksekunde gab es bereits nach knapp 90 Sekunden als Johannes Thiemann, der in die Startformation zurückkehrte, nach einem harten Zusammenprall mit Devin Booker auf dem Parkett liegen blieb. Nach einem kurzen Durchschnaufen konnte der Weltmeister aber weitermachen und trug mit seiner Physis unter den Brettern erheblich zum physischen Start beider Teams bei. Zwei Dreier von Leandro Bolmaro sorgten für eine erste 10:5-Führung der Münchner, die den Startschuss zu einer furiosen Schlussphase des ersten Viertels darstellten. Beide Teams fanden deutlich besser ihren Rhythmus und verwandelten auch schwierige Würfe.

Dank eines schnellen 7:0-Starts ins zweite Viertel übernahm ALBA aber wieder die Führung und zwang Pablo Laso beim Stand von 32:24 zu seiner ersten Auszeit. Die Berliner bauten ihren Vorsprung sogar in den zweistelligen Bereich aus, ehe Carsen Edwards und Sylvain Francisco jeweils per Dreier Israel Gonzalez zu dessen erster Auszeit bewegten. Bis zur Pause konnte sich keines der Teams entscheidend absetzen, weshalb beim Stand von 46:44 zu Gunsten ALBAs die Seiten gewechselt wurden.

Nach Wiederbeginn zogen die Bayern defensiv merklich an, zwangen Berlin zu zwei Shot-Clock-Violations und legten auf Basis dessen einen 10:2-Start hin. Carsen Edwards versenkte drei Dreier, schraubte so sein persönliches Punktekonto auf 24 und den Bayern-Vorsprung auf 13 Zähler (65:52). Dieser Fluss in der Offensive gepaart mit einer starken Verteidigung, die im dritten Viertel nur sechs Berliner Punkte zuließ, legten den Grundstein zum Sieg des FC Bayern. Berlin versuchte im Schlussviertel nochmal die letzten Reserven zu mobilisieren, aber das neunte Spiel binnen 19 Tagen schien dann doch seine Spuren hinterlassen zu haben. Das Team holte alles aus sich heraus, machte ein 14-Punkte-Defizit 100 Sekunden vor Schluss sogar fast noch wett, doch der mögliche Wurf zum Ausgleich oder gar der Führung verfehlte sein Ziel.

Zahlen, bitte: 5:3 im ersten, 8:13 im zweiten und 13:8 im dritten Spiel: Wer das direkte Duell bei den Offensiv-Rebounds gewann, holte sich bisher auch in jedem Spiel den Sieg. Kein Wunder, dass beide Trainer im Vorfeld der Partie das Offensiv-Rebounding als Schlüsselfaktor ausgemacht hatten. Diesmal gewann zwar die unterlegene Mannschaft das Duell unter dem offensiven Brett mit 12:9, doch viel mehr ausschlaggebend als das Duell unter dem gegnerischen Korb war dafür die Verteidigung. Mit nur sechs zugelassenen Punkten im dritten Viertel zogen die Bayern ihrem Gegner letztlich den Zahn. Die Trefferquote von ALBA sank von starken 50 Prozent zur Halbzeit sackte im dritten Viertel massiv ab. Da half es auch nicht, dass Berlin im letzten Abschnitt mit den letzten Sprittropfen im Tank nochmal 30 Punkte erzielen konnte.

Intensität pur: Johannes Thiemann im direkten Duell mit Devin Booker (Foto: Tilo Wiedensohler / camera4)

Duell im Fokus: Mit einer Box-and-One-Verteidigung gegen Berlins Scharfschützen Matt Thomas hat Pablo Laso im dritten Finalspiel ein kleinen taktischen Kniff angewendet, um die Kreise den Shooting Guards einzuengen. In Carsen Edwards, Andi Obst und Nick Weiler-Babb kümmert sich verschiedene Verteidiger um Thomas, der mit 17 Punkten dennoch zum Topscorer avancierte. Bleibt Bayerns Trainer bei dieser Verteidigungsform oder lässt er sich erneut etwas Neues einfallen? Diese Frage stellten sich die Beobachter vor dem Spiel, bei dem ALBA mit dem Rücken zur Wand antreten musste.

Zu Beginn kümmerte sich Leandro Bolmaro in klassischer Mann-Verteidigung um Thomas und ließ den Shooting Guard für jeden Wurf sehr hart arbeiten. Am Ende hatte Thomas tatsächlich mit einer schwachen Dreierquote von nur 14 Prozent zu kämpfen und konnte dem Spiel nicht wie bisher seinen Stempel aufdrücken. Dies gelang viel mehr seinem direkten Gegenüber, dem...

Spieler des Spiels und Finals-MVP: Carsen Edwards! Bayerns Kraftwürfel auf der Zwei erwischte im vierten Finale einen absoluten Sahnetag und erzielte 29 Punkte, gepaart mit vier Rebounds und zwei Assists. Über die Serie gesehen scorte Edwards in jedem Spiel zweistellig und war im dritten und vierten Finale jeweils in den entscheidenden Phasen zur Stelle.

Finals MVP Carsen Edwards erzielte 29 Punkte (Foto: Ulf Duda)

Der Finals-MVP wird mit der Schlusssirene des entscheidenden Spiels von einem Expertenpool digital gewählt. Darunter sind fünf ehemalige BBL-Profis – in den Finals 2024 die drei früheren DBB-Kapitäne Patrick Femerling (221 Länderspiele), Heiko Schaffartzik (115) und Basti Doreth (96) sowie Malte Ziegenhagen und Andrej Mangold – und Medienschaffende aus den beiden Final-Städten und rund 35 Sport-Journalisten mit besonderem Wissen über den deutschen Basketball generell und unsere Liga im Besonderen.

Historie: Das letzte Mal, dass ein siegreicher Spieler in einem entscheidenden Finale so viele Punkte aufgelegt hat, war 2021 Jayson Granger, der im vierten Finale beim 86:79-Sieg auch 29 Punkte erzielte und Finals-MVP wurde – und das kurioserweise in der gleichen Final-Paarung, nur halt für Berlin in München. Abgesehen davon wurden in der digitalen Ära seit 1998 in einem letzten Finale nur drei Mal so viele Punkte von einem Spieler genetzt: 2018 kam Berlins Spencer Butterfield im fünften Finale in München auch auf 29 Zähler, allerdings als klarer Verlierer (85:106). 2012 erzielte Ulms Isaiah Swann 36 Zähler bei der 95:97-Niederlage im dritten Finale in Bamberg. Und 2008 gewann Berlin im vierten Finale in Bonn mit 88:79 dank 30 Zählern von Julius Jenkins.

MeilensteineLouis Olinde machte mit einem Block im Schlussviertel gegen Carsen Edwards die 100 Karriere-Blocks in der easycredit BBL voll. 

Am Rande der Bande: Berlin musste wie schon in den Spielen zuvor auf zahlreiche Akteure verletzungsbedingt verzichten: Matteo Spagnolo, Ziga Samar, Martin Hermannsson und Gabriele Procida ist die Spielzeit bereits beendet. Die Bayern hingegen konnte wieder aus dem Vollen schöpfen, verzichteten aus Gründen der Rotation aber weiterhin auf Danko Brankovic. Neben dem Kroaten pausierten zudem Nelson Weidemann und Youngster Ivan Kharchenkov.

Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem Youtube-Kanal von Dyn und der Liga.