Hier kommen die Fundamentals - in aller Kürze das Wichtigste zu den jeweils ersten beiden Halbfinalspielen. Dort werden die Bayern gegen ersatzgeschwächte Würzburger ihrer Favoritenstellung gerecht, bislang lag der Hauptrundenerste keine einzige Sekunde zurück. Enger geht es im zweiten Halbfinale zwischen Berlin und Chemnitz zu, wo sich bislang die Arbeit an den Brettern und in der Zone als Schlüssel herauskristallisiert.

Berlin gegen Chemnitz und der harte Kampf um die Zone
Die Dominanz … an den Brettern. Wenn die Schlüssel für den 95:82-Auswärtserfolg der NINERS Chemnitz bei ALBA BERLIN zum Halbfinalauftakt benannt werden sollen, wird man vor allem in der Zone und unter dem Korb fündig. Vor allem Kevin Yebo, Jonas Richter und Ousman Krubally waren hier nicht zu stoppen:
15:7 Offensivrebounds für Chemnitz
22:4 Punkte aus zweiten Chancen für Chemnitz
44:28 Punkte in der Zone für Chemnitz
25:11 Assists für Chemnitz
Aber wie sich Statistiken und Ausgang des zweiten Spiels doch gleichen, denn da drehten die Albatrosse den Spieß um und machten den 86:64-Erfolg durch folgende Zahlen perfekt:
18:7 Offensivrebounds für Berlin
23:6 Punkte aus zweiten Chancen für Berlin
38:22 Punkte in der Zone für Berlin
23:12 Assists für Berlin
Bemerkenswert ist außerdem, dass Berlins zwei beste Spieler aus dem ersten Halbfinale im zweiten kaum ein Faktor waren und Iihr hr Team dennoch gewann: Weltmeister Johannes Thiemann (im ersten Halbfinale 23 Punkte, 7/10 aus dem Feld) lieferte am Freitag nur vier Zähler (1/9 FG), Sterling Brown (im ersten Halbfinale 24 Punkte, 9/15 aus dem Feld) sogar nur zwei (1/5).
Defense wins … Halbfinalspiele. Ja, in erster Linie Titel, so lautet die Bball-Binse, doch auch im Halbfinale zwischen beiden Teams wird das ersichtlich. Die Chemnitzer, die wie kein zweites Team für eine Switching-Defense stehen, holten sich beim Auftaktsieg das Momentum durch einen 12:2-Lauf vor der Pause. Dabei ließen sie in den letzten viereinhalb Minuten keinen Feldtreffer zu. Die Berliner forcierten bei ihrem Erfolg im dritten Viertel einige Ballverluste, um sich abzusetzen, und hielten Chemnitz mit 64 Zählern bei einem teaminternen Saisontiefstwert und in der zweiten Hälfte bei nur 24 Punkten.
Bayern gegen Würzburg und die Dominanz des Favoriten
Die Dominanz … von Anfang bis Ende. Beim 91:76-Heimerfolg im ersten Spiel verzeichnete der FC Bayern München gegen die Würzburg Baskets seine erste zweistellige Führung nach 6:49 Minuten, sein erstes Polster von 20 Zählern Differenz nach 17 Minuten. Beim 99:75-Sieg in der zweiten Partie dominierten die Bayern hingegen zum Ende: Ein 22:5-Lauf von Ende des dritten bis Anfang des vierten Durchgangs bescherten dem Hauptrundenersten ein Polster von 25 Punkten. So lag der Favorit nach 80 Minuten Halbfinale keine einzige Sekunde zurück. Allerdings stecken die ersatzgeschwächten Würzburger, die mit MVP Otis Livingston und Julis Böhmer auf zwei Guards verzichten müssen, nie wirklich auf. Vor allem Dauerbrenner Darius Perry (32,8 MPG, 15,5 PPG, 6,0 APG), der in den Playoffs erstmals startet, kämpft tapfer gegen den Favoriten an.
Size matters: Ja, den Würzburgern fehlt es im Backcourt an Optionen, aber die Bayern – die ebenfalls auf zwei Spielmacher verzichten müssen – nutzen bisher vor allem ihre Größenvorteile aus. Im zweiten Spiel erzielten Devin Booker und Serge Ibaka die ersten elf Münchener Zähler, Ibaka war in der ersten Partie Topscorer (18 PTS, 7/8 FG). Immer wieder geht der Ball an den Zonenrand, mit Isaac Bonga gibt ein großer Weltmeister den Spielmacher, und im Frontcourt setzen auch Vladimir Lucic und Elias Harris Akzente.
Statline der ersten beiden Halbfinals: 23 Punkte in 20:44 Minuten
Kevin Yebo absolvierte für seine Verhältnisse eine schwache Viertelfinalserie gegen Vechta, nach 17,0 Punkten in der Hauptrunde lieferte der Chemnitzer Center nur 8,0 Zähler ab. Doch gegen Berlin meldete sich Yebo zurück – vor allem beim Auftaktsieg, bei dem er seine gewohnte Effektivität unter Beweis stellte. Nur 20:44 Minuten benötigte Yebo, um mit 23 Zählern zum Chemnitzer Topscorer zu avancieren. Yebo traf neun seiner elf Würfe aus dem Feld, verfehlte mit vier Dreiern seinen Karrierebestwert nur um einen Treffer und sammelte zudem sechs Rebounds ein.
Unsere Nationalspieler im Fokus
Johannes Thiemann: 23 PTS, 7/10 FG, 9/10 FT, 5 REB
Im gleichen Spiel war auch Johannes Thiemann die Effektivität in Person: Der Berliner Kapitän traf sieben seiner zehn Feld- und neun seiner zehn Freiwürfe und erzielte mit 23 Punkten seine meisten in der Liga seit dem 17. Dezember! Vor allem zu Beginn spielte der Weltmeister stark auf und markierte acht der ersten zehn Berliner Zähler.
Isaac Bonga: 14 PTS, 6 REB, 3 AST
Isaac Bonga muss aktuell den Backup-Einser von Leandro Bolmaro geben. Dass der Weltmeister aber mit dem ganzen Werkzeugkoffer antritt, bewies er beim zweiten Münchener Sieg. Bonga war mit 14 Punkten zusammen mit Carsen Edwards und Vladimir Lucic Topscorer, holte sich mit sechs Rebounds hinter Serge Ibaka die zweitmeisten der Bayern und verteilte mit drei Assists hinter Devin Booker die zweitmeisten seines Teams – und das in gerade mal 18:56 Minuten.
Louis Olinde: 13 PTS, 5 REB, 2 AST, 2 STL, 2 BLK
Seine Vielseitigkeit untermauerte auch Louis Olinde, vor allem im zweiten Spiel: Mit 13 Punkten, fünf Rebounds, zwei Assists, zwei Steals und zwei Blocks bei keinem Ballverlust bestätigte der Forward, wie wichtig sein Comeback für Berlin war. Seit dem letzten Viertelfinalspiel gegen Bonn hat Berlins Trainer Israel Gonzalez so Olinde auch in die Startformation befördert.
Jonas Richter: 13 PTS, 5 REB, 2 STL
Auch Jonas Richter ist im Lauf des Viertelfinales in die Startformation gerückt, auch der Center beweist für die NINERS Chemnitz seinen Wert – wie beim Auftaktsieg, als er in knapp 21 Minuten 13 Zähler, fünf Rebounds und zwei Steals auflegte. Richter hatten einen großen Anteil daran, dass sich die Chemnitzer so viele zweite Wurfchancen erkämpften.
Must Watch: Road to Finals #1
Jeder Playoff-Teilnehmer hat ein Ziel: es in die Finals zu schaffen und dort die Chance auf den Titel zu haben. Nach dem Ende der Viertelfinals gibt es den ersten Teil unserer „Road to Finals“, packende Playoff-Atmosphäre von vier Duellen komprimiert in achteinhalb Minuten.
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