Das Hinspiel: Vor vier Wochen entführten die MLP Academics Heidelberg beim Debüt von Ingo Freyer als neuem Headcoach einen 84:83-Erfolg von den Basketball Löwen Braunschweig – und das, obwohl die Academics den Großteil der Partie mit einer Sechs-Mann-Rotation absolvieren mussten. Abu Kigab war mit 19 Zählern teaminterner Topscorer und powerte sich sechs Sekunden vor Spielende zum Gamewinner.
Die besondere Brisanz: Seitdem haben sich beide Teams in ganz unterschiedliche Richtungen entwickelt: Die Braunschweiger haben alle drei Partien gewonnen, die Heidelberger alle drei Spiele verloren. Die Academics wollen diese Negativserie stoppen, um die rote Laterne abzugeben und im elften Anlauf endlich ihren ersten Heimsieg der Saison zu feiern. Die Braunschweiger wollen ihren Erfolgslauf ausbauen, um auf die Play-In-Plätze zu klettern – was bereits bei einem Sieg in Heidelberg und einer gleichzeitigen Oldenburger Niederlage in Chemnitz Realität werden würde.
Status Quo: Die Löwen setzten sich zuletzt mit 100:89 gegen die Würzburg Baskets durch. Dabei gewannen die Braunschweiger jedes Viertel und hatten sechs Spieler mit mindestens neun Punkten in den Reihen. Die Truppe von Headcoach Jesus Ramirez zeigte erneut das Potential als Favoritenschreck, gingen die Würzburger doch immerhin als Tabellenvierter in das Duell. Auch den EWE Baskets Oldenburg (91:86 am 29.9.2023), dem FC Bayern München (83:81 am 5.11.2023), den Telekom Baskets Bonn (80:76 am 13.12.2023) und den MHP RIESEN Ludwigsburg (83:82 am 23.12.2023) stellten die Löwen in dieser Saison schon ein Bein, gegen jedes dieser Playoff-Kaliber feierte die Braunschweiger Truppe einen Crunchtime-Sieg.
Eine Crunchtime hatten die Heidelberger zuletzt im angesprochenen Hinspiel gesehen, die drei jüngsten Niederlagen fielen alle zweistellig aus. Dabei kassierte die Truppe von Ingo Freyer durchschnittlich 106,3 Punkte. Zuletzt zogen die Academics mit 87:109 bei RASTA Vechta den Kürzeren, hielten aber über drei Viertel beim Überraschungsteam der Saison gut mit.

Duell im Fokus: Dabei feierte der nachverpflichtete Big Man Elijah Childs einen starken Einstand: 23 Punkte, zehn Rebounds und vier Assists legte der aus Ludwigsburg verpflichtete 25-Jährige auf. Childs spielte sowohl auf der Vier, wo er im Low-Post Mismatches suchte, als auch auf der Fünf, wo er defensiv mit Schnelligkeit überzeugte. Auch gegen Braunschweig dürfte Heidelberg dieses vielseitige Profil zugute kommen: Denn während Jilson Bango als Fünfter mit seiner Athletik vor allem am Ring Korbgefahr ausstrahlt, tut dies Martin Peterka als Vierer von außen. Bango zeichnete sich gegen Würzburg mit drei Blocks auch als Verteidiger aus und hat in den vergangenen zehn Partien immer mindestens einen Wurf geblockt. Peterka traf zwei seiner drei Dreier, nachdem er nach seiner Dreiergala gegen Göttingen (6/6 3P) Ende Dezember von Downtown etwas geschwächelt hatte.
Bewegte Bilder: Bei seinem Debüt legte Elijah Childs nicht nur ein stattliches Double-Double auf, sondern stopfte sich per Alley-Oop-Dunk über Shotblocker Johann Grünloh auch auf den ersten Platz der Top Ten.
Zahlen, bitte: Beide Teams gehören nicht zu den Punktemaschinen der Liga, Braunschweig rangiert auf dem drittletzten (84,0 PPG), Heidelberg (82,1 PPG) auf dem vorletzten Platz. Bei den Löwen ist die schwächste Freiwurfquote (70,8 FT%) der Liga, bei den Academics die schwächste Feldwurfquote (42,0 FG%) ein Grund. Dafür arbeiten beide Teams gut darin, eigene Fehlwürfe einzusammeln: Braunschweig holt ligaweit die fünftmeisten (12,6 ORPG), Heidelberg die drittmeisten Offensiv-Rebounds (13,1 ORPG).
Die ewige Bilanz: Die Heidelberger haben fünf der sechs bisherigen Duelle in der Beletage inklusive Pokal für sich entschieden, darunter beide bisherigen Heimspiele.
Meilensteine: Heidelbergs Bennet Hundt muss noch fünfmal seine Teamkollegen in Szene setzen, um in seiner Bundesligakarriere 500 Assists auf dem Konto zu haben.
Am Rande der Bande: Bei Heidelberg werden in dieser Saison Tim Coleman und Vincent Kesteloot nicht mehr spielen können, zudem fällt Paul Zipser auf Grund von Kniebeschwerden aus. Braunschweig konnte zuletzt aus dem Vollen schöpfen.
Im Blick des Bundestrainers steht bei Braunschweig ein Quartett: Sananda Fru, Brandon und Nicholas Tischler sowie Ferdinand Zylka haben sich längst als wichtige Rotationsspieler bei den Löwen etabliert. Die Vier erzielen zwischen 6,1 und 9,4 Punkten bei zwischen 16:49 und 23:39 Minuten pro Spiel. Und: Alle vier haben noch Entwicklungspotential, was Gordon Herbert vor allem für die Zukunft registriert haben wird, jedoch steht keiner der Vier im Aufgebot für die kommenden beiden EM-Qualifikationsspiele.
Alte Bekannte: Die beiden gebürtigen Berliner Ferdinand Zylka und Bennet Hundt durchliefen gemeinsam das Nachwuchsprogramm von ALBA BERLIN. 2016 gewannen die Guards das Albert-Schweitzer-Turnier, zwei Jahre später holten sie bei der U20-EM in Chemnitz Bronze.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird am Freitag ab 18.15 Uhr live bei Dyn übertragen, Chris Schmidt kommentiert. Dyn ist das neue Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn Plattform und im Anschluss über die Dyn Social-Media-Kanäle frei empfangbar sein werden. Dyn ist seit Anfang August über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.