Den Schlusspunkt unter die Europapokalwoche setzen auch in dieser Woche die beiden Europaligisten. Berlin empfängt am Donnerstag Partizan Belgrad mit Ex-Albatros Sterling Brown und den Ex-Münchener Isaac Bonga. Die Bayern spielen ebenfalls in eigener Halle gegen das vom Ex-Berliner Tamir Blatt dirigierte Maccabi Tel Aviv.
Autor: Horst Schneider
Diese Woche in Europa:
Mittwoch, 19:00: Legia Warschau - Bamberg (ENBL)
Mittwoch, 19:30: Ludwigsburg - Fribourg Olympic (FEC)
Mittwoch, 20:30: Joventut Badalona - Ulm (EC)
Donnerstag, 19:00: Berlin - Partizan Belgrad (EL)
Donnerstag, 20:45: München - Maccabi Tel Aviv (EL)
Das Team von Trainer Gordon Herbert ist mit seinen bislang sieben Heimsiegen mittlerweile das einzige in eigener Halle noch ungeschlagene Team in der EuroLeague. Für mehr Schlagzeilen sorgt aber eine ganz andere Serie: EuroLeague-Neuling Paris ist mit zuletzt zehn Siegen in Folge an die Tabellenspitze gestürmt. Das Team um den BBL-MVP von 2023 T.J. Shorts, die anderen Ex-Bonner Collin Malcolm, Tyson Ward, Sebastian Herrera, Leon Kratzer und Michael Kessens sowie den im Sommer dazugestoßenen Maodo Lo ist aktuell die größte Überraschung in der Geschichte der EuroLeague.
EuroLeague: : ALBA BERLIN - Partizan Mozzart Bet Belgrad (Do, 19:00 Uhr)
Status quo: Zumindest die rote Laterne ist ALBA los. Das war in der vergangenen Woche aber auch die einzige gute Nachricht für den jetzt mit 3:11 Siegen Vorletzten der EuroLeague. Wie man aus einer Krise herauskommt, kann ALBA von Partizan Belgrad lernen. Die Serben haben nach sechs Niederlagen in Folge vier Siege in Serie gewonnen und sind jetzt mit 6:8 Siegen Zwölfter.
Gegner: Im ewigen Duell mit Roter Stern verlor der 22-fache jugoslawische bzw. serbische Meister Partizan Belgrad 2014 den Titel in der Adria-Liga und damit den Startplatz in der EuroLeague an den Lokalrivalen. Mit der Rückkehr von Trainerlegende Zeljko Obradovic hat sich Partizan aber in Europa 2021 zurückgemeldet, angelte sich nach dem Ausschluss der russischen Clubs eine Wild Card in der EuroLeague und untermauerte dort sein Comeback mit dem sofortigen Erreichen der Playoffs 2023. Auch in der Adria-Liga sicherte sich Partizan 2023 erstmals nach zehn Jahren wieder den Titel, verpasste aber im Vorjahr die Playoffs und verlor auch das serbische sowie das Adria-Finale gegen Roter Stern.
Stars: Bis auf Center Balsa Koprivica sind alle anderen Spieler im Aufgebot von Trainer Zeljko Obradovic neu. Die US-Guards Carlik Jones (13,8 PPG und 4,8 APG) und Duane Washington teilen sich mit dem aus der NBA zurückgekehrten Franzosen Frank Ntilikina den Spielaufbau. Kapitän Vanja Marinkovic, Sterling Brown und Isaac Bonga treffen in Abwesenheit des verletzten Iffe Lundberg auf dem Flügel ihre Dreier zu über vierzig Prozent. Isiaha Mike hat im Frontcourt die US-Center Tyrique Jones (11,1 PPG) und Brandon Davies sowie Koprivica und den jungen Aleksej Pukusevski an seiner Seite.
Aktuelle Form: In der Adria-Liga ist Partizan mit 11:0 Siegen souveräner Tabellenführer. Am Sonntag gab Trainer Obradovic beim ungefährdeten 107:80 gegen Igokea in Laktasi vor allem den Nachzüglern Duane Washington (28 Punkte) und Isiaha Mike (17) ausgiebig Spielzeit.
Alte Bekannte: Sterling Brown trug in der vergangenen Saison das Trikot von ALBA BERLIN. Isaac Bonga spielte in den letzten beiden Jahren für München und gewann mit den Bayern zweimal den Pokal und 2024 die Meisterschaft. Isiaha Mike spielte von 2020 bis 2022 für Chemnitz.
Livestream / TV: Alle Spiele der Turkish Airlines EuroLeague werden in dieser Saison live und auf Abruf auf MAGENTA SPORT übertragen. Benni Zander kommentiert das Spiel aus Berlin ab 18:30 Uhr. Holger Speckhahn moderiert und Per Günther ist der Experte.
EuroLeague: : FC Bayern München - Maccabi Playtika Tel Aviv (Do, 20:45 Uhr)
Status quo: Während die Bayern dank ihrer perfekten Heimbilanz mit 9:5 Siegen auf dem fünften Tabellenplatz hervorragend dastehen, ist Maccabi als Drittletzter (4:10 Siege) weit von den Playoff-Rängen entfernt. Von ihren letzten sieben Spielen konnten die Israelis nur das in Berlin gewinnen.
Gegner: Es ist einfacher die Jahre aufzuzählen, in denen Maccabi in Israel nicht Meister wurde (zuletzt 2017 und 2022), als jene 57 Jahre, in denen der Serienmeister den obligatorischen Erfolg einheimste. Entsprechend liegt der Fokus bei Maccabi auch in dieser Saison auf der EuroLeague, wo die Israelis mit sechs Titeln (1977, 1981, 2001, 2004, 2005 und 2014) zu den erfolgreichsten Klubs des Kontinents zählen, in den letzten zehn Jahren aber nie mehr das Final Four erreichten. Mit dem sechsten Platz 2021, dem fünften 2023 und dem siebten 2024 ist Maccabi diesem Ziel zuletzt aber wieder näher gekommen.
Stars: Trainer Oded Katash muss immer wieder neue Ausfälle managen. Jetzt ist der gerade genesene Center Jasiel Rivero schon wieder für mehrere Wochen außer Gefecht und Roman Sorkin bleibt wegen eines Todesfalls in der Familie zu Hause. Im Frontcourt konzentriert sich dadurch alles auf den langen Südsudanesen Wenyen Gabriel und den athletischen Forward Jaylen Hoard (14,8 PPG). Stark besetzt ist Maccabi hingegen im Backcourt, wo Tamir Blatt (10,8 PPG und 8,6 APG) als bester Passgeber der EuroLeague nicht nur Rokas Jokubaitis (11,2 PPG) und David DeJulius, sondern auch den formstarken Kapitän John DiBartolomeo an seiner Seite hat. Auf dem Flügel wird Levi Randolph (11,6 PPG) seit der Länderspielpause vom Kanadier Marial Shayok unterstützt.
Aktuelle Form: In der israelischen Liga gewann Maccabi am Sonntag gegen den bis dahin noch ungeschlagenen Lokalrivalen Hapoel Tel Aviv mit 26 Punkten von Jaylen Hoard 97:79 und am Dienstag das Nachholspiel gegen Hapoel Haifa mit 26 Punkten von David De Julius 102:87. Mit 8:1 Siegen ist Maccabi jetzt Tabellenzweiter.
Alte Bekannte: Tamir Blatt spielte von 2021 bis 2023 für Berlin und wurde mit ALBA 2022 Deutscher Meister. Will Rayman spielte im Herbst 2020 acht Spiele für Göttingen und David De Julius war in der letztjährigen BBL-Rückrunde der Spielmacher der Veilchen.
Livestream / TV: Alle Spiele der Turkish Airlines EuroLeague werden in dieser Saison live und auf Abruf auf MAGENTA SPORT übertragen. Sevastian Ulrich kommentiert das Spiel aus München ab 20:15 Uhr. Jan Lüdeke moderiert.