Die besondere Brisanz: Die Wölfe aus Weißenfels waren nach ihrem Aufstieg 1999 der erste Club aus den ostdeutschen Bundesländern in der easyCredit BBL. Inzwischen sind noch andere Vertreter aus dem Osten hinzugekommen, aber SYNTAINICS MBC gegen ALBA BERLIN bleibt seit nun schon 25 Jahren "das Ost-Derby", das in mittlerweile guter Tradition am Samstag zum 38. Mal gespielt wird. In der Stadthalle Weißenfels ergibt sich dabei ein Novum. Zum ersten Mal in 25 Jahren gehen die Wölfe als das besser platzierte Team ins Derby: Der MBC ist Achter und die Berliner nur auf Rang 14.
Status quo: Die Gründe für die veränderten Vorzeichen sind hinlänglich bekannt. Die in den vergangenen Jahren oft für ihre schwache Defense belächelten Wölfe verteidigen unter ihrem neuen Trainer Janis Gailitis in dieser Saison deutlich besser. Außerdem hat der MBC bei seinen Neuzugängen ein gutes Händchen gehabt. In Berlin hat man sich hingegen gerade von seinem vermeintlichen Königstransfer Trevion Williams getrennt, weil der nicht die Erwartungen erfüllte. Hinzu kam das beispiellose Verletzungspech, das nahezu regelmäßig bis zu fünf Spieler außer Gefecht setzte, was es Trainer Israel Gonzalez enorm erschwerte, Struktur ins Berliner Spiel zu bringen. Zumindest bezüglich des Berliner Lazaretts gibt es zu den Feiertagen in der Hauptstadt Licht am Ende des Tunnels. Reicht das schon, um im Ost-Derby die alte Ordnung wiederherzustellen? Oder bleibt der SYNTAINICS MBC die Nummer eins im Osten?
Duell im Fokus: Tim Schneider gehörte in Berlin zu den Spielern, die verletzungsbedingt mit Verspätung in die Saison gestartet sind. Nach überstandener Augen-OP ist der Power Forward aber mit im Schnitt zwölf Punkten und vier Rebounds in den letzten vier Spielen zu einem wichtigen Faktor im Berliner Spiel geworden und steigerte seine Spielanteile von Woche zu Woche, während die von Trevion Williams immer kleiner wurden. Vor einer Woche im ersten Spiel nach ALBAs Trennung vom US-Amerikaner stand das 27-jährige Berliner Eigengewächs in Göttingen als Berlins Topscorer mit 17 Punkten und sieben Rebounds logischerweise in der ersten Fünf, und wird das wohl auch am Samstag in Weißenfels tun – gegen den neun Jahre älteren US-amerikanischen Globetrotter Tyren Johnson, der dem Weißenfelser Frontcourt mit seiner Erfahrung und Vielseitigkeit in dieser Saison großen Rückhalt gibt.

Zahlen, bitte: In den Statistiken rangieren der SYNTAINICS MBC und ALBA BERLIN viel näher beieinander als in der Tabelle. Berlin erzielt die drittmeisten Punkte in der easyCredit BBL (im Schnitt 85,8), der MBC die viertmeisten (84,0). Hinten kassiert Berlin 82,8 Punkte pro Spiel, die Wölfe 82,9. Berlin hat die viertbeste Wurfquote (47,8 %), der MBC die fünftbeste (46,9 %). Berlin leistet sich die zweitwenigsten Ballverluste (im Schnitt 12,6), die Wölfe die viertwenigsten (13,3).
Die ewige Bilanz: Seit 1999 gab es in der ersten Liga und dem Pokal 37 Pflichtspiele zwischen diesen beiden Clubs, wobei Berlin 34 Partien gewann und Weißenfels nur drei. Der letzte Erfolg der Wölfe hatte es aber in der vergangenen Saison am 19. November 2023 in sich. Da gewannen die Wölfe nämlich nicht nur zum allerersten Mal in der Hauptstadt, sondern düpierten die Albatrosse in der Arena am Ostbahnhof mit 108:75! Drei Wochen später revanchierte sich ALBA aber im Pokal in Weißenfels mit einem ungefährdeten 85:70 und auch das BBL-Rückspiel im Wolfsbau im April gewann ALBA 76:67.
Am Rande der Bande: Beim SYNTAINICS MBC steht Trainer Janis Gailitis der komplette Kader zur Verfügung. Bei ALBA fehlt jetzt nur noch der am Handgelenk verletzte Justin Bean, sodass Trainer Israel Gonzalez vor der ungewohnten Qual der Wahl steht, welchen seiner sieben gesunden Importspieler er aussetzen lässt.
Alte Bekannte: Akeem Vargas ist in den Reihen des SYNTAINICS MBC ein ganz spezieller Ex-Albatros. Der in Lancaster/USA geborene Guard trug nämlich von 2013 bis 2018 fünf Jahre lang das ALBA-Trikot und mauserte sich in dieser Zeit mit seiner kompromisslosen Defense in wettbewerbsübergreifend 308 Spielen zu ALBAs "Verteidigungsminister". Nur zehn Spieler streiften sich seit 1990 öfter das ALBA-Trikot über als Akeem Vargas. Am Samstag könnte ihn – womöglich im direkten Duell – Malte Delow (aktuell ebenfalls 308 Spiele) in ALBAs Ehrenliste überholen.
M/W/D - German Basketball is mad sexy: Am 15./16. Februar wird das traditionelle Finalturnier um den deutschen Pokal erstmals in Weißenfels ausgetragen, wo das VIMODROM TOP FOUR 2025 auf ein riesiges Interesse stößt. Die erste Marge der frei verkäuflichen Tickets ging am vergangenen Montag in den Verkauf und war in Windeseile vergriffen. Weitere Tickets werden durch die vier teilnehmenden Clubs (MBC, Frankfurt, Bamberg und München) vergeben. Ob dann am 15. Januar überhaupt noch Tickets für den letzten geplanten freien Verkauf übrig sind, bleibt abzuwarten. German Basketball ist eben mad sexy!
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird Samstag ab 18:15 Uhr live bei Dyn übertragen. Kommentator vor Ort ist Patrick Fritzsche, es moderiert Anett Sattler. Als Experte ist Malte Ziegenhagen am Mikro. Dyn ist das Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League aus. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.