Den Schlusspunkt unter die Europapokalwoche setzt die Turkish Airlines EuroLeague. Der letzte Spieltag der Hinrunde beschert ALBA BERLIN und den Münchener Bayern am Freitag schwere Auswärtsaufgaben.
Autor: Horst Schneider
Diese Woche in Europa:
Freitag, 20:15: Olympiakos Piräus - Berlin (EL)
Freitag, 21:00: Armani Mailand - München (EL)
Vor dem letzten Spieltag der Hinrunde präsentiert sich die EuroLeague so ausgeglichen wie noch nie. Zwischen dem ersten und dem zehnten Tabellenplatz liegen nur zwei Siege. Bis hinunter zum Fünfzehnten haben alle Teams noch realistische Playoff-Chancen. Einzig Maccabi, Bologna und Berlin sind am Tabellenende zur Saison-Halbzeit schon abgeschlagen. Der FC Bayern Basketball mischt hingegen ganz oben mit und könnte das noch stärker tun, wenn man endlich die notorische Auswärtsschwäche ablegen würde. Kein anderes Team in der EuroLeague zeigt daheim und auswärts so unterschiedliche Gesichter. Die als einziges Team in eigener Halle noch ungeschlagenen Münchener stehen auswärts bei 2:6 Siegen. Das ist die schwächste Auswärtsbilanz aller Top12-Teams.
EuroLeague: : Olympiakos Piräus - ALBA BERLIN (Fr, 20:15 Uhr)
Status quo: ALBA BERLIN (3:13 Siege) muss sich darauf einstellen, mit der roten Laterne in die Rückrunde zu gehen - es sei denn, die Berliner landen eine Überraschung in Piräus. Auch Olympiakos litt in der Hinrunde unter Verletzungspech, profitiert bei 10:6 Siegen auf dem dritten Platz aber davon, dass auch die anderen Topteams Höhen und Tiefen durchmachten.
Gegner: Die Geschichte des 14-fachen griechischen Meisters und Europaliga-Gewinners von 1997, 2012 und 2013 ist von der Rivalität mit dem Erzrivalen Panathinaikos geprägt. Die Feindschaft erreichte 2019 einen Höhepunkt, als Olympiakos aus Protest gegen angeblich Panathinaikos bevorzugende Schiedsrichter das griechische Pokalhalbfinale verließ, wenige Wochen später gar nicht erst zum Ligaspiel antrat und mit dem Zwangsabstieg bestraft wurde. Vor drei Jahren kehrte Olympiakos in die erste Liga zurück, wurde 2022 und 2023 wieder Meister, musste aber im Vorjahr wieder national und international Panathinaikos den Vortritt lassen.
Stars: Trainer Georgios Bartzokas hat bis auf Center Moses Wright alle verletzten Spieler wieder an Bord und kann jede Position mindestens doppelt besetzen. Thomas Walkup (4,9 APG), Luca Vildoza und Nigel Williams-Goss teilen sich den Spielaufbau. Tyler Dorsey und Giannoulis Larentzakis stehen auf der Zwei etwas im Schatten des überragenden Evan Fournier (14,8 PPG). Kostas Papanikolaou bekleidet in einer kleinen und Shaquielle McKissic in einer großen Formation die Drei. Alec Peters tritt in dieser Saison wieder hinter dem zurückgekehrten Sasha Vezenkov (18,8 PPG und 6,4 RPG) zurück und Nikola Milutinov (6,6 RPG) wechselt sich unter dem Korb wieder mit dem genesenen Moustapha Fall ab.
Aktuelle Form: Olympiakos, in Griechenland mit 9:1 Siegen Zweiter hinter Panathinaikos (10:0), hat vor zwei Wochen gegen Paris sein erstes EuroLeague Heimspiel der Saison verloren. Am Mittwoch stellten Sasha Vezenkov (27 Punkte und zehn Rebounds) und Evan Fournier (25 Punkte und sieben Assists) beim 87:77 gegen Virtus Bologna aber die alte Hausordnung wieder her.
Alte Bekannte: Thomas Walkup spielte nach College und G-League seine erste Saison diesseits des Atlantiks 2017/18 für Ludwigsburg in der easyCredit BBL.
Livestream / TV: Alle Spiele der Turkish Airlines EuroLeague werden in dieser Saison live und auf Abruf auf MAGENTA SPORT übertragen. Michael Körner kommentieren die auch für Nicht-Abonnenten freigeschaltete Übertragung aus Piräus ab 20:00 Uhr.
EuroLeague: : EA7 Emporio Armani Mailand - FC Bayern München (Fr, 21:00 Uhr)
Status quo: Die Münchener (10:6 Siege) trennt auf dem fünften Platz nur ein Sieg von den beiden französischen Tabellenführern Monaco und Paris. Aber auch Mailand hat mit 9:7 Siegen auf dem zehnten Platz die Tabellenspitze im Blick und könnte die Bayern mit einem Sieg am Freitag überholen.
Gegner: Olimpia Mailand gewann in den siebziger und achtziger Jahren dreimal den EC der Landesmeister, verlor jedoch anschließend in Europa und auch national den Anschluss. 2008 übernahm der Modezar Giorgio Armani den Klub und machte ihn wieder zum reichsten Klub Italiens. 2014, 2016, 2018 sowie in den letzten drei Jahren wurde Mailand in Italien wieder Meister und schaffte 2021 den Sprung ins Final Four der EuroLeague. Dass Armani indes zuletzt in der EuroLeague trotz eines TOP4-Budgets zweimal in Folge sogar die Playoffs verpasste, sorgte in der Modemetropole für große Enttäuschung.
Stars: Die Rückkehr von Shavon Shields und diverse Nachverpflichtungen haben das Team von Trainer Ettore Messina stabilisiert. Vor allem Nico Mannion (10,0 PPG und 5,1 APG) sorgt für frischen Wind. Unterstützt wird der Nationalspieler im Spielaufabu von Nenad Dimitrijevic und Leandro Bolmaro. Shavon Shields hat auf dem Flügel Fabien Causeur, Armoni Brooks und Giampolo Ricci an seiner Seite. Auf den Positionen vier und fünf trugen in den letzten Wochen Zach LeDay (16,1 PPG) und Nikola Mirotic (18,6 PPG) den Mailänder Höhenflug und kompensierten in MVP-Form den Ausfall von US-Center Josh Nebo. Seit vier Wochen verstärkt zudem Freddie Gillespie den Frontcourt.
Aktuelle Form: Mailand, in Italien mit 6:5 Siegen nur Neunter, legte in der EuroLeague zuletzt sechs Siege in Folge hin. Am Dienstag wurde diese Serie jedoch in Athen von Kendrick Nunns sieben Dreiern allein im ersten Viertel zur 38:15-Führung von Panathinaikos gestoppt. Mailand erholte sich nicht mehr von diesem Schock und verlor 74:103.
Alte Bekannte: Diego Flaccadori spielte von 2019 bis 2021, Freddie Gillespie von 2022 bis Dezember 2023 und Leandro Bolmaro in der vergangenen Saison für Bayern München. Fabien Causeur gewann 2916/17 mit Bamberg Pokal und (als Finals MVP) Meisterschaft. Shavon Shields spielte in derselben Saison für Frankfurt.
Livestream / TV: Alle Spiele der Turkish Airlines EuroLeague werden in dieser Saison live und auf Abruf auf MAGENTA SPORT übertragen. DSebastian Ulrich kommentiert die Übertragung aus München ab 20:45 Uhr. Benni Zander moderiert.
