Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben am elften Spieltag der easycredit BBL einen hart umkämpften 69:65-Heimsieg gegen die NINERS Chemnitz eingefahren. In einer Partie ohne großen Rhythmus in der Offensive dominieren die Schwaben das Rebound-Duell und sichern sich durch 21 Offensiv-Rebounds 15 Wurfchance mehr als der Gegner. Topscorer des Abends ist Olivier Nkamhoua mit 18 Punkten.
Spielverlauf und Wendepunkt: Es dauerte etwa 17 Minuten bis die Ludwigsburg Ganzfeld erstmals so richtig Wirkung zeigte: 19:30 stand es zu diesem Zeitpunkt aus der Sicht der Gastgeber, ehe man die NINERS in deren Hälfte bereits so unter Druck setzte, dass ein 15:3-Lauf den Rückstand in eine Führung verwandelte. Ein Wurf von Deandre Lansdownde Sekunden vor dem Halbzeit-Buzzer sorgte dafür, dass Chemnitz dennoch mit einer Führung in die Pause gehen durfte (35:34).
Der letzte Wurf des Chemnitzer Kapitäns war scheinbar doch nur ein kleines Aufflackern, denn die NINERS konnten die Intensität Ludwigsburgs weiter nicht matchen und sah sich nach einem 3:19-Start ins dritte Viertel plötzlich zweistellig im Rückstand (38:53). Erst am Viertelende war Chemnitz wieder besser in der Partie und befreite sich durch einen 10:0-Run aus der gegnerischen Umklammerung. Obwohl sich im Schlussabschnitt immer wieder die Gelegenheit bot, die Partie zu drehen, war die Schwäche unter dem eigenen Brett der Genickbruch für Chemnitz. Ludwigsburg brachte das Spiel am Ende an der Freiwurflinie ins Ziel.
Zahlen, bitte: "Wir müssen den Rebound besser kontrollieren", konstatierte Will Christmas im Dyn-Halbzeit-Interview. Das Gefühl des Forwards zur Pause täuschte ihn nicht, schließlich holte sich Ludwigsburg in den ersten 20 Minuten tatsächlich 13 Offensiv-Rebounds und somit sogar einen mehr als Chemnitz Defensiv-Rebounds. Die Schwäche am eignen Brett setzte sich aber auch im zweiten Durchgang fort: Am Ende standen 21 Offensiv-Rebounds für Ludwigsburg im Boxscore. Dazu kamen 21 Ballverluste auf NINERS-Seite. Dies führte dazu, dass die RIESEN 15 Mal häufiger auf den Korb werfen durften (71:56 FGA) und sich sogar eine maue Quote von nur 32,4 Prozent leisten konnten.

Duell im Fokus: Das Duell der Tischler-Zwillinge wurde mit Spannung erwartet, konnte den ganz großen Erwartungen aber nicht so ganz gerecht werden. Brandon bekam von Coach John Patrick nur 66 Sekunden Einsatzzeit und konnte sich nur entsprechend wenig auszeichnen. Auf der Gegenseite spielte Nicholas gut 13 Minuten, kam aber auch "nur" auf zwei Rebounds.
Die Deutschen: Bester deutscher Scorer war Ludwigsburgs Yorman Polas Bartolo mit elf Punkten und sieben Rebounds. Bei Chemnitz erzielte Eddy Edigin die einzigen (!) zwei deutschen Zähler.
Am Rande der Bande: Auf beiden Seiten fielen wichtige Akteure aus. Chemnitz musste ohne Jeff Garrett auskommen, bei Ludwigburg fehlte weiterhin Jarred Ogungbemi-Jackson.
Wie gehts weiter: Ludwigsburg hat unter der Woche keine Verpflichtungen im FIBA Europe Cup, spielt aber am Mittwoch gegen den SYNTAINICS MBC. Chemnitz hingegen geht vor dem Weihnachtsfest nochmal auf Reisen und gastiert in Portugal bei Benfica Lissabon. In der Liga geht es am kommenden Samstag zuhause gegen Bonn.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch auf dem Youtube-Kanal von Dyn und der Liga.