Status quo: Gehen in Bamberg die Uhren anders? Als die letzten Sonnenstrahlen das Land beglückten, waren über der Welterbestadt bereits dunkle Wolken aufgezogen: Deutliche Niederlagen gegen Chemnitz und Vechta sorgten für miese Stimmung in Oberfranken. Aber dann, als das Wetter das Land in Grau tauchte, wurde es in Bamberg sonnig: Ein deutlicher Sieg über Hamburg im Pokal-Achtelfinale, eine souveräne Sache gegen Weißenfels für den ersten Ligasieg. Und nun steht auch endlich das erste Heimspiel in dieser Saison für die Oberfranken an! In Oldenburg dagegen ist fast alles eitel Sonnenschein: Einzig das Pokal-Aus gegen die Bayern trübt die Stimmung ein wenig, doch nach drei Siegen in Folge steht man auf Rang drei in der Tabelle.
Die besondere Brisanz: Bamberg gegen Oldenburg – das war lange Zeit ein Garant für ein Spitzenspiel und eine gewisse Nordwest-Südost-Rivalität. Seit 2004 gab es sechs Playoffserien gegeneinander. 2004 und 2005 gewann Bamberg im Viertelfinale jeweils 3:0, 2008 (3:1 im Viertelfinale) und 2009 (3:0 im Halbfinale) revanchierte sich Oldenburg. 2013 und 2017 dann holte Bamberg im Finale um die Deutsche Meisterschaft mit jeweils 3:0 den Besen raus. Dazwischen lag 2015 das Pokalfinale, welches die Donnervögel in eigener Halle 72:70 gewannen.
Die ewige Bilanz: Mittlerweile ist die Fehde etwas abgekühlt, was auch daran liegt, dass die Bamberger in der letzten Saison erstmals seit 21 Jahren die Postseason verpassten. Dafür sorgten unter anderem die Oldenburger, die sich am 30. Spieltag der vergangenen Saison mit 104:95 durchsetzten. Insgesamt führen die Franken allerdings noch deutlich mit 46:28 Siegen.

Duell im Fokus: Der beste Offensivspieler der letzten Saison, DeWayne Russell, legt aktuell wieder starke Zahlen auf (17,5 PPG, 6,0 APG), wird von Head Coach Pedro Calles aber fünf Minuten (26:04 Minuten) weniger eingesetzt als noch vergangene Saison (31:04 Minuten). Der Grund dafür ist schnell gefunden: Neuverpflichtung Charles Manning. Der 1,96 Meter große US-Guard verleiht dem Spiel der Donnervögel mehr Länge, zuletzt in der Champions League verdrängte er Russell sogar in der Crunchtime auf die Bank. Mal schauen, wie Calles die Minuten in den kommenden Spielen verteilt. Auf Bamberger Seite spielten sich im Backcourt derweil Europa- Rookie Trey Woodbury und Zach Copeland in den Fokus. Woodbury glänzte im Pokal mit 21 Punkten und Copeland beim Sieg gegen die Wölfe mit 20 Zählern. Und nicht zuletzt haben die Bamberger mit Karsten Tadda im Backcourt ja auch noch einen Defensiv-Spezialisten, der im Zweifelsfall noch einmal jemanden an die Kette legen kann.
Meilensteine: Und wo wir gerade bei Karsten Tadda sind: Sobald der Bamberger, zum ersten Mal seit dem 7.10.2015 wieder als Spieler seines Heimatklubs, auf das Parkett in der Brose Arena geht, hat er 584 Spiele in der Beletage des deutschen Basketballs absolviert – und damit nur noch Alex King (638 Partien) in der Rangliste vor sich. Pikant: Damit zieht er ausgerechnet an der Oldenburger Legende Rickey Paulding vorbei, mit der er sich momentan noch den zweiten Rang teilt. Mit einem Ballgewinn erreicht er zudem noch Rang neun in dieser Statistik, gemeinsam mit Bernd Kruel.
Alte Bekannte: Und apropos Karsten Tadda: 139 seiner BBL-Spiele absolvierte er zwischen 2017 und 2021 für Oldenburg, ehe er über Bonn wieder zurück nach Bamberg kam. Sein Teamkollege Filip Stanic kam nur auf insgesamt 29:31 Minuten im Oldenburger Trikot, verteilt auf vier Spiele. In dieser Saison stand er für Bamberg in nur drei Partien bereits 47:43 Minuten auf dem Parkett. Kenny Ogbe wechselte vor der letzten Saison von Bamberg nach Oldenburg, kam aber bislang in dieser Spielzeit noch nicht für die Niedersachsen zum Einsatz.
Am Rande der Bande: Neben ihm müssen die Donnervögel auch auf Alen Pjanic verzichten. Bei Bamberg fehlt Ex-Nationalspieler Patrick Heckmann weiterhin.
Zahlen, bitte: You live by the three, you die by the three? Das wären keine guten Aussichten für die Hausherren: Mit 29,0 Prozent sind sie die zweitschwächste Mannschaft der Liga von der 6,75-Meter-Marke, während Oldenburg mit satten 40,7 Prozent nur hinter Tabellenführer Ulm und Nachbar Vechta rangiert.
Es ist alles Gold, was glänzt: Mit Filip Stanic haben die Bamberger einen der Spieler in ihren Reihen, die 2016 erstmals das Albert-Schweizer-Turnier gewannen – die inoffizielle U18-Weltmeisterschaft. Einer der größten Erfolge des deutschen Basketballs bis… naja, bis halt die DBB-Auswahl dieses Jahr die ganz offizielle Weltmeisterschaft der Herren gewonnen hat.
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