Die besondere Brisanz: Der erste Versuch zur Revanche für die Niederlage im Playoff-Halbfinale der vergangenen Saison – Bonn sweepte Ludwigsburg im Mai diesen Jahres - ist den MHP RIESEN Ludwigsburg missglückt. Ein Tip-In von Savion Flagg bescherte den Bonners nach zweitweisem 16-Punkte-Rückstand in allerletzter Sekunde noch den Sieg.
Nur eine Woche nach der jüngsten 79:80-Heimniederlage im BBL Pokal-Achtelfinale haben die Ludwigsburger nun erneut im eigenen Wohnzimmer die Chance, sich – nun doppelt – zu revanchieren.
Status quo: Nach einem Blowout-Sieg im Ligabetrieb gegen Weißenfels wollen die Bonner nun ins Rollen kommen, werden das aber nicht unter der Woche tun können: Denn das Auftaktspiel in der Champions League gegen Holon wurde nach dem Angriff auf Israel verlegt. Für die Ludwigsburger stand am Dienstag das erste internationale Spiel der Saison bei AEK Athen an. Trotz ansprechender Leistung musste das Team von Josh King mit einer Niederlage den Heimflug antreten.
Die ewige Bilanz: Nach bisher 50 direkten Duellen seit 1990 steht es 27-23 für Bonn. Die Telekom Baskets haben die vergangenen beiden Auswärtsspiele in Ludwigsburg gewonnen – letzte Woche im Pokal-Achtelfinale, in der vergangenen Saison im Playoff-Halbfinale. Davor gab es allerdings vier Ludwigsburger Heimsiege in Serie.
Duell im Fokus: Im Pokal-Spiel hatten wir noch die (deutschen) Big Men in den Fokus gerückt, doch es waren vor allem die US-Guards, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Bei Ludwigsburg waren Jayvon Graves (19 PTS), Deion Hammond (13) und Desure Buie (12) die Topscorer, bei Bonn übernahm Glynn Watson Jr. (21) besonders in der Crunchtime. In so mancher Fan werden bei Bonns neuem Spielmacher mit seinen 1,83 Metern und einem guten Pullup-Dreier Erinnerungen an Josh Mayo wach. In einer komplett neu formierten Mannschaft zeigt Watson bislang das größte Potential als Go-to-Guy. Dies unterstreichen 16,7 Punkte und 6,0 Assists pro Spiel im Ligabetrieb sowie seine Leistung im Pokal gegen Ludwigsburg, als er in der Crunchtime acht Punkte innerhalb von zweieinhalb Minuten auflegte. Bislang geht Watson Jr. als Backup von Harald Frey in die Partien – fragt sich nur, wie lange noch.
Watsons Pendant Jayvon Graves überzeugt bislang mehr als Spielmacher als als Scorer, was 7,5 Assists bei nur 2,0 Ballverlusten verdeutlichen. Das Scoring übernahm mehr Buie, der in der Liga auf 16,5 Zähler bei 45,5 Prozent Trefferquote aus der Distanz kommt. Da Ludwigsburger Teams von jeher Guard-geprägt sind, besserten die Schwaben erst kürzlich mit Silas Melson nach, der im Pokal-Spiel großen Drang zum Korb verspürte.
Es ist alles Gold, was glänzt: Wisst ihr, wie Bonn gegen Ludwigsburg am 12. Februar 2020 gespielt hat? 83:77. Ob das von besonderer Bedeutung sei, fragt Ihr? Eigentlich nicht, aber am 10. September diesen Jahres endete ein anderes Basketball-Spiel mit dem exakt gleichen Ergebnis. Welches? Das WM-Finale natürlich, in dem die deutsche Mannschaft gegen Serbien ... Weltmeister wurde!
Meilensteine: Christian Sengfelder fehlen noch zwei Dreier bis 250 und acht getroffene Feldwürfe bis 800. Yorman Polas Bartolo braucht noch sieben getroffene Feldwürfe bis 900 und fünf Steals, um mit Gordon Geib (296 Steals, 20. Platz) gleichzuziehen. Dazwischen liegen die Legenden Derrick Phelps (294 Steals), Demond Greene (295) und Derrick Taylor (295).
Alte Bekannte: David McCray ist aus Ludwigsburg eigentlich nicht mehr wegzudenken. Dabei hat der bissige Verteidiger während seiner aktiven Zeit auch zwei Saison bei den Bonners gespielt.
Am Rande der Bande: Roel Moors schien in der Offseason ein Kandidat für den Trainerposten in Ludwigsburg gewesen zu sein. „Das war nie konkret”, stellte Moors aber gegenüber der Stuttgarter Zeitung richtig. Moors wechselte schließlich von Göttingen nach Bonn, Ludwigsburg verlängerte den auslaufenden Vertrag mit Josh King.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird ab 19.45 Uhr live bei Dyn übertragen. Es kommentiert Chris Schmidt.
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