Hier gibt es von nun an jede Woche interessante Zahlen, historische Einordnungen und nerdiges Angeberwissen aus dem Statistik-Dschungel zum aktuellen Spieltag und generell zur Saison 2023/24 der easyCredit BBL.
Autor: Johnny Dinsel
Mehr Fans in den Arenen

Mehr als 300.000 Zuschauer (301.398) kamen in der easyCredit BBL insgesamt zu den ersten 69 Spielen der Saison 2023/24. Der Schnitt überschreitet dabei mit 4.368 Besuchern deutlich die 4000er-Marke. Damit strömen durchschnittlich signifikant mehr Zuschauer in die Arenen als in der vergangenen Spielzeit ( durchschnittlich 3.701 Besucher über die ersten acht Spieltage).
Die meisten Fans lockte bisher ALBA BERLIN in die Halle: Im Schnitt besuchen 8.705 Zuschauer die Heimspiele der Albatrosse. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die EWE Baskets Oldenburg (6.200) und der FC Bayern München Basketball (6.135). Insgesamt gibt es sieben Vereine, die ihre Halle mit im Schnitt mehr als 5.000 Zuschauern füllen.
Was die Auslastung angeht, stechen die EWE Baskets Oldenburg hervor, denn alle vier Heimspiele waren bisher ausverkauft! Dicht dahinter befindet sich RASTA Vechta; der Aufsteiger konnte bis auf eine Partie ebenfalls schon viermal ausverkauftes Haus vermelden konnten. Überhaupt können insgesamt zehn Teams eine Auslastung von 90 oder mehr Prozent vorweisen!
Scorer von der Bank: Bamberger Duo
Unter den zehn besten Scorern der Liga befinden sich drei Spieler, die ausschließlich von der Bank kommen. Besonders schlagkräftig ist dabei das Guard-Duo der Bamberg Baskets mit Trey Woodbury (17,6 PPG) und Zach Copeland (18,0 PPG). Dabei kam Woodbury vor der Saison vom US-College nach Bamberg und liefert in seinem ersten Profijahr nun als Europa-Rookie direkt ab. Im gesamten November ist der 23-Jährige sogar der heißeste Spieler der Liga und erzielt im Schnitt 23,3 Punkte. Zach Copeland sticht statistisch vor allem heraus, da er ligaweit durchschnittlich die meisten Versuche von der Dreierlinie nimmt (9,3 3PA). Als dritter im Bunde überzeugt auch Charles Manning Jr. (EWE Baskets Oldenburg) von der Bank kommend mit seinen Scorer-Qualitäten (16,5 PPG). Als eigentlicher Backup von Point Guard DeWayne Russell verbringt der athletische Manning aber auch einige Minuten neben dem besten Offensivspieler der vergangenen Saison auf dem Feld.
Die überragende Saison des Kevin Yebo

Zwar hat Kevin Yebo von den NINERS Chemnitz in seiner dritten BBL-Saison erst sechs Partien absolviert, dennoch ist der 27-Jährige auf dem Weg ein überragendes Jahr zu spielen. Yebo ist bisher der siebteffektivste Spieler der Liga, greift 7,0 Rebounds im Schnitt ab (9. Platz), erzielt 17,0 Punkte (auch 9. Platz) und punktet damit von allen Fünfern der Liga mit Abstand am besten. Zum Vergleich die Plätze zwei bis fünf auf der Center-Position:
- Trevion Williams (Ulm) = 13,8 PPG
- Martin Breunig (Weißenfels) = 13,4 PPG
- Yanni Wetzell (Berlin) = 13,0 PPG
- Aleksander Dziewa (Hamburg) = 13,0 PPG
Außerdem besticht Arbeitstier Yebo mit seiner aggressiven Spielweise, die ihm mit Abstand die meisten Freiwürfe in der easyCredit BBL beschert (9,33 pro Spiel). Von der Freiwurflinie hat der 27-Jährige sogar noch Luft nach oben, denn Yebo trifft nur 66,1 Prozent seiner Freiwürfe. Ansonsten zeigt sich Yebo was seine Feldwürfe angeht über seine ganze BBL-Karriere hinweg sehr effektiv. In der seit 1998 geführten digitalen Datenbank der Liga findet sich mit Berlins Khalifa Koumadje (72,6 Prozent aus dem Feld über 88 Spiele) nur ein fester Rotationsspieler, der über seine Karriere in der deutschen Beletage hochprozentiger aus dem Feld traf. Mit einer Feldwurfquote von 68,5 Prozent über 57 Spiele steht Yebo deutlich vor prägenden BBL-Akteuren wie Darius Hall (63,9 Prozent über 218 Spiele) dem späteren NBA-Spieler Marcin Gortat (63,5 Prozent über 131 Spiele), dem deutschen Rekordnationalspieler Patrick Femerling (63,2 Prozent über 141 Spiele) oder Nationalspieler Maik Zirbes (60,1 Prozent über 257 Spiele). Hätte Yebo nicht die klare Absicht geäußert, künftig für das Nationalteam der Elfenbeinküste auflaufen zu wollen, wäre eine Einladung von DBB-Bundestrainer Gordon Herbert für das nächste FIBA-Fenster vielleicht gar nicht so unwahrscheinlich gewesen ...
Deutsche Minuten: München liegt vorne

Knapp ein Viertel der Hauptrunde der easyCredit BBL ist absolviert, höchste Zeit, um auf die Einsatzzeiten deutscher Spieler zu blicken. Bisher erhalten sie im Schnitt 31,43 Prozent aller Spielminuten. Dies ist in der Momentaufnahme ein kleiner Rückschritt zur vergangenen Saison, denn da lag die Marke bei 33,42 Prozent. Ein besonderer Rückschlag war in dieser Hinsicht bestimmt der Abgang von zwei Weltmeistern ins Ausland. Während es Maodo Lo nach Mailand zog, wechselte David Krämer, der in der Vorsaison Topscorer aller deutschen Spieler war (17,6 PPG), nach Spanien zu Coviran Granada. Außerdem sind mit Leon Kratzer und Michael Kessens zwei weitere Nationalspieler ins Ausland gewechselt (beide von Bonn nach Paris).
In dieser Spielzeit verteilt bisher der FC Bayern München Basketball die meiste Spielzeit an deutsche Spieler (49,7 Prozent), dicht gefolgt vom Aufsteiger RASTA Vechta (46,3 Prozent). In der vergangenen Saison führten noch die Basketball Löwen Braunschweig diese Kategorie mit starken 63,3 Prozent aller Spielminuten an. Nach dem Abgang von Robin Amaize und David Krämer müssen jedoch die anderen deutschen Spieler um Ferdinand Zylka, Sananda Fru und die Tischler-Zwillinge Brandon und Nicolas diese Lücke erst noch füllen.
- FC Bayern München Basketball = 49,74 Prozent
- RASTA Vechta = 46,31 Prozent
- ALBA BERLIN = 39,84 Prozent
- EWE Baskets Oldenburg = 38,60 Prozent
- Telekom Baskets Bonn = 37,28 Prozent
- Basketball Löwen Braunschweig = 34,69 Prozent
- ratiopharm ulm = 34,62 Prozent
- HAKRO Merlins Crailsheim = 34,07 Prozent
- MHP RIESEN Ludwigsburg = 33,81 Prozent
- MLP Academics Heidelberg = 33,34 Prozent
- SYNTAINICS MBC = 33,21 Prozent
- Bamberg Baskets = 31,47 Prozent
- Veolia Towers Hamburg = 30,58 Prozent
- Tigers Tübingen = 25,0 Prozent
- BG Göttingen = 24,89 Prozent
- Würzburg Baskets = 21,87 Prozent
- ROSTOCK SEAWOLVES = 21,49 Prozent
- NINERS Chemnitz = 20,86 Prozent