Brose Bamberg behauptet durch einen 95:83-Heimsieg gegen die NINERS Chemnitz den achten Tabellenplatz. Derweil kassieren die Sachsen ihre sechste Niederlage nacheinander. Schlüssel zum Bamberger Erfolg sind eine starke zweite Hälfte und eine gute Leistung des deutschen Trios Patrick Heckmann, Christian Sengfelder und Kevin Wohlrarth. Die Bamberger haben damit drei der vier Duelle gegen Chemnitz in dieser Saison, zwei im FIBA Europe Cup, für sich entschieden.
Spielverlauf und Wendepunkt: Es dauerte zweieinhalb Minuten, ehe der erste Ball aus dem Feld durchs Netz ging, beide Teams fanden lange Zeit keinen Rhythmus. Während die Bamberger vor allem durch Patrick Heckmann häufig den Weg an die Freiwurflinie fanden, sammelten die Gäste die vielen Fehlwürfe bei Offensiv-Rebounds ein. Derweil fand bei von der Bank Wes Clark seinen Touch und führte die Chemnitzer zur 21:20-Führung nach dem ersten Viertel.
Ende des ersten Durchgangs hatten die NINERS ihren Rhythmus gefunden, die Bamberger folgten dank Nationalspieler Christian Sengfelder danach, und es entwickelte sich ein ansehnliches und abwechslungsreiches Spiel. Dank ihres 18. verwandelten Freiwurfs glichen die Gastgeber zur Pause zum 43:43 aus.
Mitte des dritten Durchgangs hatten die Chemnitzer ihren Rhythmus wieder verloren, fast vier Minuten lang blieben sie ohne Treffer aus dem Feld – die Bamberger nutzten dies zur bislang höchsten Führung des Spiels aus (62:55). Mit acht Bamberger Punkten in Serie besorgte Gerel Simmons wenig später den ersten zweistelligen Vorsprung.
Die Bamberger fanden im vierten Durchgang weiter ihre bevorzugten Abschlüsse und behaupteten so eine zweistellige Führung. Bis vier Minuten vor Schluss hatte Heckmann zwar an der Linie gecampt, aber noch nicht aus dem Feld getroffen – netzte dann aber einen Dreier zur 90:75-Führung ein. Letztlich der Dagger, da Chemnitz vier Minuten ohne Treffer aus dem Feld blieb.
Duell im Fokus: Mit Christian Sengfelder und Kevin Yebo duellierten sich auf den großen Positionen zwei deutsche Akteure – mit unterschiedlichem Ansatz. Sengfelder machte das Feld weit und traf drei Dreier, Yebo wurde immer wieder als Abroller in Szene gesetzt. Am Ende hatten beide Big Men mit ihrem Ansatz Erfolg, Yebo noch etwas mehr: Mit 20 Punkten (9/12 2P) und elf Rebounds markierte der 27-Jährige sein zweites Double-Double der Saison und stellte bei den Rebounds einen Karrierebestwert auf. Sengfelder legte 15 Zähler und vier Rebounds auf.
Zahlen, bitte: Die Chemnitzer schnappten sich 20 Offensiv-Rebounds, verloren nur fünfmal den Ball und generierten so 23 Feldwürfe mehr. Wie man dann ein Spiel verlieren kann? Wenn man nur 36,7 Prozent dieser Würfe trifft.
Spieler der Partie: Gerel Simmons benötigte nur 16:49 Minuten, um mit 17 Zählern (4/8 3P) zum Bamberger Topscorer zu avancieren. Der Flügelspieler war der Schlüssel, damit sich sein Team in der zweiten Hälfte absetzte. Effektivster Bamberger war Center Gabriel Chachashvili (13 PTS, 5/6 FG, 11 REB, 5 AST).
Die Deutschen: Neben Sengfelder setzten mit Patrick Heckmann (14 PTS, 4 REB, 2 AST) und Kevin Wohlrath (14 PTS, 4/8 3P, 2 REB, 2 AST) zwei weitere deutsche Spieler Akzente. Heckmann legte mit elf verwandelten Freiwürfen (bei zwölf Versuchen) einen Karrierebestwert auf.
Am Rande der Bande: Die Bamberger mussten auf Amir Bell verzichten, der nach einer schweren Fußverletzung im vorherigen Spiel gegen Rostock in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen wird. Zudem knickte mit Spencer Reaves ein weiterer Guard um und kam so nur zu einem Kurzeinsatz. Bei Chemnitz musste Jonas Richter auf Grund eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel aussetzen.
Wie geht’s weiter: Nach drei Auswärtsspielen nacheinander laufen die Chemnitzer am kommenden Sonntag wieder in ihrem Wohnzimmer auf, dann kommt der Tabellenführer aus Bonn in die Messe Chemnitz. Am gleichen Tag müssen die Bamberger gegen das zweite „große B“ ran, wenn es zu ALBA BERLIN geht.
Video: Highlights zu dieser Partie gibt es hier oben rechts unter dem Punkt „Video“ oder hier bei MAGENTA SPORT.